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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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schwungvoll öffnete. Oder besser gesagt, wie es rücksichtslos mit den Füßen aufgestoßen wurde, sodass es krachend an die Hauswand schlug.
    »Kein Wunder«, dachte Alfinus grimmig, »dass das Tor plus Hauswand so demoliert aussehen. Bei dieser Behandlung war das auch kein Wunder. Das hätte er sich mal erlauben sollen, sein Vater hätte ihn so lange geprügelt, bis das Tor nebst Wand sich von alleine wieder regeneriert hätten.«
    Gleichdarauf gab es einen lauten Knall, was sogar Alfinus erschrocken zusammenfahren ließ.
    »Was ist dieser Bursche doch nur für ein Vollidiot. Wie kann er sich nur wagen, die Eingangstür so rüde ins Schloss fallen zu lassen. Kaum zu glauben, dass die Glasscheibe noch an ihrem angestammten Platz saß. Es wurde wirklich allerhöchste Zeit, dass man ihm endlich mal auf die Finger sah und wenn es sein musste, ihn auch in die Schranken wies. Denn so wie es schien, konnte sich diese Null alles nur Erdenkliche erlauben, weil nun mal niemand da war, der ihm seine Grenzen zeigte …
     
    »Wo kommt denn nur dieses fürchterliche Gedröhne her?«, Alfinus, der auf dem Boden des Stalles lag, barg seinen wuchtigen Kopf zwischen seinen Pfoten, in der Hoffnung, dass dadurch dieser Lärm zumindest etwas gedämpft wurde. Aber Fehlanzeige, entschlossen erhob er sich. Nicht mit ihm. Schließlich brauchte auch er ab und an mal etwas Ruhe.
    »Dreh sofort die Musik leise«, konnte er schon vor der Haustür seine Schwester kreischen hören , »das ist ja nicht mehr auszuhalten mit dir.«
    »Wenn es dir nicht passt, dann zieh doch in den Wald«, schrie Carolus lautstark zurück. »In diesem Haus ist doch einfach alles verboten.«
    Okay, er hatte ja auch immer gerne eine heiße Scheibe aufgelegt, wenn er zu Hause war. Und leise ging das auch nicht immer von statten, zumindest so lange nicht, bis sein Vater eine von seinen heißgeliebten Elvis-Platten an sich nahm und sie, obwohl er ihn anbettelte es nicht zu tun, ohne lange zu fackeln, mittendurch, entzweibrach. Das war ihm in der Tat eine Lehre gewesen. Von da an, hörte er zwar noch immer Musik, aber haargenau so, dass sie niemand störte …
    Unterdessen hatte sich Adamine wieder in ihre altertümliche Wohnküche zurückgezogen und ihr U renkel wieder in sein Zimmer, von wo aus die Musik nach wie vor überlaut dröhnte. Somit war das ganze Gekeife und Gekreische umsonst gewesen. Carolus hatte gewonnen und das bestimmt nicht zum ersten Mal …
    Alfinus Nerven lagen schon irgendwo blank, als er auf leisen Pfoten ins Haus schlich. Nur gut, dass sich hier so gut wie nichts verändert hatte, außer, dass es im Flur so was von gammelig aussah, sodass sich bei diesem Anblick sein Vater mit Sicherheit im Grab umdrehen würde. Da fragte man sich doch auf der Stelle, welche Art von Renovierungsarbeiten Edgar Fröhlich, Adamines Angetrauter, den er noch nie hatte ausstehen können, die ganzen Jahre über in diesem Haus bloß durchgeführt haben könnte. So wie es aussah, keine Einzige. Denn es waren sogar noch die Flecken von der Schnapspulle an der Wand, die Alfons Bierbaum seinem Sohn bei einem seiner Wutanfälle, nachgeworfen hatte. Das war doch echt zum Kotzen. Na gut, sein Alter hätte sich ja auch etwas vorsehen können …
    Wie konnte man sich nur so einen S chwachsinn anhören? Die Texte, sie waren ja so was von ab törnend, einfach geschmacklos. Frauenfeindlicher ging es ja nun wirklich nicht mehr. Dass müsste sein Vater sich mal anhören, dann wüsste er endlich die Songs des Kings zu schätzen. Alfinus konnte sich bildlich vorstellen, wie er wutentbrannt ins Zimmer seines Enkels lief und die Anlage samt CDs aus dem Fenster warf.
    »Aber wäre das in Ordnung? Eigentlich nicht, denn wie hieß es doch so schön? Jedem das Seine. Obgleich dieses Sprichwort hier doch irgendwo fehl am Platz wäre, da nun mal Jung und Alt völlig anderer Meinung waren. Geschmäcker sind halt verschieden. Deshalb sollte man auch so gut es ginge Rücksicht walten lassen, und schon hätte man sich einigen Stress erspart …
    Ortskundig lief er zu der Stelle im Flur, wo sich der Sicherungskasten befand. Sein Vater hatte ja schon immer diesen Platz verflucht, weil man dieses Teil völlig unüberlegt viel zu tief angebracht hatte und er, wenn er besoffen war, sich des Öfteren den Kopf an dessen Metallgriff gestoßen hatte. Heute aber kam Alfinus das sehr gelegen. Behutsam machte er mit seinen Pfoten den Kasten auf. Ein kurzer Blick ins Innenleben dieses Teils reichte ihm schon

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