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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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Ein billiges, verstellbares Armband, verchromt und mit Strass besetzt. Und eine angelaufene silberne Halskette, eine gute Arbeit, bestehend aus ineinander verschlungenen Kreuzen und Kreisen. Ich legte alle vier Gegenstände in meine Handfläche und begegnete Cynthias bestürztem Blick.
    »Ich erkenne nichts davon«, stöhnte Cynthia. »Ich bin fertig mit dem Mann. Absolut fertig!«
    »Cynthia«, setzte ich an. »Da gibt es etwas, das ich Ihnen erzählen sollte …«
    »Das waren Geschenke für mich «, verkündete Sarah Wiederkehr auf der Schwelle zum Kleiderschrank in eisigem Ton. »Die hat mein Freund mir geschenkt, verstanden? Legen Sie sie zurück. Und dann raus aus meinem Zimmer, ihr Hexen.«
    »Sarah! Ich verstehe nicht. Was …«
    »Ich habe dich so satt, Mom. Du tust immer noch so, als wäre ich ein kleines Mädchen, und dabei weißt du genau, dass ich das nicht mehr bin.«
    Ich saß zwischen einer geladenen Mutter und ihrer erzürnten Teenagertochter in der Falle. Ehe der Molotowcocktail explodierte, musste ich hier raus. »Entschuldigen Sie, Sarah. Ich muss los.«
    »Nicht mit meinen Sachen.« Sie wollte mir den Weg verstellen. Die Golferin brauchte eine Lektion, also zwang ich sie mit einem scharfen Ellbogenhieb in die Rippen, mir aus dem Weg zu gehen.
    »Hey, das tut weh! Und das ist Diebstahl!«
    Ich maß sie mit einem harten Blick. »Sie sind nicht verletzt, und ich stehle nichts. Ich habe hier vier Gegenstände, die ich der Polizei als Beweismittel im Mordfall Lili Molina übergeben werde. Wenn Sie kooperieren, werde ich behaupten, der Mörder hätte Sie gebeten, diese Stücke aufzubewahren. Kooperieren Sie nicht, erzähle ich ihnen die ganze Wahrheit.«
    »Mörder? Was meinen Sie mit Mörder? Ich …« Sarahs Mund stand weit offen.
    Hinter mir gab Cynthia, die immer noch im Kleiderschrank verharrte, einen klagenden Laut von sich. »Sarah! Wovon spricht sie? Hat das etwas mit deinem Vater zu tun? Sarah, ich verlange …«
    »Dad? Das hat überhaupt nichts mit Dad zu tun!« Sarah wirbelte herum und brüllte ihre Mutter an. »Halt einfach die Klappe. Sei zur Abwechslung einmal still.«
    »Ich bin deine Mutter. Es ist mein gutes Recht …«
    »Es ist Sutton. Gefällt dir das, liebste Mommy ? Dich hat er nicht mal gemocht. Hast du das gar nicht geschnallt? Die ganze Zeit hat er nur mich gewollt. Er hat dich nur benutzt, damit er in meiner Nähe sein konnte!«
    Cynthia sackte in sich zusammen. Dann sank sie auf die Knie und glitt zu Boden.
    Ich kletterte in Gabis Kombi und zog die Tür zu. Dann nahm ich die vier Reliquien aus der Tasche und legte sie nebeneinander auf den Beifahrersitz. Das Medaillon, das Kreuz, das Armband und die Kette. Ich wusste genau, was ich vor mir hatte: Trophäen, die Sutton Frayne seinen Opfern abgenommen hatte. Eine Trophäe pro Vergewaltigung. Möglicherweise auch eine Trophäe pro Mord.
    Und ich wusste noch etwas: Auch wenn Sarah vermutlich nichts über die wahre Herkunft des Schmucks wusste, hatte sie die Stücke doch nicht einfach aufbewahrt. Nein, ich würde mein liebes Leben darauf wetten: Sie hatte sie getragen, wann immer sie darum gebeten worden war. Das Strassarmband, das Kreuz, die Kette aus Kreuzen und Kringeln und Lilis Medaillon. Sarah hatte sie getragen, wenn sie mit dem charmanten Sutz Sex hatte.
    Ich griff nach hinten, schnappte mir einen von Gabis gelben Gummihandschuhen, ließ die Schmuckstücke in die einzelnen Finger gleiten und stopfte den Handschuh in einen Eimer mit Bürsten und Putzlappen.
    Dann schaltete ich mein Handy ein und rief im Büro an. »Gabi, habt ihr irgendwas erreicht?«
    »Noch nicht. Miss Jaymie, sie will einfach nichts essen. Ich versuche, ihr klarzumachen …«
    »Vergessen Sie das Essen. Sagen Sie Claudia, sie soll in Fraynes Vergangenheit herumschnüffeln. Sie muss die Zeitungen durchgehen und jeden Fall von Vergewaltigung oder Vergewaltigung und Mord heraussuchen, der sich dort ereignet hat, wo er gerade gewohnt hat. Sutton Frayne, Gabi. Er ist der Täter.«
    Ich drehte den Schlüssel im Zündschloss und fuhr langsam die Privatstraße der Wiederkehrs hinunter, als plötzlich aus dem Nichts eine metallisch graue Limousine auftauchte, sich quer vor die Straßenmündung stellte und den Weg blockierte. Celeste Delaneys Geiergesicht stierte mich durch eine Seitenscheibe an.
    Ich bremste und tastete blind nach dem Knopf für die Zentralverriegelung, als Ken Utman auch schon die breiten Schultern aus der Fahrertür zwängte. Dann

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