Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Armem lebhafter fort, »ich muß sagen, daß dir die Uniform eines Captains steht.«
    »Du meinst, darin sehe ich nicht mehr so sehr aus wie ein zu groß geratenes Pferd«, antwortete Honor ironisch, aber erleichtert über den Themenwechsel, und Henke lachte.
    »Wenn du nur wüßtest, wie gern zu kurz geratene Sterbliche ein paar deiner Zentimeter abbekommen würden«, erwiderte sie neckend. »Wo wir gerade dabei sind, ich hoffe, du bist dir darüber im klaren, was ich von dir erwarte: daß du außerordentlich viel für meine Karriere tust.«
    »Ach? Wie kommst du denn darauf?«
    »Na, überleg doch mal. Deine letzten beiden Ersten haben beide ihre eigenen Schiffe bekommen, und nach allem, was ich höre, kriegt Alistair McKeon im nächsten Monat seinen vierten Streifen. Außerdem habe ich einen Brief von Alice Truman erhalten, und sie schreibt mir, daß sie gerade ihren ersten Schweren Kreuzer übernommen hat. Glaubst du etwa, das alles wäre nur ein Zufall? Zur Hölle, Honor – mit etwas geringerem als einem eigenen Kreuzer werde ich mich nach Abschluß dieser Verwendung nicht zufriedengeben!« Sie grinste und nahm einen weiteren langen Zug aus ihrem Krug, dann lehnte sie sich mit offener Miene zurück.
    »Und bevor wir uns nun in den kilometerdicken Papierkramstapel versenken, der auf uns wartet, Ma’am, möchte ich haarklein alles erzählt bekommen, was geschehen ist, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
     

3
    Regen trommelte gegen das doppelverglaste Fenster, und als ein Windstoß über das Dach heulte, tanzten hinter Hamish Alexander, dem Dreizehnten Earl von White Haven, die Flammen des Feuers wie angefacht im Kamin. Eine archaische, ja barbarische Weise, ein Zimmer zu heizen, doch andererseits war das Feuer nicht wirklich zu diesem Zweck entfacht worden. Die trostlose Kälte des anbrechenden Winters, der für Schnee noch nicht fortgeschritten genug war, hatte sich über White Haven gesenkt und sickerte dem Earl in die Knochen und ins Gemüt, und das helle Knacken und Knistern eines offenes Feuers wirkte noch immer seinen uralten Zauber dagegen.
    Der Dreizehnte Earl lehnte sich in den überformatigen hölzernen Sessel zurück, der nach den Spezifikationen des Elften Earls gebaut worden war, und er sah seinem Gast ins Gesicht. Sir James Bowie Webster, Erster Raumlord der manticoranischen Admiralität, trug das Schwarz und Gold eines Fleet Admirals, White Haven hingegen war in Zivil.
    »Also ist es nun offiziell?«
    »Jau.« Webster nahm einen Schluck heißen Kaffee, dann zuckte er die Schultern. »Ich kann nicht behaupten, daß er der Mann meiner Wahl wäre, aber was soll ich machen? In zwei Monaten ist meine Amtszeit vorbei.«
    White Haven verzog das Gesicht ein wenig, aber er nickte. Daß jemand mit Websters Talent als Erster Raumlord zurücktreten mußte, war, gelinde gesagt, in höchstem Maße ärgerlich, doch unter Berücksichtigung der langen Dienstzeiten durch die Anti-Alterungs-Behandlung hatte die Navy schon vor geraumer Zeit ein Rotationssystem für befehlshabende Admiräle eingeführt, damit diese nicht den Kontakt zu operationalen Realitäten verloren.
    Webster grinste bei der Miene, die sein Freund machte, doch seine Augen blieben ernst. » Irgend jemand muß mich schließlich ersetzten. Und was auch immer, wenigstens hat Gaparelli genügend Rückgrat. Das könnte im kommenden Jahr verdammt wichtig werden.«
    »Ein verdammt dickes Rückgrat hat er – das zu seiner Dickschädligkeit paßt«, brummte White Haven.
    Webster schnaubte. »Du hast ihm wohl immer noch nicht verziehen, daß er dich auf Saganami Island quer über den Fußballplatz gekickt hat, was?« fragte er herausfordernd.
    »Warum sollte ich?« wollte White Haven wissen, aber in seinen Augen glänzte ein Funken Humor. »Ein klassisches Beispiel für den Sieg von brutaler Gewalt über Technik, und das weißt du ganz genau!«
    »Davon abgesehen kannst du nicht ertragen zu verlieren.«
    »Und ich kann’s nicht ertragen, wenn ich verliere«, stimmte der Earl ironisch zu. Dann hob er die Schultern. »Na, ja, wie du schon sagtest, Mumm hat der Kerl. Und wenigstens muß er sich nicht mit Janacek herumschlagen.«
    »Amen«, erwiderte Webster inbrünstig. Bei den beiden Admirälen stand der jüngst abgelöste zivile Leiter der Navy auf der Liste der beliebtesten Persönlichkeiten sehr weit unten.
    »Aber«, fuhr White Haven nach einem Moment fort, »irgendwie glaube ich nicht, daß du den ganzen weiten Weg hierhergekommen bist, nur

Weitere Kostenlose Bücher