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Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)

Titel: Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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sollte sie nur machen? Sollte sie hier auf Joschi warten oder lieber den Heimweg antreten? Was sie ohne ihn gewiss nicht gerne tun würde. Aber sinnlos herumstehen, das war auch nicht so ihr Ding. Und nach ihm suchen? Das hätte mit Sicherheit keinen Zweck, weil sie noch nicht einmal wusste, wo sie mit der Suche anfangen sollte. Enttäuscht machte sie sich auf den Weg, in der Hoffnung, dass ihr vierbeiniger Freund bald nachkäme.
     
    Unterdessen, wie konnte es auch anders sein, war Alfinus abermals vor dem ehemaligen Haus seiner Eltern angekommen. Vorsichtig spähte er nach allen Seiten. Keiner zu sehen, dann könnte er, das, was er schon vor ein paar Tagen vorhatte, zumindest jetzt mal probieren. Wäre ihm nicht Alena vor die Pfoten gelaufen, dann hätte er es nämlich schon längst versucht …
    Flugs hatte er sich aufgerichtet. Nur noch auf zwei Pfoten stehend , drückte er die uralte Türklinge nach unten und hatte  tatsächlich Glück. Das Tor ließ sich reibungslos öffnen. Wachsam riskierte er einen Blick in den Innenhof. Scheint niemand da zu sein, so sah es zumindest auf den ersten Blick aus. Meine Güte was schaute es hier nur drunter und drüber aus, überall lag Schrott herum. Das war ja nicht zu glauben. Als er noch lebte, da war der Hof picobello aufgeräumt. Sein Vater war zwar ein hoffnungsloser Trinker gewesen, aber auf solche Dinge legte er absolut großen Wert. Wäre ja nicht auszudenken gewesen, wenn die Nachbarn mal kurz hereingeschaut hätten und hätten so ein Chaos vorgefunden. Oh nein, so etwas gab es im Haus Bierbaum definitiv nicht, aber im Haus der Familie Fröhlich schon und dass obgleich seine Schwester in ihrer Jugend mehr als nur pingelig war. Jetzt wäre nur zu hoffen, dass der frühere Schweinestall noch existierte, dann könnte er sich nämlich nach dort zurückziehen und hätte somit Carolus besser im Auge.
    Zu seiner Erleichterung gab es den Stall noch, in dem die süßen Ferkel großgezogen wurden, die er als er noch ein kleiner Junge war, so sehr liebte, um sie nachher, als sie dick und fett waren, zu schlachten. Was hatte er damals um seine Freunde geweint, die er allesamt mit Namen versehen hatte. Und wie hatte er für diese Tat seinen Vater gehasst, der die Tränen seines kleinen Sohnes einfach nicht verstehen konnte. Statt ihm Trost zu spenden und ihm zu erklären zu welchem Zweck diese Tiere gehalten wurden, wurde ihm zu allem Elend auch noch der Hosenboden stramm gezogen … Alfinus Kinderwelt war in der Tat nicht rosig zu nennen.
    Nur gut, dass die Tür nur angelehnt war, denn hätte er zuerst den Türriegel zurückschieben müssen, dann hätte auch ein so großes Tier wie er, seine Probleme damit gehabt.
    Super sah es darin gewiss nicht aus. Alte fahruntaugliche Fahrräder und jede Menge leere Kartons, Zeitschriften und leere Einweckgläser hatten hier zwischenzeitlich ihren Platz gefunden. Na ja, irgendwie würde er sich schon dazwischen quetschen können. Aber zuerst würde er noch seinen Rundgang etwas ausdehnen, eventuell würde er sogar unbemerkt ins Haus gelangen …
    »Scheiße, nichts wie weg«, jäh war Alfinus in seinem Versteck verschwunden, da er im Innern des Hauses schlurfende Schritte vernahm, die sich der Eingangstür näherten.  Schwupps, ab in den Schweinestall …
    Neugierig lugte er durch den offenstehenden Türspalt hindurch. Fassungslos erblickte er die weißhaarige Greisin, die mehr gebückt als aufrecht über den Hof ging.
    »Das konnte doch nicht möglich sein? Sollte das wirklich Adamine sein? Das wäre ja furchtbar. Wo war nur die hübsche Frau von einst geblieben? Alfinus war über den Anblick seiner Schwester regelrecht bestürzt.
    »Gut«, sagte er sich , irgendwie musste er sich ja beruhigen, »die Zeit ist nicht stehen geblieben, aber musste sie deshalb gleich solche gravierende Spuren hinterlassen?« Was hatte Adi, so wurde sie meistens genannt, nur verbrochen, sodass sie gramgebeugt auf ihr endgültiges Aus warten musste? Sie tat ihm in der Tat aus vollem Herzen leid. Aber dennoch musste er lächeln, als er ihre lockende Stimme, die nach den Hühnern rief, vernahm. Ja, dass erinnerte ihn auf der Stelle, haargenau an die Adi von früher. Sofort schoben sich Bilder vor sein geistiges Auge. Seine Schwester mit zufriedener Miene beim Hühnerfüttern. Zum Glück hatte sie sich zumindest etwas aus ihrem früheren Leben bewahrt …
    Kurz nachdem Adamine Fröhlic h wieder ins Haus zurückgeschlurft war, hörte Alfinus wie sich das Hoftor

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