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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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schlürfte einen Milkshake und blätterte in einer Zeitschrift.
Er hatte ein Pflaster am Hals. Genau genommen waren es sogar zwei Pflaster.
Eines für jede Wunde, die ich mit meinen zwei Reißzähnen hinterlassen hatte.
Ich nahm an, dass sie noch nicht verheilt waren.
    Bei der
Erinnerung daran fröstelte ich.
    Als wir uns
ihm näherten, ließ er die Zeitschrift sinken. »Sieh mal an, wer kommt denn da?
Bloody McBeißer.«
    Ich setzte
mich auf den Stuhl ihm gegenüber. »Was macht dein Hals?«
    »Er tut
weh.« Er musterte mich. »Was macht deine Stichwunde?«
    Ich griff
mir automatisch an die Brust. Ich hatte sie tatsächlich vergessen, doch als er
sie erwähnte, brachte er sie mir lebhaft ins Gedächtnis zurück. »Sie ist
beinahe verheilt.«
    Sein Blick
zuckte zu Butch. »Hoppla. Wer ist das denn?«
    »Hast du
Butch noch gar nicht kennengelernt? Er ist mein neuer Leibwächter.«
    »Hallo.«
Butch winkte ungelenk in Georges Richtung.
    »Charmant.«
George nippte an seinem Milchshake. »Ist es nicht komisch, einen Leibwächter zu
haben? Der dir, egal wo du hingehst, folgt, als wärst du irgendeine
Berühmtheit?«
    Ich
überlegte kurz. »Ich mag alles, das mich am Leben erhält.«
    »Vielleicht
kann er ja dafür sorgen, dass du niemanden mehr beißt.«
    Ich
verzichtete auf eine geistreiche Erwiderung, denn er hatte absolut recht.
Außerdem stand es ihm zu, noch sauer auf mich zu sein, was er ganz
offensichtlich war. Ich wäre auch nicht begeistert gewesen, wenn mich jemand
ohne meine Erlaubnis angeknabbert hätte. Schließlich hatte ich nicht einmal dem
Kerl vergeben, dem ich aufgrund unseres Blind Date mein neues zahntastisches
Leben verdankte. Dabei war der längst tot.
    Mein Blick
glitt zum Nebentisch, an dem Vater, Mutter und zwei kleine Mädchen saßen. Eine
ganz normale glückliche kleine Familie. Ich seufzte. Wahrscheinlich wurde ihr
Vorgarten von einem weiß gestrichenen Lattenzaun geschützt und dergleichen. Sie
aßen Burger mit Pommes frites, und vor jedem stand ein Getränk.
    Mir fiel
auf, dass mein Mund ganz trocken war. »Gott, ich bin gerade so durstig.«
    Butch packte
sofort meine Schulter. »NEIN!«
    »Nicht diese
Art von Durst. Ich meine...« Als eine Kellnerin mit einem Tablett voller Drinks
an unserem Tisch vorbeikam, winkte ich sie zu mir. »Ich hätte gern eine Cola
light.«
    Die Frau
blieb wie angewurzelt stehen und reichte mir dann mit einem verschleierten
Blick ihr Getränk. »Hier, bitte.« Dann ging sie weiter.
    Ich blickte
auf das Getränk in meiner Hand und trank einen Schluck. Es war eine Cola light
mit ziemlich viel Eis. Während ich schluckte, verfinsterte sich meine Miene.
»Also schön, das ist jetzt aber tatsächlich merkwürdig.«
    George hatte
den Blick auf mich gerichtet. Seine Augen waren fast so groß wie Untertassen.
»Entschuldige, was war das denn gerade?«
    Ich zuckte
mit den Schultern. »Dasselbe ist mir in dem Dessousgeschäft passiert. Ich habe
gesagt, dass ich gern den Morgenmantel hätte, und die Verkäuferin hat ihn mir
eingepackt und mitgegeben, ohne Geld von mir zu verlangen.«
    Einen
Augenblick lang herrschte Stille am Tisch, und ich trank noch einen Schluck von
meinem Gratisgetränk.
    Auf einmal
schnappte Amy nach Luft. »O mein Gott, Sarah.«
    »Was?«
    »Vielleicht
besitzt du ja die Gabe der Suggestion!«
    »Was?«
    » Die
Suggestion «, wiederholte sie. »Damit kann ein Vampir andere Menschen nur
mittels seines Gehirns kontrollieren und sie dazu bringen, bestimmte Dinge zu
tun!«
    Ich runzelte
die Stirn. »Und das nennt man die Gabe der Suggestion?«
    Sie winkte
ungeduldig ab. »Ich habe diesen Begriff einmal irgendwo gehört.«
    Ich
überlegte, was ich über Vampire gelernt hatte, seit ich selbst einer geworden
war, und zog dazu in Betracht, was ich aus Filmen und aus dem Fernsehen über
diese Spezies wusste.
    Okay,
Bewusstseinskontrolle gehörte eindeutig zu ihren Fähigkeiten.
    Ich kaute
auf meiner Unterlippe. »Nein, das ist unmöglich.«
    »Was ist
denn los?«, fragte George.
    Bevor ich
etwas sagen konnte, erlaubte sich Amy die Freiheit, ihm alles, was sie wusste,
über den Fluch zu erzählen, mit dem ich belegt worden war.
    Bislang
waren meine Symptome:
    Der
unbändige Wunsch, in Hälse zu beißen. Widerlich.
    Möglicher
Tod durch Sonnenlicht. Schrecklich.
    Erst auf
ausdrückliche Einladung in der Lage, das Haus eines anderen zu betreten. Unangenehm.
    Stärkere
Kräfte. Cool.
    Möglicherweise
Bewusstseinskontrolle. Sup ... irgendwie

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