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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Panzerfaust, Pistolen, Munition, Granaten.
    Aber da war noch etwas   … eine großformatige Diamantbohrmaschine, Packungen mit Schutzoveralls und Atemschutzmasken der Kategorie P3.
    »Ihr seid doch nicht so wahnsinnig, dass ihr an den Atommüllbehälter ranwollt?«, sagte Patrik fassungslos zu Andrus.
    Der blieb vor ihm stehen und sah ihm zum ersten Mal, seit sie an Bord waren, richtig ins Gesicht. Seine Augen waren kalt und vollkommen emotionslos.
    »Genau deswegen haben wir dich mitgenommen«, sagte Andrus.
    Erst in dem Moment durchschaute Patrik die gesamte Konstellation. Deshalb war er mit dabei: weil sie in den Atommüllbehälter eindringen wollten.
    Und das bestärkte den Verdacht nur noch mehr, dass Beates Aufgabe darin bestanden haben könnte, ihn in diese Falle zu locken.
    »Tempo!«, wurde vom Oberdeck aus gerufen.
    Patrik blickte nach oben und sah Dominik mit der Waffe in der Hand vor dem dunklen Wolkenhintergrund stehen. Plötzlich wurde er von blankem Hass gepackt. Wenn sich ihm nur eine Chance böte, wenigstens eine kleine, dannwürde Dominik nicht einmal Zeit haben, zu begreifen, wer auf ihn einschlug.
     
    »
MS Sigyn
, bitte melden«, wiederholte Bergkvist, der diensthabende Funker, zum wer weiß wievielten Mal. Allmählich machte er sich ernsthaft Sorgen. Was war da passiert? In jedem Fall war die unterbrochene Funkverbindung eine ernste Angelegenheit. Das AI S-System meldete noch immer denselben Standort des Schiffes wie im Moment des letzten Funkkontakts.
    Bergkvist wusste, dass der Sicherheitschef der Reederei ungeduldig auf seinen Anruf wartete. Er würde ihm eine unangenehme Nachricht übermitteln müssen: Die
MS Sigyn
schwieg nach wie vor. Der Funker ahnte, dass diese Nachricht zu einer Kette unangenehmer Telefonate führen würde. Der Sicherheitschef würde Verbindung mit SKB, dem schwedischen Atommüllentsorgungsunternehmen in Stockholm, aufnehmen müssen. Und dort war man garantiert nicht erfreut, wenn sich herausstellte, dass die für den Transport zuständige Firma keine Ahnung hatte, was auf der
Sigyn
gerade vor sich ging.
    Bergkvist griff seufzend zum Telefon und machte Mitteilung.
    »Wirklich nichts?«, fragte der Sicherheitschef. »Und die Position?«
    »Weiterhin dieselbe.«
    »Da hilft nur, nach dem Ausnahmeprotokoll weiter vorzugehen. Alarmbereitschaft Stufe C.«
     
    »Mach auf!«, befahl Dominik. Er stand auf der hohen Metallgitterebene, auf der man den Wind und das Schwanken des Schiffes noch stärker spürte als unten an Deck.
    Der Kapitän ergriff die Klinke und öffnete die Tür.
    Auf der Kommandobrücke stand Bruno und schaute mitdem Fernglas aufs Meer. Neben ihm drehte sich in monotoner Gleichförmigkeit der Strahl auf dem dunkelgrünen Radarschirm.
    »Sieht man es schon?«, fragte Dominink.
    Bruno schüttelte den Kopf, ohne das Fernglas abzusetzen.
    »Bleib, wo du bist!«, sagte Dominik zum Kapitän, der hinter dem Steuermann stand. Die Brücke war so breit wie das gesamte Schiff und nahezu vier Meter tief. In der Mitte befand sich das Steuerpult und im hinteren Bereich eine Art Büro, abgetrennt durch einen Vorhang.
    Dominik ging rückwärts, die Waffe weiterhin auf den Kapitän gerichtet. Mit einer Hand nahm er sein Satellitentelefon und wählte eine Nummer.
    »
Wie ist die Lage?«,
fragte Wolfs tiefe, unerschütterliche Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Planmäßig. Ein Mann fehlt möglicherweise, es wird gerade nach ihm gesucht.«
    »
Ist es kritisch?«
    »Nicht wirklich. Aber wir müssen das ernst nehmen. Wir gehen in Phase zwei über.«
    Dominik schaute in die Richtung, in die Bruno deutete. Auf dem Meer war ein Punkt zu erkennen, der langsam näher kam. Dominik sah auf die wasserdichte Taucheruhr an seinem Handgelenk und schaltete das Radio ein, das er auf den Kartentisch gestellt hatte.
    »…  
auf der Bilderberg-Konferenz. Über die Zahl der Geiseln macht die Polizei keine Angaben
…«

25
    Der rot-weiße Sikorsky-Helikopter von Norlandsflyg war in Stockholm gestartet und flog nun mit zweihundertvierzig Stundenkilometern gegen den Wind an, in Richtung der Position der
MS Sigyn
.
    Fünf Minuten nach dem Eingang der Meldung war der Hubschrauber aufgestiegen. Tom Ekström, der erste Pilot, konstatierte, dass es bis zum Objekt noch acht Minuten waren. Neben ihm saß der zweite Pilot, hinten der Windenoperator und ein Luftretter. Allen vier Männern war der Ernst der Lage am Gesicht abzulesen.
    »
Alfa zwei
«, hörte Ekström im Kopfhörer den Beamten der

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