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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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stellvertretende Leiter der schwedischen Rikskriminalen mit angespannter Stimme.
    »Schieß los.«
    »Die Terroristen haben offenbar im nördlichen Bereich des Kalmarsunds die
MS Sigyn
gekapert, das Schiff, das Atommüll transportiert.«
    Åsa schwieg. Die Information brachte ihre Gedanken in Aufruhr. Dann aber stieg mitten aus dem Chaos eine Idee auf: »Andrus Reedla.«
    Wie von selbst kam ihr der Name über die Lippen.
    »Was sagst du?«
    »Mindestens eine Person, die an der Gaspipeline-Aktion beteiligt war, hat an einem Pressebesuch auf der
Sigyn
teilgenommen. Ein Este namens Andrus Reedla. Was ist auf dem Schiff passiert?«
    »Der Kapitän hatte uns den Brand eines Segelbootes gemeldet. Die Besatzung der
Sigyn
fing an, die über Bord gegangenen Personen zu retten. Danach herrschte vollkommene Funkstille, bis gerade eben die Nachricht kam, das Schiff sei gekapert worden und man dürfe sich ihm nicht nähern. Sonst bringen sie den Kapitän und den Steuermann um. Nur die übrige Besatzung im Rettungsboot darf geborgen werden.«
    »Haben sie weitere Forderungen gestellt?«
    »Nein. Aber die Motorjacht mit den Bilderberg-Geiseln treibt jetzt neben der
Sigyn

    Åsa nahm die Information bestürzt zur Kenntnis.

26
    Tom Ekström, der erste Pilot des Sikorsky-Hubschraubers, blickte auf die Digitalanzeige im Cockpit. Sie näherten sich dem Objekt. Die Anweisung lautete, dass sie mindestens tausend Meter Abstand halten sollten.
    »Dort«, sagte der zweite Pilot neben ihm und wies nach Süden.
    Ekström konnte in der Ferne etwas Oranges erkennen.
    »Wir haben wohl das Rettungsboot entdeckt«, sagte Ekström ins Mikrofon.
    Der Helikopter flog tief über das kapselartige Rettungsboot hinweg, in dem Männer heftig mit den Armen winkten, entfernte sich und näherte sich dem Boot erneut, langsam im starken Wind balancierend. Schließlich hielt Ekström den Hubschrauber zwanzig Meter über dem Boot auf der Stelle, und gleich darauf ließ sich der Luftretter am Stahlseil hinab.
    Der zweite Pilot übernahm die Kontrolle über den Helikopter, und Ekström hielt mit dem Fernglas nach der
MS Sigyn
in der Ferne Ausschau. Neben ihr trieb eine stromlinienförmige Luxusjacht. Ekström versuchte die Optik so scharf wie möglich zu stellen. Ihm schien, als hinge auf der Höhe der Jacht eine Strickleiter von dem Frachtschiff, auf der Menschen nach oben kletterten.
     
    Auf der
MS Sigyn
arbeitete Bruno konzentriert in der gemeinsamen Freizeitkabine für Offiziere und Mannschaft,wo Sofas, Stühle, ein Fernseher und ein Bücherregal standen.
    Aus einer Verpackung, die er einem der Kunststoffkoffer entnommen hatte, zog er ein antik aussehendes Barometer mit Verzierungen und schaltete es mit dem Kippschalter an der Rückseite ein. Er ging zu dem Bild, das ein großes Segelschiff zeigte, stellte sich auf einen Stuhl und befestigte das Barometer mit einem Magnet an der Wand neben dem Bild. Von außen sah man nicht, dass in der Verzierung des Messgeräts eine kleine Kamera und im Gehäuse ein drahtloses Mikrofon mit Sender installiert waren.
    In einer anderen, kleineren Kabine entnahm Andrus der Ausrüstung einen flachen Bildschirm, schloss ihn an einem Empfänger an und zog die Antenne heraus. Auf dem Bildschirm erschien eine Nahaufnahme von Bruno, der sich gerade Ohrhörer einsetzte.
    »
Test, Zentrale «
, sagte Bruno in sein Mikrofon.
    »Zentrale hört, ausgezeichnet«, antwortete Andrus.
     
    Sandrine musste sich mit beiden Händen an der Reling der Jacht festhalten, um nicht von den Windböen ins Meer geweht zu werden. Sie hörte, wie Herman über Funk mit Jochem sprach, der bereits an Bord der
Sigyn
geklettert war.
    »Der Wind ist nun mal da. Wenn jemand abstürzt, kann man nichts daran ändern.«
    Sandrine zerbrach sich nicht mehr den Kopf darüber, was passierte und warum, das Wichtigste war, sich darauf zu konzentrieren, den Geiseln zu helfen. Es war ein hartes Stück Arbeit, die Strickleiter hinaufzuklettern, bei dem starken Wind geradezu lebensgefährlich. Einige der Jüngeren, die gut in Form waren, hatten es bereits bis zur Hälfte geschafft, aber die anderen warteten kopfschüttelnd, bis sie an die Reihe kamen.
    »Das werden nicht alle schaffen«, rief Sandrine über den heftigen Wind hinweg Herman zu.
    »Doch, sie schaffen es«, gab Herman zurück. »Das sind Aufsteiger, und sie sind gut im Kriechen.«
    »Und er?«, fragte Sandrine mit einer Kopfbewegung in Richtung Jörg, der mit verbundener Hand in ihrer Nähe stand.
    »Du wirst

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