Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
nichts anderes übrig.
»Danke Liebes, augenblicklich fühle ich mich, als wenn mir eine Zentnerlast von den Schultern genommen wurde.« Erregt riss er sie in seine Arme. Sandra war nach wie vor die Frau seines Lebens. Ein Leben ohne sie würde seinen Untergang bedeuten. Glutvoll küsste er Sandras warme Lippen, die zuerst zögernd, dann aber doch voller Leidenschaft seine heißen Küsse erwiderte. Unter vielen leidenschaftlichen Küssen nahm er Sandra auf seine Arme und trug sie die Treppe zum im Obergeschoss befindlichen Schlafzimmer hoch …
»Was liebe ich dich«, seufzte Hendrik glücklich, als er Sandra erschöpft in den Armen hielt. »Bisher habe ich es noch keinen einzigen Tag bereut, dass ich dich geheiratet habe.«
»Ich liebe dich auch«, entgegnete Sandra ehrlich, zu dem anderen Thema aber hüllte sie sich in Schweigen, da die Wahrheit Hendrik mit Sicherheit nicht gefallen würde …
»Wenn ich dich so anschaue, dann hast du dich so gut wie nicht verändert«, sprach er verträumt. »Du siehst noch immer genauso bezaubernd aus, wie vor zwanzig Jahren, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Bei mir war es definitiv Liebe auf den ersten Blick. Ich sah dich und wusste, du bist die Frau, mit der ich mein weiteres Leben teilen möchte.«
»Mir erging es genauso«, lächelte Sandra ihn an. »Ja, es war auch bei mir Liebe auf den ersten Blick. Als du mich damals um meine Hand gebeten hattest, da dachte ich glücklicher könnte ich absolut nicht mehr werden. Ja und dann kam Anna-Lena, sie machte unser Glück vollkommen.«
»Das stimmt«, erwiderte er zufrieden. »Unsere Tochter ist etwas ganz besonderes, ohne sie wäre unser Leben leer.«
Wider Erwarten verlief der Tag doch harmonisch. Anna-Lena ging sogar gemeinsam mit ihren Eltern am Abend zum Essen, was Sandra und Hendrik freute. Sie konnten ja nicht ahnen, dass sie es aus schlechtem Gewissen tat, weil sie eine Fünf in Mathe geschrieben hatte.
Am folgenden Morgen verließ Hendrik, so als ob nichts geschehen wäre, das Haus. Gerne tat er es ja nicht, da er es hasste sich irgendwo planlos so lange aufhalten zu müssen, bis der Feierabend gekommen wäre. Aber da er nun mal Sandra nicht unbedingt über seine Kündigung in Kenntnis setzen wollte, musste er eben in den sauren Apfel beißen …
Wie von einem Magnet angezogen, nahm er den gleichen Weg den er schon seit Jahren fast tagtäglich ging. Über sein eigenes Tun erstaunt, blieb er irgendwann verblüfft in der ihm wohlbekannten Fußgängerzone stehen.
»Guten Morgen Herr Direktor«, wurde er auch schon spöttisch von seinem „Freund“ dem Landstreicher begrüßt. »Schöner Tag heute. Ein Tag um mal so richtig auszuspannen.«
»Natürlich«, höhnte Hendrik, »sie haben definitiv Erholung nötig. Ist ja auch wirklich stressig, Tag für Tag in Mülltonnen wühlen zu müssen. Ist in der Tat kein leichter Job.«
»Ist es auch nicht«, gab er ihm Recht. »Denn die Konkurrenz schläft nicht. Deshalb muss man auch immer schön am Ball bleiben, bevor man das Nachsehen hat. Aber das kann ein feiner Pinkel wie du mit Sicherheit nicht verstehen.«
Was sollte Hendrik ihm darauf antworten? Wortlos ließ er ihn wie schon so oft einfach stehen. Er würde sich nun einen Kaffee besorgen und danach überlegen wie er am besten den Tag verbringen könnte …
Hendrik hätte sich selbst eine runterhauen können, als er ohne lange zu überlegen in einer gutbesuchten Bäckerei statt einem, gleich zwei Café to go verlangte. Aber was sollte es? Offensichtlich hatte er seinen humanitären Tag.
»Für sie«, schief grinsend hielt er dem, absolut erstaunten Mann den Becher mit dem heißen Getränk entgegen.
»Für mich?« kam es überrascht über seine Lippen.
»Für wen denn sonst? Ein Becher Kaffee reicht mir allemal«
»Hoffentlich hast du beim Kauf, auch an einen Schuss Hochprozentigem gedacht.«
»Das wüsste ich aber. Dieser Kaffee ist genauso wie man ihn normalerweise trinkt. Mit Milch und Zucker nämlich.«
»Wie komme ich überhaupt zu dieser Ehre? Auf jeden Fall vielen Dank. Kaffee mit Milch und Zucker habe ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr getrunken. Weiß schon gar nicht mehr wie so etwas schmeckt.« Vorsichtig nippte er am Becher.
»Und?«, fragte Hendrik erwartungsvoll.
»Lecker, könnte mich direkt wieder daran gewöhnen.«
»Musst du denn nicht zur Arbeit?«, wurde Hendrik zu seinem Leidwesen gefragt, der sich zwischenzeitlich ohne lange nachzudenken, auf der Bank,
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