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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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gesagt? Was wurde von Patrik und Sandrine im Falle eines solchen Zugriffs erwartet?
    Die Situation hatte sich wesentlich verschlimmert. Aber die Entführer konnten eigentlich nicht wissen, dass er und Sandrine in Verbindung zu dem Mann gestanden hatten, der aus dem Rettungsboot gesprungen war. Vielleicht würde sich ihnen eine neue Gelegenheit zum Handeln bieten.
    Rasch versteckte Patrik die Waffe und registrierte, dass Sandrine das ebenfalls tat.

41
    Dominik stand auf dem obersten Treppenabsatz vor der Tür zur Kommandobrücke und betrachtete das absurde Schauspiel unter sich. Im Licht der Scheinwerfer bildeten Männer in Anzügen mit hinter dem Kopf verschränkten Händen eine Schlange zum Rettungsboot. Im Boot standen weitere Männer wie erstarrt, zwei waren mit Maschinenpistolen bewaffnet.
    »Die Waffen runter, ganz langsam!«, rief Dominik.
    Einer der Männer im Boot, den Dominik als den Israeli Rozen identifizierte, ließ langsam die Waffe sinken. Der andere rührte sich nicht. Wollte er unbedingt den Tod?
    Jetzt erkannte Dominik auch ihn. Es war David Pearson, der sicherheitspolitische Berater des Weißen Hauses. Hatten die beiden mit den Maschinenpistolen den Fluchtversuch angeführt? Bei Rozen überraschte ihn das nicht, der Mann hatte in jungen Jahren in Eliteeinheiten der Armee und beim Mossad gedient, aber von Pearson hatte er geglaubt, er habe bei der CIA nur einen Schreibtischposten innegehabt.
    Einige Minuten zuvor war einer von Hermans Leuten in die Gefangenenkabine gegangen, um nachzuschauen, ob alles in Ordnung war, und hatte dort zwei gefesselte und misshandelte Kameraden vorgefunden. Ein Teil der Gefangenen fehlte. Im selben Moment, in dem Dominik die entsprechende Mitteilung erhalten hatte, war an Deck ein Schuss gefallen.
    Pearson traf schließlich seine Entscheidung und legte die Waffe aus der Hand.
    »Raus aus dem Boot!«, brüllte Herman und näherte sich den Geiseln mit schussbereiter Maschinenpistole. Craig und Jörg mit seinem grünen Barett folgten ihm mit den Waffen im Anschlag. Mit erhobenen Händen kletterten die Gefangenen aus dem Boot.
    Rasch ging Dominik die Treppe hinunter. Herman stand bereits vor den Geiseln, die sich in einer Reihe aufstellen mussten. Er ließ den Blick über die ernsten Gesichter schweifen und ging dann langsam vor ihnen auf und ab.
    »Wessen idiotische Idee war das?«
    Niemand antwortete.
    Herman blieb vor einem erschöpft wirkenden Mann stehen.
    »Ich brauche euch. Das wisst ihr. Aber einer von euch wird seine Strafe bekommen. Ihr werdet es wohl kaum dem Zufall überlassen wollen, wer das sein wird.« Er sah den Mann vor sich an, dieser blickte zu Boden, sagte aber nichts.
    Herman richtete den Blick auf die anderen Geiseln. Die gebrochenen, vom Regen durchnässten Männer schauten an ihm vorbei.
    »Ihr seid alle mit Verhandlungen auf höchstem Niveau vertraut. Also verhandeln wir. Wenn ihr mir sagt, wer der Anführer war, werde ich nur ihn bestrafen. Wenn ihr es mir nicht sagt, bestrafe ich drei. Ihr habt bereits eine Dummheit begangen, macht das Ganze nicht noch schlimmer.«
    Herman blieb vor Pearson und Rozen stehen.
    »Ein Geständnis wäre am edelsten. Dann müsste sonst keiner geopfert werden. Aber was wisst ihr schon von Edelmut.«
    Herman wandte sich an Bruno, der in der Gefangenenkabinegefesselt aufgefunden worden war und gerade an Deck kam.
    »Wer war der Anführer der Meuterei?«
    Bruno deutete auf Pearson. »Der da.«
    Herman musterte Pearson interessiert.
    »Herr Pearson, offenbar weiß ich doch nicht alles über Sie   …«
    »He«, rief Bronislaw aufgeregt aus dem Rettungsboot. »Hier ist ein Funkgerät. Jemand hat es kaputt geschossen, aber was ist vorher damit angestellt worden?«
    Herman wandte sich wieder an Pearson. »Hast du von dem Funkgerät gewusst?«
    »Nein. Wir wollten nur fliehen. Das Rettungsboot war unsere einzige Hoffnung.«
    »Wer von euch ist aus dem Boot gesprungen?«
    »Aus dem Boot gesprungen?«
    »Stiehl mir nicht meine Zeit! Wer war es?«
    »Jemand von euch   …«, sagte Pearson unsicher.
    »Jemand von uns?«, wiederholte Herman. Pearson wirkte ehrlich irritiert.
    Jochem schüttelte den Kopf. »Sandrine steht oben auf dem Treppenabsatz und der Finne da drüben.«
    »Wenn es keiner von uns und keiner von den Gefangenen war, wer dann?«, fragte Herman und drehte sich langsam zu Dominik um, der mit der Waffe in der Hand hinter ihm stand. »Gibt es auf dem Schiff Personen, von denen wir nichts wissen?«
    »Falls es ein

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