Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
Auch war sein Fahrrad nirgendwo mehr zu sehen. Nun konnte er zusehen, wo er ihn finden würde. Wenn er sich einbildete, dass er zuerst Stunden lang nach ihm suchte, bevor er ihm seine Ausbeute übergeben konnte, dann hatte er sich aber geschnitten. Lieber spuckte er dieses unangenehm schmeckende Papier in irgendeine Ecke und somit hatte sein lieber Neffe eben Pech gehabt und konnte zusehen, woher er die Kohle nahm um seine Sucht zu befriedigen. Trotz seines Frustes schlug er dennoch den Weg zu seinem ehemaligen Zuhause ein. Denn wo sonst als dort wäre der Bursche noch zu finden?
Unmittelbar vor dem Hoftor standen sich die beiden wieder gegenüber.
»Hau ab, du Stinkstiefel. Wegen dir habe ich nämlich mächtigen Ärger am Hals. Sobald die Eule aus der Bank meiner Oma Bescheid stößt, dann bin ich erledigt.«
»Was ist das nur für ein kümmerlicher Flegel«, regte sich Alfinus innerlich auf , der ja seine Schnauze wegen des Geldscheines nicht wirklich aufmachen konnte. »Und wegen so was habe ich mich bei den vier Musketiere in die Nesseln gesetzt.« Angewidert spuckte er den Inhalt seiner Schnauze haargenau vor Carolus Füßen aus.
»Hey Mann, das ist ja ekelig. Wenn du kotzen musst, dann tue das gefälligst woanders.« Über so viel Dämlichkeit konnte Alfinus nur noch mit dem Kopf schütteln. So wie es aussah, waren seine Anstrengungen umsonst gewesen. Er sah jetzt zu, dass er auf Nimmerwiedersehen von hier wegkäme. Das Beste wäre wohl geradewegs den Weg zur Unterwelt einzuschlagen. Dort wäre es gewiss um einiges angenehmer, als sich ewig mit dieser Dumpfbacke herumschlagen zu müssen.
»Mann, so warte doch. Wenn meine Glot zer mir nicht vor lauter Entzugserscheinungen einen Streich spielen, dann ist das ja ein Fuffi, den du mir vor die Füße gespuckt hast.«
»Sieh mal einer an, du Blindgänger, endlich hast du es erfasst.«
»Wow, ist zwar megafeucht, aber durchaus noch zu gebrauchen. Sobald der Schein trocken ist, werde ich mir davon ein paar hammerstarke Pillen zulegen und vom Rest allerfeinstes Gras. Hätte nie gedacht, dass ich nach diesem heutigen Tiefgang noch so ein Hoch erleben würde. Und das habe ich ganz alleine dir zu verdanken.«
»Da siehst du mal zu was Verwandte gut sein können.« Alfinus machte sich schleunigst auf den Weg. Er musste unbedingt mal wieder seine vierbeinigen Freunde sehen, um sich endlich mal wieder richtig unterhalten zu können, aber auch um mal wieder etwas Spaß und Ablenkung zu haben …
Zweifelsohne wurde Alfinus mit großem Hallo begrüßt. Brachte er doch stets Abwechslung in ihren alltäglichen Hundetrott.
»Setz dich zu uns mein Freund und bediene dich. Friss so viel du kannst und das ohne dich zu genieren. Hier befindest du dich nämlich in der gastfreundlichsten Hütte, die es jemals gegeben hat te.«
»Danke Rambo, aber leider muss ich deine großzügige Einladung wieder einmal ablehnen, weil ich nämlich unterwegs einen kleinen Snack zu mir genommen habe. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich sozusagen noch gar nicht, dass ich meinen lieben Freunden noch einen Besuch abstatten würde.«
»Na gut«, seufzte Rambo, »ganz wie du möchtest. Obwohl ich manchmal doch schon den Verdacht hege, dass dir unser Essen nicht fein genug sein könnte.«
»Laber doch keine Scheiße Alter oder glaubst du etwa, dass ich mir zu fein wäre, um euer wahrhaftig leckeres Fressen zu verputzen? Da kennst du aber deinen Kumpel Alfi schlecht. Der schiebt nämlich alles Giftfreie, was er so in den Mülltonnen findet, ohne lange zu fackeln unter seiner feuchten Nase rein.«
»Sei doch froh Rambo, dass Alfi sich nicht wie ein hungriger Kojote über unsere Fressnäpfe stürzt. Schließlich sind diese auch nicht jeden Tag so prall gefüllt wie heute. Und gerade du, brauchst tagtäglich deine Ladung Futter, zumal es dir in letzter Zeit nicht wirklich rosig geht.«
»Wie Aros? Was ist los? Weshalb geht es Rambo nicht gut?« Prompt war Alfinus alarmiert.
»Ist doch alles Quatsch. Hör doch einfach nicht auf das beknackte Gelaber dieses Breitmauls. Ist doch ganz normal, dass einem im zunehmenden Alter hier und da mal das Zipperlein plagt. Keine Sorge Alfi, mir geht es gut.«
»Dann bin ich ja beruhigt. Aros, du Spinner du hast mir wirklich einen großen Schrecken eingejagt.« Freundschaftlich stieß er den braunen Boxer mit der Schnauze in die Seite.
»Nun erzähl mal, warum du hier bist?«, wurde Alfi von Poldi neugierig gefragt. »Ohne Grund bist du nämlich nicht
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