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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dann wäre Rollins möglicherweise zu kampfschwach, um sein eigenes Missionsziel zu erreichen.
    Er biß sich stärker auf die Lippe. Der Gesamtplan sah vor, das Jelzin-System mit überwältigender Übermacht anzugreifen, und zwar allein zu dem Zweck, die dort stationierten manticoranischen Einheiten abzuschneiden und zu vernichten. Das sollte der erste Schritt zur Demoralisierung und Zermürbung der RMN sein. Wenn Caparelli tatsächlich vier Geschwader von Jelzin abgezogen hatte, dann war die Größe der Trophäe auf ungefähr die Hälfte geschrumpft – unter der Voraussetzung, daß die Einschätzung der Verbandsstärken, die ins Jelzin-System abgestellt worden waren, akkurat war. Andererseits konnte der Effekt auf die manticoranische Moral noch größer sein, wenn Haven ohne nennenswerte Verluste eine kleinere, aber bei weitem nicht unbeträchtliche Streitmacht vernichtend schlagen würde. Und ein Teil in Parnell zog es sogar vor, den ersten Schlag gegen eine schwächere Gegenwehr zu führen, denn noch stand die Gelegenheit aus, den technischen Vorsprung der Manticoraner aus erster Hand zu erfahren. Die verfügbaren Gefechtsberichte wiesen darauf hin, daß die Kluft mindestens so schlimm war, wie Parnell befürchtete, und vielleicht sogar noch übler. Das erhöhte die Versuchung, den zahlenmäßigen Vorteil so hoch anzusetzen wie irgend möglich, wenigstens bis man Genaueres wußte.
    Das Schlimmste an der sich nun bietenden Möglichkeit war natürlich, daß die gesamte Operation innerhalb kürzester Zeit komplett neu organisiert werden mußte. Seine eigenen Kräfte und die im Seaford-System hätten sich eigentlich gleichzeitig in Bewegung setzen sollen, um in einem konzertierten Angriff zuzuschlagen, der von Barnett aus befohlen worden wäre. Wenn er nun jedoch die Gelegenheit beim Schopf ergriff, dann würde der Krieg in dem Augenblick beginnen, in dem er ins Jelzin-System eindrang. Unglücklicherweise wußte Parnell zu wenig über die Situation im Seaford-Hancock-Sektor, um zu sagen, ob Rollins – selbst mit Ruiz’ Geschwadern – die nötige Überlegenheit besaß, um seinen Teil des Planes ausführen zu können.
    Er seufzte und massierte sich wieder die Schläfen. Nur um der Verkürzung der Nachrichtenwege willen habe er sein HQ überhaupt zur DuQuesene-Basis verlegt, sagte er sich – und nur deswegen habe Präsident Harris ihm die Vollmacht verliehen, die Zeiteinteilung im letzten Stadium nach eigenem Ermessen vorzunehmen. Doch hatte Parnell einen allmählicheren Aufbau der Spannungen im Sinn gehabt und nicht damit gerechnet, daß sich die Daten noch in letzter Sekunde dermaßen blitzschnell ändern würden.
    Für einen Moment schloß er die Augen, dann atmete er tief durch und ließ seinen Sessel abrupt aufrechtschnellen.
    »Wir tun’s«, verkündete er kurz und bündig.
    »Jawohl, Sir.« Unterdrückte Aufregung Meß Perots Stimme zittern, doch auch er war ein Berufssoldat. »Und Admiral Rollins, Sir?«
    »Schicken Sie ihm ein Kurierboot. Nein, zwo davon, nur für den Fall, daß einem etwas zustößt. Informieren Sie ihn, daß wir mit unserer vollen verfügbaren Stärke binnen achtundvierzig Stunden aufbrechen werden.«
    »Mit voller Stärke, Sir?«
    »Mit Ausnahme von Admiral Coatsworth’ Seaford-Kampfgruppe«, berichtigte sich Parnell. Er knetete sich das Kinn, dann nickte er sinnend. »Wenn die Manticoraner so viele Schiffe abgezogen haben, dann brauchen wir die Seaford-Abteilung gar nicht zu plündern, um mit einem Kräfteverhältnis von zwo zu eins angreifen zu können. Andererseits kennen wir die genaue Lage in Rollins’ Sektor auch gar nicht. Er braucht vielleicht mehr Schlagkraft, als wir ursprünglich vorgesehen haben, also unterrichten Sie ihn, daß die ihm ursprünglich zugeteilten Verbände von Barnett zu ihm unterwegs sein werden, sobald Admiral Ruiz hier ankommt oder acht Tage vergangen sind, je nachdem, was früher eintrifft. Ich werde Befehle hinterlassen, die Ruiz unter Coatsworth’ Kommando stellen – das wird Rollins’ Schlachtwall verstärken, nur für den Fall der Fälle.«
    »Jawohl, Sir.« Mit rasender Geschwindigkeit gab Perot Notizen in sein Memopad.
    »Sobald diese Depeschen unterwegs sind, mobilisieren Sie die Operationsabteilung der Basis. Ich gebe ihr achtundvierzig Stunden, wenn es sein muß, aber verraten Sie das den Leuten erstmal nicht. Wenn möglich, möchte ich binnen vierundzwanzig Stunden fertig sein. Stellen Sie sicher, daß jedes einzelne Schlachtgeschwader eine

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