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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Angewohnheit nicht, daß er ihren Fähigkeiten mißtraute – in diesem Fall wären sie nicht beim Stab gewesen. Aber selbst die besten Leute machten Fehler. Das wußte Parnell genau, denn auch er selbst hatte früher Fehler begangen. Er war sich im klaren, daß er nicht sämtliche Einzelheiten aufnehmen konnte, doch im Laufe der Jahrzehnte hatte er sich beigebracht, die allgemeine Übersicht zu behalten.
    Die bestätigten Berichte über manticoranische Flotteneinsätze fielen spärlicher aus, als er gehofft hatte, doch die wenigen trugen dazu bei, neue Hoffnungen zu wecken. Überall entlang der Grenze gab es Anzeichen für Bewegung, und Unternehmen Argus funktionierte besser, als Parnell erwartet hatte, nachdem man es ihm zur Genehmigung unterbreitete. Argus war nicht gerade rasend schnell im Anhäufen von Informationen, doch die Daten, die man erhielt, waren erstaunlich detailliert. Die Einsicht in, die Operationsmuster der manticoranischen Navy machte den Feldzug erst möglich. Davon abgesehen mußte Parnell zugeben, daß Argus ihn ruhiger schlafen ließ. Die anhaltende technische Überlegenheit der Manticoraner war für ihn bereits zu einem Sisyphus-Alptraum geworden, und nun befriedigte es ihn sehr zu sehen, wie das Vertrauen der Manties in ihre Technik auf sie zurückfiel.
    Zufrieden registrierte er die Ankunft neuer manticoranischer Schiffe im Zuckerman-, im Doreas- und im Minette-System. Andere Berichte wiesen darauf hin, daß die Navy den Begleitschutz ihrer Konvois und ihre Grenzpatrouillen verstärkt hatte. Das war gut. Jedes Schiff, das in diesen Bereichen eingesetzt wurde, war eines, um das Parnell sich keine Gedanken machen mußte, wenn der Tanz begann.
    Über die Informationen von Seaford 9 hingegen war er weniger als begeistert. Allein das Raumvolumen der verfluchten Allianz bedeutete, daß die Daten ohnehin veraltet sein müßten, doch von dort waren sie darüber hinaus unglücklicherweise auch sehr vage. Nun, Rollins wußte, wie kritisch es um die Situation bestellt war; ohne Zweifel arbeitete er in diesem Moment daran, die Daten zu verfeinern – wenn das nicht bereits geschehen war.
    Der Oberkommandierende der Volksflotte ließ den Blick über die neusten Schätzungen des FND schweifen (die neusten groben Schätzungen, korrigierte er sich ironisch), die die gegenwärtige Stärke der manticoranischen Homefleet betrafen. Es gab keine Möglichkeit, die Genauigkeit dieser Daten zu bewerten, doch im Augenblick waren sie auch noch nicht lebenswichtig.
    Er wandte sich den Kontrolltafeln zu, auf denen die Grenzverletzungen der ersten und zweiten Phase aufgelistet waren, und runzelte zum ersten Mal seit Betreten der Kommandozentrale die Stirn. Über die Schulter gewandt, sah er seinen Stabschef an.
    »Commodore Perot.«
    »Sir?«
    »Was ist im Talbot-System schiefgegangen?«
    Perot schnitt eine Grimasse. »Das wissen wir nicht, Sir. Die Manties haben kein Wort darüber verlauten lassen, aber ich nehme an, daß Konteradmiral Pierres Schiffe in eine Art Falle gelaufen sind.«
    »Eine Art Falle? Eine Falle, die gemein genug war, um sie alle zu erwischen?« murmelte Parnell halb zu sich selbst, und Perot nickte mit noch untröstlicherer Miene erneut.
    »So muß es gewesen sein, Sir.«
    »Aber wie zum Teufel soll das denn funktioniert haben?« Parnell rieb sich das Kinn und starrte finster auf das schlichte ›UNBEKANNT‹, das unheilverkündend neben den Namen vierer der besten Schlachtkreuzer der Volksflotte funkelte und deren Status anzeigte. »Pierre hätte in der Lage sein sollen, allem auszuweichen, wogegen er nicht kämpfen konnte. Können sie gewußt haben, wann und wo er einmarschieren würde?«
    »Diese Möglichkeit kann nicht völlig ausgeschlossen werden, Sir, aber selbst Admiral Pierre kannte sein Missionsziel nicht vor Öffnen der versiegelten Befehle. Und der Teil des Unternehmens im Poicters-System ist völlig reibungslos abgelaufen. Commodore Yuranovich vernichtete einen Kreuzer der Star-Knight -Klasse genau dort, wo er ihn zu finden erwartete.« Perot deutete auf die Daten neben den Namen der Schiffe, die an dem Poicters-Zwischenfall beteiligt gewesen waren. »Sie können sehen, daß Yuranovich mehr Schaden einstecken mußte, als wir gehofft haben – ich fürchte, die Barbarossa und die Sinjar haben noch einiges an Werftliegezeit vor sich –, aber es gab keinen Hinweis darauf, daß die Manties in irgendeiner Weise vorbereitet gewesen sein könnten. Da für beide Hälften des Unternehmens

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