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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wäre, aber sicher sein kann ich mir dessen nicht. Unruhig schläft das Haupt, das das Barett eines Vizeadmirals trägt, Joe.«
    »Nettes Ausweichmanöver, Sir«, entgegnete Cartwright säuerlich, und Sarnow zuckte die Achseln.
    »So steht’s in der Stellenbeschreibung, Joe.« Er gähnte erneut und winkte müde nach Corell. »Ich muß mich mal in die Koje hauen, Ernie. Sie und Dame Honor passen ein paar Stunden lang auf den Laden auf, okay? Ich werde mich von meinem Steward rechtzeitig zur Besprechung der Abwehrübung wecken lassen.«
    »Sicher, Sir«, antwortete Corell, und Honor pflichtete ihr mit einem Nicken bei.
    Als der Admiral die Brücke verließ, fehlte ihm die Spannkraft, die Honor stets mit ihm in Verbindung gebracht hatte, und seine drei Untergebenen tauschten Blicke aus.
    »Da geht ein Mann«, sagte die Ehrenwerte Captain Ernestine Corell, »der von seinem Kommandierenden Offizier soeben ganz königlich verarscht wurde.«
     
    Der Vizeadmiral der Grünen Flagge Parks beobachtete auf seinem Display, wie die Vektoren seiner Abteilung zu divergieren begannen, und sein Gesicht war wie aus Stein gehauen. Was er gerade getan hatte, gefiel ihm nicht im geringsten. Wenn die Haveniten sich vor Danislavs Ankunft auf Sarnow stürzten …
    Innerlich erschauernd, drängte er den Gedanken daran zurück. Das nagende Gefühl, Sarnow könnte recht gehabt und er selbst sich die schlechtere Lösung eingeredet haben, bereitete ihm Sorge, aber es gab einfach zu viele Unwägbarkeiten, zu viele Variablen. Und Sarnow ist verdammt noch mal zu angriffslustig! dachte Parks und gestattete sich ein leises Schnauben. Kein Wunder, daß er mit Harrington so gut zurechtkommt! Na, wenn er schon eins seiner Geschwader zu einem möglichen Kampf auf Leben und Tod abkommandieren mußte, dann hatte er wenigstens dasjenige ausgewählt, dessen Kommandoteam für eine solche Mission am besten qualifiziert war.
    Nicht, daß er besser schlafen würde, wenn sich herausstellen sollte, daß er sich geirrt hatte.
    »Admiral Kostmeyer erreicht die Hypergrenze in zwanzig Minuten, Sir. Wir überschreiten sie dreiundsiebzig Minuten danach.«
    Parks sah bei der Meldung seines Stabschefs auf. Capra wirkte sogar noch erschöpfter, als sein Vorgesetzter sich fühlte, denn er hatte sich mit der Hut von Problemen zu befassen gehabt, die stets erst in allerletzter Minute auftritt. Seine dunklen Augen waren rot unterlaufen, doch immerhin hatte er sich frisch rasiert, und die Uniform konnte er erst vor zehn Minuten angezogen haben.
    »Sagen Sie mal, Vincent«, begann Parks leise, »glauben Sie, ich habe das Richtige getan?«
    »Offen und ehrlich, Sir?«
    »Wie immer, Vincent.«
    »In dem Fall, Sir, muß ich sagen – daß ich es nicht weiß. Ich weiß es einfach nicht.« Das schwache Kopfschütteln des Commodore verriet seine Erschöpfung. »Wenn die Havies tatsächlich mit starken Kräften an Hancock vorbeiziehen, um Yorik, Sansibar und Alizon auszuschalten, dann werden wir die Hölle durchmachen, bis wir sie zurückgeschlagen haben, denn sie können uns von Seaford aus in den Rücken fallen. Und gleichzeitig haben wir die Initiative aus der Hand gegeben. Wir reagieren nur, anstatt denen Ärger zu machen.« Er hob leicht die Schultern und ließ sie wieder sinken. »Wenn wir nur wüßten, was andernorts vor sich geht, könnten wir die Lage vielleicht besser beurteilen, Sir. Nach allem, was wir wissen, bin ich nicht glücklich damit, Hancock dermaßen zu entblößen, wie wir es tun mußten.«
    »Bin ich auch nicht.« Parks kehrte dem Hauptdisplay den Rücken zu und ließ sich seufzend in den Kommandosessel sinken. »Aber selbst im schlimmsten Fall muß Rollins weiterhin annehmen, daß wir im Hancock-System massiert sind, bis er das Sonnensystem erkunden läßt und erfährt, daß das nicht stimmt. Und er ist in letzter Zeit mit Erkundungen sehr nachlässig gewesen. Er kann seine Hauptstreitmacht nicht bewegen, um seine Aufklärungseinheiten zu unterstützen, ohne daß unsere Vorposten es bemerken. Und wenn er die Aufklärer ungedeckt losschickt, dann kann Sarnow sie vermutlich abfangen, bevor sie nahe genug herankommen, um festzustellen, daß wir gar nicht mehr da sind. Selbst wenn ihm das nicht gelingt, vergehen drei Tage, bis sie im Seaford-System sind, und wenigstens weitere drei Tage, bis eine Invasionsstreitmacht in Hancock sein kann. Von Yorik aus brauchen wir von dem Augenblick an, in dem eins unserer Vorpostenschiffe bei Seaford in den Hyperraum geht,

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