Ein Schlappohr fällt vom Himmel / Der Bankmanager und der Obdachlose: Zwei zum Preis von einem (German Edition)
Verliererin wieder zu gehen. Nein, sie war hier, um ihn zu vernichten. Ehe er sich versah, griff sie nach ihm, sodass er auf sie fiel. Plötzlich, obwohl er nichts dazu tat, spürte er, dass seine Finger brutal über ihre weiche Haut glitten. Ludger war in diesem Moment so sehr verwirrt, sodass er zuerst überhaupt nicht kapierte, dass es Anna-Lena war, die seine Hände so geschickt führte, dass, die Schrammen die ihren Oberkörper verzierten sich blutrot verfärbten.
»Was tust du nur?«, stammelte Ludger erschüttert, der endlich seine Reaktionsfähigkeit zurückgefunden hatte und seine Hände, so als wenn er sich verbrannt hätte, aus den ihren befreite. Gerade in dem Moment als er sich aufrichten wollte, ging zu seiner Bestürzung die Tür auf und Leonore Maurer stand mit entsetzt weitaufgerissen Augen im Raum. Nun war Anna-Lenas bühnenreifer Auftritt gekommen.
»Hilfe«, fing sie laut zu schreien an, dabei sie so tat als würde sie sich heftig wehren. In diesem Moment wurde Ludger klar, weshalb sie hergekommen war.
»Ludger, wie konntest du dich nur an deiner Nichte vergreifen«, wie besessen schlug die alte Dame auf den wie regelrecht erstarrten Mann ein.
»Das hast du nicht umsonst gemacht«, schrie Anna-Lena völlig außer sich. »Ich schwöre dir, du wirst an das was du mir angetan hast, dein Leben lang denken.« So schnell sie konnte, zog sie ihre Kleidung über und suchte, obwohl Leonore sie bat doch zumindest kurz zu warten, das Weite. Ja, Anna-Lena hatte ihr Ziel erreicht. Ludger war sich vollkommen bewusst, was in Kürze auf ihn zukommen würde. Man würde ihn vor Gericht zerren, mit Sicherheit auch hinter Gitter bringen. Das Schlimmste aber für ihn war, dass er Sandras Liebe verlieren würde.
»Geh mir aus den Augen«, fauchte Leonore ihn verbittert an. »Wenn dein Bruder, von deinem Vergehen erfahren würde, er würde sich vor Gram im Grab umdrehen.« Wie ein geprügelter Hund schleppte sich Ludger die Treppe hoch. Gewiss würde es nicht allzu lange dauern und er würde von der Kripo Besuch erhalten …
Es dauerte in der Tat nicht lange, da hatte Anna-Lena schon ihr Gift versprüht. Ohne sich zu wehren, ließ Ludger sich von der Polizei abführen. Er wusste, dass er im Moment sowieso nichts ausrichten würde, da Anna-Lena mit Sicherheit die Rolle des Opfers einwandfrei spielte …
Nach einem endlos langen Verhör, brachte man Ludger in eine Zelle. Der Staatsanwalt hatte Untersuchungshaft über ihn verhängt. Er hoffte nur, dass Anna-Lena einsichtig würde und seine Unschuld beteuerte, ansonsten durfte er einige Zeit seines Lebens hinter Gitter verbringen …
Selbstverständlich fiel Sandra als sie davon erfuhr, aus allen Wolken. Sie konnte es einfach nicht begreifen, weshalb Ludger so etwas Schändliches getan hatte. Sie glaubte, er würde sie aufrichtig lieben, dabei sehnte er sich im Stillen nach ihrer Tochter und zwar so sehr, sodass er sogar die Beherrschung verlor und wie ein wildes Tier über sie herfiel. Nur gut, dass sie bisher Anna-Lena noch nichts von Ludger und ihr erzählt hatte. Das wäre ihr nachdem was passierte nun doch mehr als nur peinlich …
Nachdem man unter Ludgers Fingernägeln, Spuren von Anna-Lenas Haut gefunden hatte, wurde er natürlich nicht aus der Untersuchungshaft entlassen. Bis zur Gerichtsverhandlung wird er inhaftiert bleiben. Völlig am Ende verlangte er nach einem Rechtsanwalt, was man ihm zwar zusagte, aber erst für den nächsten Tag.
Fassungslos starrte Ludger in seiner Zelle vor sich hin. So schnell konnte es gehen. Eben war er noch ein freier Mensch und nun, obwohl er sich definitiv nichts hat zuschulden kommen lassen, saß er auf unbestimmte Zeit im Gefängnis. Auch wenn sich irgendwann seine Unschuld herausstellen sollte, wäre er dennoch ein Geächteter. Niemals wieder könnte er offen in die Augen seiner Mutter oder in Sandras Augen schauen, da sie ihn gewiss trotz seiner Unschuld mit Verachtung strafen würden. Ohne lange zu zögern, griff er nach den auf dem Tisch liegenden Schreibutensilien und fing mit völlig ruhigen Händen zu schreiben an …
Selbstverständlich hatte einer der Polizeibeamten, so wie Ludger es verlangte nach einem Pflichtverteidiger telefoniert, der sich natürlich noch am selben Tag auf den Weg machte. Obwohl er Straftäter von seiner Sorte am liebsten in der Hölle schmoren sah.
»Verdammte Scheiße«, für einen kleinen Moment blickten Ludgers Verteidiger und ein Justizbeamter auf den
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