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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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»Verdammte Scheiße, die zwei sind mit dabei, ich habe es geahnt   …«
    »Beruhige dich, Jochem«, sagte der Glatzkopf und sah Börjesson interessiert an. »Im Frachtraum ist eine schwarze Kapsel. Was ist das?«
    »Es ist   … gefährlich«, sagte Börjesson.
    »Laber nicht rum!«, fuhr der Glatzkopf ihn an.
    »Alle in Deckung!
Sofort
!«, brüllte Börjesson.
    Die Entführer fuhren herum, und Börjesson sprang hinter eine große Metallkiste. Einer der Geiselnehmer feuerte auf die Kiste, trotzdem konnte Börjesson aus der Deckung heraus sehen, dass Patrik und Sandrine verschwunden waren.
    »Die Geiseln nach drinnen, schnell!«
    Börjesson hörte stampfende Laufschritte auf dem Deck.
    Schnell
, flehte er innerlich.
Wo bleibt ihr? Nun macht schon

    In dem Moment sah er über den Rand der Metallkiste einen Entführer auftauchen und die Waffe auf ihn richten.
    Bevor Börjesson in irgendeiner Form reagieren konnte, schoss eine Blutfontäne aus der Brust des Mannes. Er brach tot zusammen und stürzte auf Börjesson.

42
    Von seinem Versteck aus sah Patrik, wie Craig leblos hinter die Metallkiste stürzte, sein Kopftuch rutschte ihm über das Gesicht.
    Auf dem Deck herrschte wirres Durcheinander. Geiseln hatten sich auf den Boden geworfen oder krochen auf allen vieren, und die Entführer versuchten, sie auf die Beine zu bekommen und nach drinnen zu zerren.
    Hatte Börjesson Craig erschossen? Das war unmöglich, denn Bronislaw hatte Börjessons Uzi. Außerdem war der Schuss geräuschlos gefallen.
    Alle in Deckung. Sofort.
    Die Amerikaner!, begriff Patrik. Offenbar waren sie schon auf dem Schiff. Die Sondereinheiten schlugen vorzeitig zu. Warum?
    Auch die anderen schienen allmählich die Bedeutung des lautlosen Schusses zu begreifen.
    Dominik und Herman kamen unmittelbar an Patriks Versteck heran, bemerkten ihn aber nicht. Vor ihnen liefen Geiseln durch die Tür in den Innenraum, und Patrik drückte sich immer tiefer in sein Versteck.
    »Der Schuss muss von dort gekommen sein«, sagte Herman und deutete auf das Achterdeck.
    Geduckt rannte Bruno auf die Tür zu, erstarrte dann aber plötzlich, brüllte vor Schmerz und stützte sich taumelnd an einer Wand ab.
    »Scharfschützen«, rief jemand.
    Bruno schoss mit seiner Maschinenpistole blindlings in Richtung Achterdeck und versuchte dann, sich robbend in Deckung zu bringen, wurde jedoch erneut getroffen und blieb liegen.
    Das Deck wurde vom Mündungsfeuer und dem ohrenbetäubenden Rattern der Maschinenpistolen erfüllt, weil die Entführer nun das Feuer in die Dunkelheit hinein eröffneten. Dann drehte jemand den Scheinwerfer in Richtung Achterdeck, und mit einem Schlag wurde sichtbar, dass es vor dunklen Gestalten, die durch den Regen liefen, nur so wimmelte.
    »Sie sind überall«, rief Dominik.
    Abrupt schlug er die Tür vor den Geiseln zu, die es noch nicht in den Kabinengang geschafft hatten.
    »Die Geiseln mitnehmen und hoch auf die Kommandobrücke!«, brüllte Herman.
    »Und der Frachtraum?«, rief Dominik über das Geschützfeuer hinweg.
    »Die Kontrolle über das Schiff ist wichtiger, sie dürfen nicht auf die Kommandobrücke kommen«, brüllte Herman zurück und trieb die Geiseln so vor sich her, dass sie einen Schutzschild gegen die vom Achterdeck kommenden Kugeln bildeten. Er und Dominik feuerten zwischen den Geiseln hindurch nach hinten. Die Gefangenen hielten sich die Ohren zu.
    Ein Scheinwerfer nach dem anderen wurde zerschossen, während sich die Entführer, wild um sich feuernd, in Richtung Kommandobrücke zurückzogen.
     
    Plötzlich herrschte Stille. Von seinem Versteck aus sah Patrik zu seiner Erleichterung Sandrine hinter einer Aufbewahrungskiste aus Metall kauern.
    Die Lampen waren zerschossen, aber man konnte im Dunkeln die Toten auf dem Deck liegen sehen. Bruno undCraig. Weitere Opfer waren nicht auszumachen. Offenbar war es den Sondereinheiten gelungen, Treffer auf Geiseln zu vermeiden.
    Nun bewegten sich dunkle Gestalten lautlos über das Deck. Patrik erhob sich langsam. Er musste mit den Amerikanern reden. Vorsichtig setzte er sich in der Dunkelheit in Bewegung.
    Sogleich wurde ihm das Risiko bewusst: Die Männer des Kommandotrupps konnten nicht wissen, mit wem sie es zu tun hatten. Und ein Missverständnis konnte fatal enden. Wer wusste denn schon, dass er nicht zu den Entführern gehörte? Nur Börjesson.
    Patrik blieb stehen, legte die Waffe auf den Boden und sah in etwa fünf Metern Entfernung eine dunkle Gestalt vorüberhuschen. Im

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