Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
mich lieber erschießen.«
»Laber doch keinen Unsinn«, was war Bienchen traurig, dass es ihrem Angebeteten ans Fell gehen soll. »Irgendeine Lösung muss es doch geben. Ich glaube ich könnte es nicht verkraften, wenn sie dich töten würden.«
»Such dir ein Herrchen«, schlug Rambo vorsichtig vor. Obwohl er wusste, dass so ein Riesenhund wie Alfi nicht gerade erwünscht wäre.
»Toll, klasse, ein uralter Rentner wäre doch super. Passt ganz großartig zu mir. Der könnte doch nie und nimmer mit mir Schritt halten. Ihr habt vielleicht Nerven. Klar doch, euch betrifft es ja auch nicht. Es geht ja nur um mich, dem man versucht, ungerechter Weise das Licht auszublasen.« Geknickt lief Alfinus davon. Wo sollte er nur hin, ohne dass er sich vor Angst gleich das Fell besudeln musste? So sehr er auch seine grauen Gehirnzellen anstrengte, ihm fiel absolut nichts ein.
Nach sinnlosen Herumirren, unterdessen war es schon wieder dunkel geworden, kam Alfinus ein Gedanke, der sich immer mehr in seinem Gehirn verankerte. Ja, so könnte es eventuell gehen. Unverzüglich machte er sich auf den Weg.
Um zu seinem Ziel zu gelangen , musste er zuerst über eine Brücke laufen unter der ein tiefer Fluss entlang floss.
»Da stand doch Jemand? Entweder war das sein Mörder oder es handelte sich um Irgendwen, der seines Lebens überdrüssig wäre. Misstrauisch lief er weiter.
Aber das war ja eine junge Frau, die sich, so kam es zumindest ihm vor, gleich in die Fluten stürzen würde. Auf jeden Fall hatte sie sich mittlerweile schon weit übers Geländer gebeugt. Das konnte er nun wirklich nicht zulassen. Er war zwar zu Lebzeiten ein Hallodri gewesen, aber hatte dennoch stets ein Herz für das schwache Geschlecht gezeigt und so war es auch noch heute.
»Hallo, ist dir schlecht oder so? Oder willst du tatsächlich in den Fluss springen? Davon kann ich nur abraten, denn das Wasser ist nicht nur eisigkalt, sondern auch noch voller Bakterien. Ich nehme an, dass du nicht so blöd bist, um nicht zu wissen, was du dir in der dunklen Brühe alles holen könntest. Um das alles aufzuzählen, da bräuchte ich bestimmt einige Stunden und dafür habe ich leider keine Zeit.« Zur Bekräftigung seiner Worte hielten seine Zähne sie eisern am Ärmel ihrer Jacke fest.
»Lass mich los, du Kläffer. Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie übel dir das Leben doch mitspielen kann. Heute glaubst du, du könntest niemals glücklicher sein als jetzt und morgen stehst du schon vor den Schreiben deines Glücks, weil der Kerl, den du liebst, sich eine andere angelacht hat.«
»So eine Scheiße könnte mir nie passieren , denn wenn ich mich verliebe, dann verliebe ich mich ausschließlich in Frauen, so à la Marilyn Monroe. Bin nämlich nicht schwul.«
»Musst du mich eigentlich die ganze Zeit über ankläffen? Davon bekommt man ja Kopfschmerzen.« Langsam aber sicher zeigte die Unbekannte Interesse an Alfinus. Und das tat seinem angekratzten Ego absolut gut, da man ihn in letzter Zeit nicht unbedingt mit Samthandschuhen angefasst hatte.
»Na komm schon, geh endlich von diesem dämlichen Brückengeländer weg. Wegen einem Kerl sich umbringen wollen, das ist doch echt das Allerletzte. So wie du aussiehst , bekommst du allemal noch einen Typen ab.« Wie besessen zog Alfi an ihrem Jackenärmel, der jäh so ein komisches Geräusch von sich gab, so als ob er gerissen wäre. Auweia nun würde auch sie ihn nach dort schicken wo der Pfeffer wächst.
»Jetzt ist sie kaputt«, fing die junge Frau zu schluchzen an. »Sie war doch ein Geschenk von ihm.«
»Umso besser«, konterte Alfinus lautstark, »sehe es doch als Zeichen an. Stecke das gammelige Teil einfach in die Tonne und die Liebe zu ihm gleichdazu. Und schon geht es dir viel, viel besser.«
»Ich sollte jetzt lieber gehen , obwohl ich mich vor dem Alleine sein doch fürchte.«
»Wie wäre es , wenn du mich mitnehmen würdest?«, fragte Alfinus hoffungsvoll. »Wir beide wären bestimmt das perfekte Team.« Auf jeden Fall würde er am Ball bleiben. Eventuell überlegte sie es sich ja noch. Ohne auch nur den kleinsten Laut von sich zu geben, lief er neben ihr her.
»So nun bin ich zuhause. Vielen Dank, dass du mich begleitet hast, vor allem aber, dass du mich vor einer Riesendummheit bewahrtest. Ich dumme Kuh hätte mich beinahe umgebracht und der blöde Kerl hätte mir noch nicht mal eine einzige Träne nachgeweint, geschweige denn bei meinem Begräbnis dabei gewesen. Du bist wirklich ein
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