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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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um mir zu sagen, daß Cromarty und Baronin Morncreek sich Caparelli ausgesucht haben.«
    »Scharfsinnig wie immer.« Webster stellte die Tasse ab und beugte sich vor, die Unterarme auf die Knie gestützt. »Tatsache ist, daß Luden Cortez Fünfter Raumlord bleibt, aber Caparelli wird seine eigene Personalpolitik betreiben. Ich bin hier, um deinen Rat einzuholen, bevor ich in einer Nacht-und-Nebel-Aktion noch ein paar Kommandoentscheidungen treffe.« Er winkte ab, als White Haven eine Augenbraue hob. »Caparelli hat selbstverständlich das Recht, seine eigenen Personalentscheidungen zu fällen. Ich wollte das gleiche, als ich den Job übernahm. Aber ein paar Monate lang wird er sich einarbeiten müssen. Bei der gegenwärtigen Lage bezüglich der VRH wollte ich ihm für die Übergangszeit ein gutes Team mit auf den Weg geben.«
    »Das ergibt Sinn«, mußte White Haven zugeben.
    »Freut mich, daß du der gleichen Meinung bist. Nun, im großen und ganzen finde ich, daß ich all die kleinen weilen Bälle in die richtigen Löcher gesetzt habe – aber es gibt Ausnahmen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Die wichtigste davon ist Hancock Station. Deswegen wollte ich mit dir reden.«
    White Haven grunzte zustimmend, denn er war gerade von einer Inspektionsreise zur neuesten und möglicherweise wichtigsten Flottenbasis der Royal Manticoran Navy zurückgekehrt.
    Der rote Zwergstern im Herzen des Hancock-Systems besaß absolut nichts, was ihn wichtig machte – außer seiner Position. Er lag, von Manticore aus gesehen, genau im galaktischen Norden und befand sich in einer idealen Position zu den Sonnensystemen von Yorik, Sansibar und Alizon, alles Angehörige der antihavenitischen Allianz des Königreichs. Und wahrscheinlich noch wichtiger, er war nur zehn Lichtjahre vom Seaford-Neun-System entfernt, und Seaford Neun war eine der stärksten Grenzbasen der Volksrepublik Haven; was recht interessant war, denn die Volksrepublik besaß im Umkreis von fünfzig Lichtjahren absolut nichts Schützenswertes.
    »Gib die Station an Mark Sarnow«, schlug der Earl vor und provozierte damit ein Aufstöhnen Websters.
    »Verdammt noch eins, ich wußte, daß du das sagen würdest! Er hat nicht das Dienstalter, das weißt du so gut wie ich!«
    »Dienstalter hin, Dienstalter her, er ist derjenige, der Alizon dazu gebracht hat, der Allianz beizutreten«, entgegnete White Haven. »Ganz abgesehen davon, daß er Hancock Station gegründet hat. Und wenn du meinen Bericht gelesen hast, dann weißt du auch, welch gute Arbeit er dort draußen leistete.«
    »Ich stelle seine Kompetenz ja auch überhaupt nicht in Frage, nur sein Dienstalter«, erwiderte Webster. »Niemand kann seine Leistungen mehr bewundern als ich. Aber jetzt, wo die Werfteinrichtungen in Gang kommen, entspricht die Station wenigstens einem Kampfverband. Das bedeutet, wir brauchen dort jemanden, der mindestens Vizeadmiral ist, und wenn ich das Kommando einem Konteradmiral – noch dazu einem Konteradmiral der Roten Flagge – gebe, dann kommt es zur Meuterei.«
    »Dann befördere ihn doch.«
    »Luden hat ihn schon wenigstens zwei Jahre vor seiner Zeit vom Commodore zum Konteradmiral gemacht.« Webster schüttelte den Kopf. »Nein, Hamish, vergiß es. Sarnow ist gut, aber er hat einfach nicht das Dienstalter.«
    »Wen willst du also dort hinschicken?« wollte White Haven wissen, dann hielt er mit eingefrorener Miene inne. »O nein, Jim. Nicht mich!«
    »Nein«, seufzte Webster. »Keine Bange. Ich wüßte niemanden, den ich lieber dort draußen hätte, doch selbst mit der Erweiterung habe ich dort nur eine Planstelle für einen Vizeadmiral. Außerdem möchte ich dich lieber im Heimatsystem haben, wenn die … äh, Fäkalien in den rotierenden Lufttreiber geraten. Nein, ich dachte an Yancey Parks.«
    »Parks?« Eine der – sehr beweglichen – Augenbrauen des Earls stieg in die Höhe.
    »Er ist als Stratege fast so gut wie du, und er ist ein hervorragender Organisator«, stellte Webster klar.
    »Warum klingst du eigentlich, als müßtest du dich selbst davon überzeugen?« fragte White Haven mit leichtem Grinsen, und Webster schnaubte erneut.
    »Tu ich gar nicht. Ich versuche, dich dazu zu bewegen, daß du mir zustimmst.«
    »Ich weiß nicht, Jim …« Der Earl stand auf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Dann schritt er rasch durch sein Arbeitszimmer. Er spähte eine Weile in die feuchtkalte Nacht hinaus, dann drehte er sich um und starrte in die Flammen des Kaminfeuers.
    »Die eine

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