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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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herunternehmen.«
    »Nein«, sagte Pearson schnell. »Versuch, durchzuhalten, wir kommen jeden Moment von hier weg. Atme ruhig   …«
    Da brach Cohen zusammen. Er fiel auf die Knie und dann auf die Seite.
     
    »Verdammt!«
    Patrik erschrak über Hermans heftigen Ausruf.
    »Auf Deck ist einer zusammengebrochen.«
    Patrik schaute nach den Geiseln auf dem Vorderdeck, eine von ihnen lag auf dem Boden.
    »Hat jemand geschossen?«, fragte Dominik.
    »Wieso? Wer?«
    »Ich weiß nicht. Geir, geh nachschauen.«
    »Ich gehe«, sagte Sandrine und nahm etwas aus dem Medikamentenschrank der Kommandobrücke. »Cohens Herz hat vorher schon Symptome gezeigt. Hier ist ein Herzmittel.«
    Herman überlegte eine Sekunde. »Du gehst mit Geir zusammen. Ihr bringt Cohen her. Wir dürfen keine einzige Geisel verlieren. Verdammte Scheiße!«
    Besorgt sah Patrik zu, wie Sandrine mit Geir zur Tür hinausging. Er hoffte, sie würde nichts Tollkühnes auf eigene Faust riskieren.
     
    Erneut sah Timo auf den Monitor im Einsatzfahrzeug. Schon der Verlust eines einzigen Menschenlebens kam ihm wie ein niederschmetterndes Scheitern vor.
    Er bemerkte Michaels todernste Miene. Timo richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Telefon, über das die Verbindung zu den Entführern offen war.
    »Was soll das?«, fragte er. »Warum habt ihr eine Geisel erschossen?«
    »
Wir haben nicht geschossen
«, antwortete die ruhige Stimme des Entführers. Es schien ein Amerikaner zu sein, wahrscheinlich McQuinn. »
Aber bald werden wir schießen, falls wir auf dem Hafengelände auch nur einen Polizisten oder ein Polizeiauto sehen

    »Hier stehen Autos, die   …«
    »
Bringt sie alle weg!«
    Timo hatte mit dieser Räumungsforderung gerechnet. Er nickte Metsälä zu, der per Funkgerät einen kurzen Befehl erteilte. Nur der Wagen der Einsatzleitung würde vor dem Terminal stehen bleiben, von wo aus man das Schiff sehen konnte.
    »
Sind Amerikaner da?«,
fragte der Entführer.
    »Hier sind nur finnische Polizisten«, antwortete Timo.
    Die Verbindung wurde unterbrochen. Er schaute Michaels fragend an, aber dessen Aufmerksamkeit war auf den Bildschirm gerichtet, wo die Bilder der Kamera liefen, die von der Zentralkripo auf dem Dach des Terminals installiert worden war.
    Metsälä sah auf einen anderen Monitor und sagte zu Timo: »Ein Mann und eine Frau sind an Deck gekommen und bringen die bewusstlose Geisel nach drinnen. Beide sind im Visier unserer Scharfschützen.«
    »Kein Zugriff«, sagte Timo und trat näher an den Bildschirm heran, auf dem eine der Geiseln mit den Händen im Nacken immer wieder in den Knien einsank.
    »Auf Cohen ist wohl nicht geschossen worden«, sagte Michaels. »Er hat sich an die Brust gefasst. Ich vermute einen Herzanfall.«
     
    Patrik half Geir und Bronislaw, Cohen auf den Boden der Kommandobrücke zu legen. Der Lotse am Steuermodul schien nichts um sich herum wahrzunehmen, er konzentrierte sich allein darauf, das Schiff sicher in den Hafen zu bringen.
    Patrik sah zu, wie zuerst Herman und dann Dominik Anzüge und Hemden aus ihren Taschen nahmen und anzogen, Herman auch eine Krawatte. Sie waren jetzt nicht mehr von den Geiseln zu unterscheiden, jedenfalls nicht aus der Ferne. Die anderen Männer der Gruppe machten es ebenso.
    Dann trat Herman vor die Geiseln auf der Kommandobrücke und sagte: »Wahrscheinlich wird man uns angreifen, was bedauerlich ist. Das wird riskant für euch. Der Angriff wird plötzlich erfolgen, Blendgranaten nehmen einem die Sicht, wegen der lauten Explosionen hört man nichts mehr und wird für sieben Sekunden handlungsunfähig, wenn man nicht darauf vorbereitet ist. Wahrscheinlich werden sie auch Gas einsetzen. Unsere Gruppe ist auf all das vorbereitet, und wir haben Erfahrung, aber euch wird es lähmen. Und dann folgt das größte Risiko: Weil wir die gleiche Kleidung tragen, sind wir nicht voneinander zu unterscheiden, und weil sie auf Nummer sicher gehen, schießen sie zuerst und fragen erst dann, wer wer ist. Merkt euch das, bevor ihr individuelle Kreuzzüge plant.«
    Während Herman sprach, suchte Dominik mit dem Fernglas das Hafengelände ab. Patrik sah einige Pkws, Lieferwagen und Polizeiautos das Areal sowie den Parkplatz auf der oberen Ebene verlassen.
    »Was für eine Blutgruppe hast du?«, flüsterte Sandrine Patrik zu. »Wenn wir das Schiff verlassen, kann alles Mögliche passieren, es ist besser, sich vorzubereiten   …«
    »A positiv. Und du?«
    »Ebenfalls.«
    Die
Sigyn
drehte jäh bei

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