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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Sache, die mir Kopfzerbrechen bereitet«, sagte er, ohne sich Webster zuzuwenden, »ist diese: Yancey denkt zuviel.«
    »Seit wenn ist nachdenken denn ein Hemmnis? Hast du dich nicht gerade darüber beschwert, daß Caparelli zu wenig denkt?«
    » Touché «, murmelte White Haven und lachte glucksend.
    »Und nicht nur das, Parks hat für BuPlan gearbeitet, um den Sektor zu organisieren und aufzubauen. Er kennt ihn in- und auswendig, und unsere erste Priorität muß die uneingeschränkte Funktionstüchtigkeit von Hancock Station sein.«
    »Das ist wohl wahr.« Der Earl starrte ins Feuer und schüttelte schließlich wieder den Kopf. »Ich weiß nicht recht, Jim. An der Vorstellung ist etwas, das mich … stört.« Hinter dem Rücken ballte er die Fäuste und öffnete sie wieder, einmal, zweimal. Dann fuhr er zu dem Ersten Raumlord herum und sah ihm in die Augen. »Vielleicht liegt es einfach daran, daß er einfach nicht genügend Feuer im Blut hat. Ich weiß, daß er Mumm hat, aber er hinterfragt ständig sich selbst. Oh, er hat einen verdammt guten strategischen Instinkt. Wenn er nur häufiger darauf hören würde. Manchmal reitet er die Selbstanalyse zu Tode und verfällt in Unentschlossenheit.«
    »Ich glaube aber, gerade einen Analytiker brauchen wir dort«, führte Webster an, und White Haven machte noch einen Augenblick lang ein finsteres Gesicht, dann schnaubte er.
    »Ich sag’ dir was: teile ihm Sarnow als einen seiner Geschwaderchefs zu. Dann hast du meinen Segen.«
    »Das ist Erpressung!« grollte Webster grinsend.
    »Dann zahl eben nicht. Eure Lordschaft brauchen mein Einverständnis nicht wirklich.«
    »Stimmt.« Webster rieb sich das gefurchte Kinn, dann nickte er scharf. »Einverstanden!« rief er.
    »Sehr gut.« Der Earl lächelte und nahm hinter dem Schreibtisch Platz, dann fuhr er in einem unnatürlich beiläufigen Ton fort. »Übrigens, Jim, da ist noch etwas, worüber ich mit dir sprechen wollte, wenn du schon mal hier bist.«
    »Ach?« Webster schlürfte seinen Kaffee und sah den Freund über den Rand der Tasse unverwandt an. Dann ließ er das Gefäß sinken. »Was könnte das wohl sein? – Nein, laß mich raten! Es geht doch wohl nicht etwa schon wieder um deinen neusten Protegé, Captain Harrington, oder?«
    »So würde ich sie kaum nennen wollen«, wandte White Haven ein.
    »Ach so? Dann muß wohl jemand anderes Lucien und mich unablässig gelöchert haben, ihr wieder ein Schiff zu geben«, erwiderte Webster ironisch.
    »Raoul hat sie protegiert, ich nicht. Ich bin nur zufälligerweise der Meinung, daß sie ein erstklassiger Offizier ist.«
    »Und zufälligerweise so übel zusammengeschossen wurde, daß es ein T-Jahr gebraucht hat, um sie wieder zurechtzuflicken.«
    »Ach, Jim, um Gottes willen!« brach es aus White Haven hervor. »Ich hab mir nicht jeden Tag ihr Krankenblatt bringen lassen. Aber ich hab die Frau kennengelernt. Sie hat einen Havie-Schlachtkreuzer fertiggemacht, dessen Masse die ihres Schiffes um drei zu eins übertraf, nachdem sie verwundet wurde! Und ich weiß auch das eine oder andere über traumatische Verwundungen, vielen Dank!« Er preßte die Lippen zusammen und schüttelte sich. »Wenn sie mittlerweile nicht wieder zu hundert Prozent diensttauglich ist, dann futtere ich mein Barett!«
    »Davon kann ich dich nicht abhalten«, antwortete Webster friedfertig, doch im Grunde war er über den ehrlichen Ärger in der Stimme des Earls erstaunt. »Und wie du sicherlich weißt, ist es BuMed, das die Schilder schwenkt, auf denen ›Abwarten‹ steht. Ich möchte sie zurück im All haben, Lucien möchte sie zurück im All haben, aber BuMed macht sich Gedanken, ob es nicht vielleicht ein wenig zu früh für sie ist. Man denkt dort, daß sie möglicherweise noch ein wenig Zeit braucht.«
    »Setz sie wieder in den Sattel, Jim«, drängte White Haven ihn ungeduldig.
    »Und wenn die Kommission für Kommandierende Offiziere ein paar Einwände vorbringt?«
    »Einwände?«
    White Haven erhob sich halb, und seine Augen blitzten gefährlich.
    »Würdest du dich bitte wieder setzen und mich nicht ansehen, als wolltest du mir an die Gurgel fahren?« bat Webster mit einer gewissen Schroffheit. Der Earl stutzte, als wäre er sich erst jetzt seiner Reaktion bewußt geworden, und zuckte die Achseln. Dann ließ er sich wieder nieder und schlug mit schmalem Lachern die Beine übereinander.
    »Vielen Dank«, fuhr Webster fort. »Hör zu, Hamish, es sind die Psycho-Quassler, die sich Sorgen um sie

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