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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die gelb-schwarzen Geheimhaltungswarnungen prangten, und warf beides in den Vernichterschlitz seines Schreibtisches. Dann sah er zu Patricia Givens auf. »Keine fünf Stunden seit dem Vorschlag, und wir haben grünes Licht.«
    »Wir haben grünes Licht?« Selbst Givens klang überrascht. Caparelli lachte prustend.
    »Nicht nur das. Wir haben sogar Befehl, den Pot zu erhöhen.« Über die Schreibtische schob er einen Entwurf der Flottenaufstellungen zu ihr hinüber und kippelte mit dem Stuhl zurück, während sie ihn überflog.
    »Vier Geschwader?« murmelte Givens und wickelte sich geistesabwesend eine Locke braunen Haares um den Zeigefinger. »Ganz schön viel für ein Ablenkungsmanöver.«
    »Das können Sie aber laut sagen – und alles Superdreadnoughts.« Caparelli lächelte ein wenig säuerlich. »Das sind sechsundzwanzig Prozent der Superdreadnoughts von Homefleet. Wenn Haven uns hier angreift, während die Schiffe fort sind …« Er unterbrach sich und beschrieb mit beiden Händen eine wegwerfende Geste. Givens spitzte den Mund.
    »Vielleicht, Sir. Andererseits vielleicht auch nicht. Wir wären trotzdem nicht gerade ungedeckt, und wenn die Havies unsere gefälschten Verlegungen kaufen, dann bekommen sie es mit sechzig Superdreadnoughts zu tun, von denen sie glauben, sie befänden sich woanders.«
    »Das ist mir klar.« Caparelli starrte noch eine Weile unzufrieden vor sich hin, dann nickte er. »Also schön, dann wollen wir das Ganze doch einmal in Gang setzen. Ich glaube, wir sollten einen Flaggoffizier mit auf die Reise schicken, der das nötige Dienstalter besitzt.«
    »Wen haben Sie da im Sinn, Sir?«
    »Wen wohl?« entgegnete Caparelli, und sein säuerliches Grinsen war wieder da. »Diesmal muß es ja wohl White Haven sein, oder?«
    »White Haven?« Givens konnte ihr Erstaunen nicht ganz verbergen. Sie wußte, daß Caparelli und White Haven einander nicht ausstehen konnten; doch White Haven war gegenwärtig auch der Stellvertretende Befehlshaber der Homefleet.
    »White Haven«, bekräftigte Caparelli. »Ich weiß, daß ich damit ein Loch in Websters Kommandostruktur reiße, aber die Geschwader, die ich ihm wegnehme, tun dies ja auch. Und White Haven hat nicht nur das erforderliche Dienstalter und den Durchblick, um ein solches Unternehmen zu kommandieren, er ist bei den Graysons unser populärster Offizier – nach Harrington natürlich.«
    »Das stimmt, Sir. Aber er ist auch dienstälter als Admiral D’Orville. Und das bedeutet, er wäre dem Mann in dem Augenblick vorgesetzt, in dem er im Jelzin-System ankommt. Wird das nicht vielleicht Probleme schaffen?«
    »Glaube ich nicht.« Caparelli überlegte kurz und schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin sicher, daß es keine Probleme gibt. White Haven und D’Orville sind seit langem befreundet. Und sie wissen beide, wie ernst die Lage ist. Davon abgesehen …« – der Erste Raumlord fletschte die Zähne zu einem freudlosen Grinsen – »selbst wenn der Plan funktioniert, werden sie sehr schnell alle Hände voll zu tun haben und bis Oberkante Unterlippe in der Scheiße stecken.«
     

24
    Admiral Amos Parnell betrat trotz der späten Stunde mit flinkem Schritt den DuQuesene-Kommandoraum. Niemand hätte ihm anzusehen vermocht, daß er weniger als drei Stunden geschlafen hatte, nur Parnell selbst war sich der bohrenden Müdigkeit bewußt. Er zog – nicht zum ersten Mal – in Erwägung, eine Stimtablette zu nehmen, doch wenn er das tat, dann würde er vorerst überhaupt keinen Schlaf mehr finden. Besser, er versuchte es erst einmal mit heißem Kaffee.
    Commodore Perot war bereits anwesend, und als sein Chef erschien, fuhr er herum. Unter den Arm hatte er sich ein Nachrichtenpad geklemmt.
    »Ich hoffe für Sie, daß das wirklich wichtig ist, Russell«, sagte Parnell nur halb im Scherz.
    Perot nickte. »Das ist es, Sir. Andernfalls würde ich Sie nicht damit behelligen.« Perots Stimme blieb ruhig, doch er legte den Kopf schräg und lud den Oberbefehlshaber mit dieser Geste in einen der Hochsicherheits-Besprechungsräume ein, und bevor es Parnell gelang, seine Überraschung zu zügeln, hatten sich seine Augenbrauen bereits fragend gehoben.
    Perot machte hinter ihnen die Tür zu und schloß so die Hintergrundgeräusche des Kommandoraumes aus. Dann gab er einen komplizierten Sicherheitscode in das Nachrichtenpad und drückte zum Abschluß den Daumen auf den Scanner. Gehorsam erhellte sich das Display, und wortlos reichte der Stabschef das Pad an Parnell

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