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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Tastatur. »Auf diesem Vektor Neun Vier Komma Acht Stunden, bis wir alle bekannten manticoranischen Sensorplattformen hinter uns haben, Sir.«
    »Verdammt« , flüsterte Ogilve. Er strich mit den Händen an seinen Hosenbeinen entlang und brachte seine Ungeduld wieder unter Kontrolle. Das hier war viel zu wichtig, als daß er riskieren durfte, es zu vermasseln. Er würde abwarten müssen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als vier Tage durchzustehen und zu warten, bevor er mit den unglaublichen Neuigkeiten nach Hause eilen durfte. Aber sobald sie Seaford erreichten …
    »Also gut«, sagte er knapp. »Das Schiff wird komplett abgeschottet. Nichts geht mehr hinaus. Jamie, die restlichen Datenabfragen werden abgebrochen. Midge, Sie werden sich hier bei Ihren verdammten passiven Sensoren einquartieren. Wenn irgend etwas auch nur den Anschein erweckt, vielleicht in unsere Nähe zu kommen, dann will ich sofort davon erfahren. Diese Daten haben gerade sämtliche Ausgaben für Argus amortisiert, und wir liefern sie zu Hause ab, selbst wenn wir vor der Nase von irgend so einem Mantie in den Hyperraum gehen müssen!«
    »Und was ist mit der operativen Sicherheit, Sir?« wandte der I.O. ein.
    »Ich werde keinerlei Aufmerksamkeit auf uns lenken«, entgegnete Ogilve gereizt. »Aber das ist zu wichtig, um es noch zu verlieren, und deswegen geben wir Fersengeld, wenn es uns auch nur so vorkommt, als könnte uns jemand möglicherweise sichten, und wenn Unternehmen Argus deswegen zum Teufel geht, ist das egal. Diese Information ist genau das, worauf Admiral Rollins wartet, und bei Gott, wir werden sie ihm bringen!«
     

20
    Honor nickte dem Marineinfanteristen zu, der vor ihrer Kajüte Posten stand, und trat wortlos ein. Ihr Gesicht zeigte keine Regung, doch Nimitz auf ihrer Schulter war deutlich angespannt, und in dem Augenblick, in dem MacGuiness sie erblickte, wich sein Willkommenslächeln einem absolut nichtssagenden Ausdruck.
    »Guten Abend, Ma’am«, sagte er.
    Beim Klang seiner Stimme drehte sie den Kopf in seine Richtung. Sie blinzelte, als bemerkte sie seine Anwesenheit erst jetzt. Er sah, wie sie die Lippen einen Augenblick lang zusammenpreßte, dann holte sie tief Luft und lächelte ihn an. Jemandem, der sie nicht kannte, wäre dieses Lächeln vermutlich beinahe natürlich erschienen.
    »Guten Abend, Mac.« Sie ging an ihren Schreibtisch und legte ihr Barett darauf ab, dann fuhr sie sich mit den Fingern durchs Haar und wandte sich von dem Steward ab. Sie nahm Nimitz von ihrer Schulter und setzte ihn auf sein Ruhepolster, dann ließ sie sich auf ihren Stuhl nieder und drehte sich damit herum, um MacGuiness wieder anzusehen.
    »Ich muß meinen Manöverbericht noch schreiben«, sagte sie. »Bitte nehmen Sie meine Gespräche entgegen. Stellen Sie Commander Henke, Admiral Sarnow oder seinem Stab und jeden der anderen Skipper durch, aber alle anderen fragen Sie bitte, ob sich nicht der I.O. darum kümmern könnte.«
    »Selbstverständlich, Ma’am.« MacGuiness verbarg seine Besorgnis über den ungewöhnlichen Befehl. Dankbar über seinen neutralen Ton, lächelte Honor ihn an.
    »Danke.« Sie aktivierte ihr Terminal, und MacGuiness räusperte sich.
    »Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kakao, Ma’am?«
    »Nein, danke«, antwortete sie, ohne die Augen vom Bildschirm zu heben. MacGuiness sah auf ihren Scheitel hinab, dann tauschten er und Nimitz einen stillen Blick aus. Die Körpersprache des Baumkaters verriet dessen eigenes Mißbehagen, doch er zuckte mit den Ohren, wandte den Kopf und deutete mit der Schnauze auf die Luke zur Pantry. Der Steward entspannte sich ein wenig. Er nickte und zog sich leise wie der Wind zurück.
    Honor starrte weiterhin die Buchstaben auf dem Bildschirm an, bis sie hörte, wie sich hinter MacGuiness die Luke schloß. Dann kniff sie die Augen zusammen und barg ihr Gesicht in den Händen. Der stille Austausch zwischen Mac und Nimitz war ihr keineswegs entgangen. Eine Facette von ihr schmollte innerlich und wollte bockig darüber wütend sein, hauptsächlich aber empfand sie außerordentliche Dankbarkeit.
    Honor ließ die Hände sinken und kippelte den Stuhl auf die beiden Hinterbeine zurück. Sie seufzte. Nimitz sang sie von seinem Platz her an, und sie sah mit einem müden, bittersüßen Lächeln zu ihm auf.
    »Ich weiß«, sagte sie leise.
    Er sprang auf ihren Schreibtisch hinunter und setzte sich aufrecht hin. Der Blick aus seinen grasgrünen Augen versenkte sich in ihren, und sie streckte den

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