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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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zusammen. Ja, da ist ja der Hermann. Dass ich dich auch mal morgens sehe!“
    „Was soll das denn heißen? Ist ja wohl immer noch mein Hof hier oder? Da muss man schon damit rechnen, dass man mich zu Gesicht bekommt.“ Hermann knallte Heinz die Kanne vor die Füße.
    „Ja, natürlich. Aber die letzten Monate hat das doch immer dein Knecht übernommen“, erklärte Heinz, verwundert über den unfreundlichen Tonfall. „Hast den wohl rausgeworfen, nach dem Palaver gestern, was?“
    „Morgen, Heinz!“ , rief Luise glücklicherweise in diesem Moment von der Haustür her und schüttete einen Schwall Spülwasser vor die Türe. „Was gibt es Neues?“
    „Morgen, Luise. Was soll es Neues geben? Nix. Das Alte wird geflickt.“ Sein Gelächter blieb ihm im Halse stecken, als Hermann auf ihn zu trat. „Was soll das denn jetzt wieder heißen?“
    „Nichts, Hermann.“ Ratlos rückte sich Heinz seinen Hut zurecht. „Das sagt man doch nur so.“
    „Ist schon gut, Heinz. Der Hermann meint es ja nicht so. Wir sind nur alle noch etwas geschafft von gestern. Ist doch spät geworden“, sprang Luise in die Bresche.
    „Ja, wir sind nicht so lange geblieben, die Ruth wollte nach Hause. Aber da fällt mir etwas ein!“ Heinz stapfte auf Luise zu. In ihr fand er immer eine willige Zuhörerin. „Es gibt doch etwas Neues. Als ich vorhin die Milch bei Kofer abgeholt hab, da war da vielleicht was los, das kann ich euch sagen.“
    „Ach! Was denn?“ Luise trat, die Spülschüssel vor de n Bauch gestützt, die zwei Stufen auf den Hof hinunter.
     
    Katrin hörte die schockierten Ausrufe ihrer Mutter, als diese sich von Heinz wieder irgendwelche Geschichten erzählen ließ. Je skandalöser der Tratsch, desto glücklicher war ihre Mutter. Und von Heinz bekam sie es jeden Morgen frisch serviert, da er der Erste war, der morgens alle Höfe abfuhr und so alle Neuigkeiten hörte.
    Katrin fütterte die Schweine und die Kuh und ging anschließend wieder rüber ins Haus, während ihr Vater den Stall ausmistete. Roberts Aufgabe. Mittlerweile machte Katrin sich ernsthaft Sorgen. Papa hatte Robert gestern noch gewarnt, und ausgerechnet am Morgen darauf ließ er Papa mit der Arbeit sitzen. Das passte doch nicht zu ihm. Katrin betrat gedankenverloren die Küche, wo Mama mit Oma erzählte.
    „Katrin, du Arme! Komm, setzt dich.“ Luise lief auf sie zu und ein Blick in ihr Gesicht und Katrin wusste, dass etwas passiert war.
    „Was ist, Mama?“ Alarmiert ließ sie sich von ihrer Mutter zu einem Stuhl führen.
    „Katrin, jetzt reg dich nicht auf.“
    „Mama, was ist denn? Ist etwas mit Robert?“ Jetzt bekam Katrin wirklich Angst.
    „Was? Nein, nein.“
    „Gott sei Dank“, stieß sie erleichtert aus, was ihr einen schrägen Blick von Oma einbrachte.
    „Stell dir vor“, Luise tätschelte Katrin tröstend die Hand, „gestern Abend, als wir uns alle so schön amüsiert haben, da ist der Karl schwer verunglückt.“ Sie murmelte mitfühlende Worte, als Katrin nach Luft schnappte. „Mit der Kutsche ist er verunglückt, der Ärmste. Hat ein Rad verloren. Einfach so. Das muss man sich mal vorstellen. Gut , dass wir keine Kutsche haben.“ Luise stand auf, um ihrer Tochter auf den Schreck einen Tee aufzuschütten. „Ja, ja, da nützt einem auch das ganze Geld nichts.“ Nachdenklich stand Luise am Herd und wartete, dass das Wasser kochte.
    „Und?“ , fragte Wilhelmine schließlich ihre Schwiegertochter, als offensichtlich wurde, dass diese nicht vorhatte, noch etwas hinzuzufügen. „Hat er sich was getan? Ist er tot?“
    „Oh nein, Gott sei Dank nicht. Eine Gehirnerschütterung und ein paar Knochen gebrochen, sagt der Heinz. Der Karl liegt im Krankenhaus. Da musst du den aber bald besuchen gehen, Katrin. So ein Pech aber auch, dass dem das auch ausgerechnet jetzt passieren muss te, wo ihr euch näher gekommen seid. Aber gut, dass er dich zu Fuß nach Hause gebracht hat und nicht mit der Kutsche.
    „Wir sind und nicht näher gekommen.“ Der arme Karl. Ein paar Knochen gebrochen. Ob er so niedergeschlagen war, nachdem sie ihm einen Korb gegeben hatte, dass er deshalb beim Kutschieren unachtsam war? Dass er vom Weg abgekommen und das Rad gebrochen war? „Wie ist es denn passiert, Mama?“
    „Das ist es ja, was wohl auch den Karl so verwundert, sagt Heinz. Karl meint, er hätte plötzlich das Rad verloren, einfach so.“

Kapitel 15
     
     
    Robert schleppte sich auf den Hof und fühlte sich elend. Er hatte das Gefühl, sein Kopf würde

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