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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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und umarmte George.
    »Ich habe
dir etwas Frisches zum Anziehen mitgebracht«, erklärte er. »Ich dachte, die
neue schwarze Jeans und das Trägerhemd mit dem Smiley würden gut aussehen. Gibt
der ganzen Situation einen positiven Modekick.«
    Ich
klammerte mich an ihn. »Danke.«
    George
klopfte mir auf den Rücken. »Siehst du. Fühlst du dich jetzt besser?«
    »Kann ich
nicht behaupten.«
    »Warum
nicht?«
    Ich
schluckte heftig und vergrub meine Finger in seinen Schulterblättern. »Weil ich
dich in etwa fünf Sekunden beißen werde und mich nicht beherrschen kann. Ich
schlage vor, du suchst schleunigst das Weite.«
    Er ließ mich
los, als hätte mein Deo versagt.
    Ich keuchte
heftig, und der Blutdurst wallte wie ein lebendes, atmendes Ding in mir hoch.
Ich wusste, dass meine Augen schwarz geworden waren, weil ich die Welt jetzt
anders wahrnahm. Wie ein Raubtier auf der Suche nach der nächsten Mahlzeit. Und
dieses Raubtier entdeckte gerade zwei sehr schmackhafte Kandidaten, die es
verspeisen konnte.
    »Ich brauche
Blut, und zwar sofort«, stieß ich hervor, obwohl ich wegen meiner langen
Reißzähne kaum sprechen konnte.
    Und ich
bekam Blut. Vom Fass. So viel, wie ich brauchte, was gut war, denn so ungern
ich es auch zugebe, ich brauchte eine Menge.
    Nicht gerade
eine gute oder sichere Methode, um sich gut zu fühlen, wenn man gerade erst
aufgewacht ist ...
    Untot und
ungefüttert.

15
     
    Ich dachte,
Claire würde mit ihrem Verlobten kommen.  Auch wenn Menschen im Haven nicht
erlaubt waren, war ich sicher, dass Thierry diesmal eine Ausnahme machen würde.
Doch stattdessen brachte sie einen kleinen Hund mit, der mehr nach einer
Promenadenmischung als nach einer besonderen Rasse aussah.
    Er war an
der Leine und trug einen Maulkorb.
    Ich nickte
zu dem Hund. »Ist er nett?«
    Sie beäugte
den Hund. Der Hund beäugte sie. »Zu freundlich manchmal. Insbesondere
wenn er sich an die niedlichen Kellnerinnen im Roten Hummer ranmacht.«
    »Wie heißt
er?«
    »Reggie.«
    Ich runzelte
die Stirn. »Heißt so nicht auch dein Verlobter?«
    Was Reggie
mit einem Knurren kommentierte.
    Claire sah
streng auf ihn herab. »Ich schwöre dir, wenn du jetzt versuchst, irgendetwas zu
sagen, hast du noch mehr Schwierigkeiten als sowieso schon. Ich bin stinksauer
auf dich.«
    Das Knurren
schlug in ein Wimmern um, das verdächtig nach: »Ech läbe däch, Clär«, klang.
    Sie sah mich
an. »Es ist mein Verlobter. Ich habe ihn zur Strafe in einen Hund
verwandelt, weil er sich schlecht benommen hat. Er war schon alles Mögliche,
eine Ratte, ein Wiesel, ein Frettchen ...« Sie runzelte die Stirn. »Sind
Frettchen und Wiesel nicht dasselbe? Wie dem auch sei. Danach war er eine
Schlange, ein kleines haariges Schwein, und jetzt ist er ein Hund.«
    Ich
blinzelte und wartete darauf, dass sie mir erklärte, sie mache nur Spaß, aber
sie sah mich total ernst an.
    Zehn Wochen
zuvor hatte ich an nichts von alledem geglaubt: Vampire, Hexen, Dämonen, was
auch immer. Und nun versuchte mir Claire zu sagen, dass sie ihre Zauberkraft
eingesetzt hatte, um den Mann, den sie heiraten wollte, zur Strafe in einen
Hund zu verwandeln, weil er nach anderen Frauen gesehen hatte?
    Okay. He,
das ging mich nichts an. Jeder hatte so seine Probleme, und ich hatte genug
eigene Schwierigkeiten, mit denen ich fertig werden musste.
    Ich blickte
hinunter zu Reggie. Er blickte hoch zu mir und wedelte mit dem Schwanz.
    Okay ...
    Thierry
hatte den Club geschlossen. Er würde heute Abend nicht für die
Vampiröffentlichkeit geöffnet sein. Das war gut so, denn wir brauchten Platz
und Privatsphäre.
    Morgen, am
Valentinstag, würde das Haven zum letzten Mal mit der alten Mannschaft aufmachen.
Danach kamen die neuen Besitzer mit ihren eigenen Leuten. Wahrscheinlich würden
sie renovieren und die Einrichtung austauschen. Ich nahm an, dass die
Stammkunden weiterhin kommen würden, auch wenn der Club nicht mehr Thierry
gehörte. Abgesehen vom Haven wusste ich momentan nur von einem anderen
Vampirclub in Toronto. Vier andere hatten entweder aufgegeben oder waren bei
dem letzten Blitzkrieg der Jäger dem Erdboden gleichgemacht worden.
    Butch hielt
an der Tür Wache. Ich war nicht sicher, ob er andere Leute draußen oder mich
drinnen halten sollte. Nachdem ich ihn gestern Abend wie einen mannsgroßen
Steiff-Bären durch Thierrys Büro geschleudert hatte, sprach er nicht mehr mit
mir, obwohl ich mich vorhin aufrichtig bei ihm entschuldigt hatte. Er sah mir
auch nicht in die Augen, nicht

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