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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Sie
uns wohl einen Augenblick allein lassen?«, fragte ich.
    Ihr Blick
verschleierte sich. »Selbstverständlich.« Sie drehte sich um, verschwand im
hinteren Teil des Geschäftes und schloss die Tür hinter sich.
    Ich seufzte
und blickte hinunter auf die Auslage mit den Verlobungsringen. Sie waren
wunderschön. Ich blickte auf meinen Ring des Versprechens. Er wirkte nach wie
vor bezaubernd, sah allerdings längst nicht so beeindruckend aus wie der dicke,
fette drei Karat schwere Solitär mit dem Princess-Cut.
    Amy deutete
mit einem Nicken auf den neuen Klunker an meinem Finger. »Das ist also nur ein
Geschenk zum Valentinstag? Hat es nichts anderes zu bedeuten?«
    Ich machte
eine Faust. »Es bedeutet, dass er einen sehr guten Geschmack besitzt, was
Schmuck angeht.«
    Sie
blinzelte. »Hat er dir einen Antrag gemacht?«
    »Da er
bereits verheiratet ist, steht wohl jeder Antrag außer Frage.«
    Sie sah
enttäuscht aus. »Das hatte ich vergessen.«
    »Ich nicht.«
    Sie seufzte
und entfernte sich von der Glasvitrine mit den Verlobungsringen, ging zu der
Auslage mit den Halsketten und betrachtete sie.
    Kurzer Test:
Fühlte ich mich gut?
    Ja.
    Hatte ich
Lust, jemanden zu beißen?
    Nein.
    Puh.
    Mein Telefon
klingelte. Ich zog es heraus und warf einen kurzen Blick auf das Display. Es
war Thierry.
    Ich nahm ab.
»He, Thierry.«
    »Wo bist
du?«, fragte er.
    »In der
Einkaufspassage. Hast du diese Hexe gefunden?«
    »Noch nicht.
Aber wir finden sie.« Seine Stimme klang irgendwie angespannt. »Ich würde dich
gern in einer Stunde im Haven treffen. Geht das?«
    Ich
versuchte, mir meine Enttäuschung darüber, dass seine Suche zu nichts geführt
hatte, nicht anhören zu lassen. Wahrscheinlich waren meine Erwartungen etwas zu
hoch gewesen. »Ja, wir kommen.«
    »Hat es
irgendwelche Zwischenfälle gegeben?«, wollte er wissen.
    Definiere
Zwischenfälle , dachte ich. »Nein, bei mir ist alles okay.«
    »Es wäre
vielleicht gut, wenn du im Club etwas trinken würdest, um deine Blutgelüste bis
morgen oder so zu lindern.«
    »Ist das
eine Vermutung oder weißt du das genau?«
    »Es ist
leider nur eine Vermutung.« Er schwieg einen Moment. »Ich werde sie finden,
Sarah. Das verspreche ich dir.«
    Bei dem
ernsten Klang seiner Worte wurde mir ganz warm ums Herz, und ich hatte einen
Kloß im Hals. »Das weiß ich.«
    Als ich zum
Eingang des Geschäftes blickte, fielen mir beinahe die Augen aus dem Kopf.
Direkt vor dem Laden stand die fragliche Hexe, Stacy McGraw. Unsere Blicke
trafen sich. Sie lächelte und winkte mir zu.
    »Thierry ...
sie ist hier«, flüsterte ich ins Telefon. »Stacy ist hier. Ich sehe sie direkt
an.«
    »Sie ist da?
Lass sie nicht aus den Augen. Du musst...«
    Stacy
schnippte mit den Fingern in meine Richtung, und das Telefon fiel krachend auf
den Boden, wo es mit einem winzigen Knall explodierte, so dass eine Rauchwolke
aufstieg.
    Sie grinste
mich an. »Ich habe einen Suchzauber benutzt, um dich zu finden. Na, wie geht’s?«
    Ich kniff
böse die Augen zusammen. »Was glaubst du wohl?«
    »Bist du
schon bereit, dich bei mir zu entschuldigen?«
    Ich stemmte
die Hände in die Hüften. »Gut. Es tut mir leid, okay? Reicht das?«
    Stacy
schüttelte den Kopf. »Nein, nicht im Geringsten. Das war nicht ehrlich gemeint.
Ich möchte eine aufrichtige Entschuldigung. «
    Amy rief
nach mir, als ich gerade einen Schritt auf Stacy zugehen wollte, und ich
blickte zu ihr hinüber.
    »Sarah, was
hältst du davon?« Sie hielt eine Halskette hoch, an der ein dickes, mit
Diamanten besetztes Kreuz baumelte, wie Madonna es in ihrer Anfangszeit gern
getragen hatte.
    Und ich
konnte noch etwas der länger werdenden Liste der Fluch-Nebenwirkungen
hinzufügen:
    Äußerste
Abneigung gegen Kreuze. EXTREME FOLTER .
    Das Kreuz
strahlte plötzlich blendend weiß wie eine winzige, todbringende Sonne, und die
Lichtwellen brannten mir schmerzhaft auf den Augäpfeln.
    »Leg das
Ding weg!«, schrie ich sie an, fiel auf die Knie und bedeckte meine Augen.
    Das Licht
verschwand, und Amy sprang zu mir. »O mein Gott. Sarah, es tut mir leid! Daran
habe ich überhaupt nicht gedacht.«
    »Es ist schon
okay«, sagte ich schwach. »Mach es nur bitte nicht noch einmal.«
    Ich blickte
zum Eingang des Geschäftes, doch Stacy war weg. Ich rappelte mich auf, lief
hinaus und suchte in allen Richtungen.
    Dieses
Miststück. Sie war wie vom Erdboden verschluckt.
    Ich blickte
zur Seite und sah, dass George und Butch über etwas sprachen, das
offensichtlich wichtiger

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