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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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brutal auf den Asphalt drückten.
    Im selben Augenblick packten zwei Männer auch Patrik, und er konnte gerade noch sehen, wie Jörg umgeben von Qualm hinter dem zerstörten Vorderfenster auftauchte, humpelnd, sein grünes Barett auf dem Kopf, die Maschinenpistolein der Hand und mit Pearson als Schutzschild. Er fing heftig an zu feuern und deckte dabei Herman, der sich ans Steuer schob.
    Die Männer des Einsatzkommandos zogen Patrik und Dominik hinter das Panzerfahrzeug. Um sie herum schlugen die Kugeln ein.
     
    »Wir fahren von hier direkt zur Hölle«, schrie Jörg und feuerte weiter auf das Panzerfahrzeug. Andrus und Bronislaw schossen auf der anderen Seite des Busses durch den Qualm, Geir von hinten.
    Herman legte mit einem Ruck den Rückwärtsgang ein und setzte zwanzig Meter mit Vollgas zurück, obwohl der Qualm dicht war.
    »Wo ist Jochem?«, rief er nach hinten.
    »Keine Ahnung«, brüllte Andrus zurück und feuerte weiter. »Wir müssen hier rauskommen!«
    Herman trat aufs Gaspedal, und der schwer ramponierte Bus fuhr los.
     
    Patrik lag auf dem Bauch, das Gesicht auf dem Asphalt, die Hände mit Kabelbinder hinter dem Rücken gefesselt. Dominik lag in entsprechender Haltung neben ihm, umgeben von Männern des Einsatzkommandos. Es waren Amerikaner, und darüber wunderte sich Patrik kaum.
    Im dichten Qualm war ein schwarzer Chrysler Voyager zu erkennen, der in hohem Tempo näher kam und neben ihnen bremste. Die Türen gingen auf, und vier Männer in Zivil stiegen aus.
    Gleich darauf tauchte ein weißer Lieferwagen aus dem Qualm auf und hielt neben dem Voyager. Am Steuer des Lieferwagens saß Jochem, neben ihm ein Mann im Sturmanzug, der ihm eine Pistole an die Schläfe hielt. Jochem stieg aus, von seiner Stirn rann Blut.
    »Nehmt sie mit!«, befahl ein Amerikaner.
    Mit einigen brutalen Griffen wurde Patrik zu Jochem und Dominik in den Voyager befördert.
    Auf dem Beifahrersitz saß ein Mann, der ihm bekannt vorkam. Er blickte über die Schulter nach hinten, und zu seinem Entsetzen erkannte Patrik ihn. Sogar an den Namen konnte er sich noch erinnern: Rockwell.
    Der SEA L-Offizier , der Börjesson auf dem Schiff getötet hatte.
    Patrik sah durch die offene Schiebetür, wie ein Mann, der finnisch aussah, angerannt kam.
    Er versuchte, sich loszureißen und aus dem Wagen zu kommen. »Ich will mich den Finnen ergeben«, rief Patrik, aber sofort hielt man ihm den Mund zu. Die Tür wurde zugeschlagen, und das Auto fuhr mit rapider Beschleunigung los.
    Durch das Heckfenster sah Patrik den Finnen aufgeregt in sein Funkgerät sprechen, während der Lieferwagen mit einem Kommandokämpfer am Steuer dem Voyager folgte.

59
    »Die Amis haben drei Entführer und den Lieferwagen mitgenommen«, meldete Metsälä, der Chef der Sondereinheit. Timo hörte es im Kopfhörer und bestätigte die Meldung. Dann hörte er, wie Rämö seinen Männern ruhig Befehle erteilte: »Die Einheiten drei und vier folgen dem Bus und halten Kontakt zu den Streifen entlang der Strecke. Helikopter Alfa 4: Holt uns ab und bringt uns zum Flughafen   …«
    Timo lief zu Michaels, der am Straßenrand stand. Der Amerikaner hatte Timo einfach stehen lassen, als der Schusswechsel losgegangen war. Und Timo hatte den Zugriff nicht verhindern können.
    »Die festgenommenen Entführer bleiben hier«, rief Timo schon von Weitem Michaels zu.
    »Ihr bekommt sie, aber wir verhören sie zuerst.«
    Timo schaute nach links. Der schwarze Voyager kam in hohem Tempo die Auffahrt vom Kai herauf, gefolgt von dem Lieferwagen. Beide Fahrzeuge bogen auf die Straße vor dem Terminal ein und hielten an. Michaels stieg in den Voyager, gleich darauf fuhren Krankenwagen in die Gegenrichtung zur unteren Ebene.
    »Lasst sie nicht fahren!«, rief Timo den Polizisten zu, die an der Laivasillankatu standen. Die Fahrzeuge schossen los.
    Einer der Polizisten stellte sich in den Weg und hob die Hand, aber der Voyager raste einfach weiter, und der Polizist musste zur Seite springen.
    Fluchend rannte Timo an den Männern vor dem Bus der Einsatzleitung vorbei zur hinteren Tür. »Michaels und seine Leute nehmen die Entführer mit, wahrscheinlich zur amerikanischen Botschaft. Sorgt dafür, dass eine Streife die Zufahrt blockiert!«
    »Das kann nicht dein Ernst sein.« Rämö war an der Bustür erschienen, er klang entsetzt. »Das ist doch ein Diplomatenfahrzeug   …«
    »Die haben längst alle Spielregeln zur Hölle fahren lassen.«
    Am Himmel hörte man die Rotoren eines näher kommenden

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