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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schließlich langte er nach dem Comterminal und drückte einen Knopf.
    »Jawohl, Euer Gnaden?« fragte eine Frauenstimme.
    »Ich brauche eine hochabgeschirmte Verbindung über Zerhacker mit Admiral White Havens Flaggschiff, Janet«, sagte er leise.
     
    Im Besprechungsraum an Bord von HMS Sphinx schritt Hamish Alexander, die Hände hinter dem Rücken gefaltet, auf und ab. Während er der Stimme des Premierministers aus dem Com zuhörte, verfinsterte sich sein Gesicht immer mehr.
    »… das wäre es mehr oder weniger, Hamish. Was meinst du dazu?«
    »Ich meine, daß du mich so etwas gar nicht fragen solltest, Allen«, entgegnete der Earl von White Haven gereizt. »Du untergräbst Caparellis Autorität, indem du mich bittest, ihn im Nachhinein zu kritisieren. Ganz besonders, wenn du alle offiziellen Kanäle umgehst, um mich hinter seinem Rücken zu befragen!«
    »Dessen bin ich mir bewußt. Leider – oder, je nach Standpunkt, glücklicherweise – bist du meine beste Quelle für eine zweite Meinung. Ich kenne dich und Willie seit Jahren. Wenn ich dich nicht fragen kann, wen dann?«
    »Du bringst mich in eine zutiefst unangenehme Lage«, brummte White Haven. »Und wenn Caparelli davon erfährt, könnte ich ihm nicht verdenken, wenn er zurücktritt.«
    »Dieses Risiko muß ich eingehen.« Cromartys Stimme verhärtete sich. »Was er mir vorgeschlagen hat, kommt dem Treuebruch gegenüber einem Verbündeten sehr nahe, Hamish, und du bist zufälligerweise nicht nur ein geachteter Stratege, sondern auch der Offizier, der das Endicott-System eroberte und unsere Allianz mit Grayson konsolidierte. Du kennst die Menschen, nicht nur die militärische Lage. Also verrate mir deine Meinung, wie auch immer sie sei.«
    White Haven bleckte die Zähne, dann seufzte er und stellte sein Schreiten ein. Hamish Alexander erkannte, wann man ihm einen Befehl erteile, so zuwider er auch sein mochte.
    »Also gut, Allen.« Alexander ließ sich in den Sessel vor dem Terminal sinken und dachte eine Weile angestrengt nach. Achselzuckend sagte er schließlich: »Ich glaube, Caparelli hat recht.« Er grinste schurkisch, als er Cromartys offensichtliches Erstaunen wahrnahm.
    »Könntest du das ein wenig weiter ausführen?« bat der Herzog dann. »Oder anders gesagt, warum zum Teufel decke ich einem Mann den Rücken, den ich nicht ausstehen kann?« White Havens Grinsen verbreiterte sich, und er wedelte mit der Hand. »Wenn der Plan klappt, dann bewirkt er genau das, was Caparelli sich davon verspricht – wir haben den ersten Schuß und begegnen Haven wahrscheinlich mit einer wesentlich höheren Schlagkraft, als es erwartet. Und er hat recht, wenn er sagt, daß Haven das Jelzin-System ohnehin angreifen wird. Mit Caparellis Plan erhalten wir die größte Chance, das System zu halten. Selbst im schlimmsten Fall reißen wir ein gewaltiges Loch in die havenitischen Angriffsverbände, und wir brauchen solch eine Schlacht! Eine, in der wir eine hervorragende Chance auf Sieg haben – ein unschätzbarer psychologischer Vorteil bei Kriegsbeginn –, eine Schlacht, die dem Gegner auch dann starke Verluste zufügt, wenn wir sie verlieren. Was die Graysons betrifft, Allen: Diese Leute sind zäh. Sie haben von Anfang an gewußt, daß sie sich vom Tag der Unterzeichnung des Bündnisvertrags an zum Ziel erklärten, und sie waren der Meinung, daß der Gewinn das Risiko wert sei.«
    »Aber so etwas durchzuführen, ohne sie überhaupt zu warnen …« Cromartys Stimme verebbte. Sein gewaltiges Unbehagen war deutlich spürbar.
    »Ja, sicher«, murmelte White Haven und zögerte.
    »Weißt du«, sprach er nach einiger Überlegung, »ich habe über einiges nachgedacht. Vielleicht solltest du Caparelli etwas vorschlagen, das seine Strategie noch effektiver macht.« Cromarty sah ihn fragend an, und der Admiral verzog die Mundwinkel. »Ich weiß, ich habe mich der Verzettelung der Homefleet widersetzt, aber nehmen wir einmal an, wir lancieren die Information, Jelzins Stern zu entblößen, und ziehen gleichzeitig drei oder vier Geschwader von der Homefleet ab, um D’Orville zu verstärken. Wenn die Havies nun glauben, wir hätten vier Geschwader von Jelzin abgezogen, und in Wirklichkeit hätten wir gerade vier zusätzliche Geschwader in das System gebracht, dann wäre ihre Einschätzung der Gegenwehr doch ganz schön daneben.«
    »Und was, wenn sie die Homefleet unter Beobachtung haben? Ich bin zwar kein Admiral, aber ich weiß doch sehr gut, daß es selbst Kauffahrern nicht

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