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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zu Nimitz. Der Baumkater schnurrte glücklich und streckte eine Echthand aus, um Henke persönlich die Hand zu schütteln, und sie lachte auf. »Und schön, dich wiederzusehen, Stinker. Wie geht das Geschäft? Das Selerie-Erpressen von unglückseligen Gefährten, meine ich?«
    Nimitz blickte selbstgefällig und krümmte den gebauschten Schwanz. Honor erwiderte das Lächeln ihres Eins-O. Normalerweise mochte sie ungezwungene Umarmungen nicht, und trotz ihrer jüngsten Erhebung in den Adelsstand fühlte sie sich in der Gesellschaft der exklusiven Aristokratie nach wie vor unbehaglich. Mike Henke hingegen schuf sich ihre Regeln selbst. Sie brachte niemals ihre Familie ins Spiel, die ein Nebenzweig der herrschenden manticoranischen Dynastie war, dennoch gelang ihr der Umgang mit Menschen und öffentlichen Auftritten in einer Leichtigkeit, um die Honor sie nur beneiden konnte. Mehr als drei T-Jahre lang waren sie auf Saganami Island Stubenkameradinnen gewesen. Henke hatte Stunde um Stunde damit verbracht, ihrer schüchternen, hochgewachsenen Zimmergenossin die Grundlagen multidimensionaler Mathematik einzubleuen, und dann weitere Stunden, um sie in den Mysterien von Etikette und sozialer Interaktion zu unterweisen. Honors Herkunft aus dem Freisassenstand hatte sie nicht darauf vorbereitet, mit Adligen zu verkehren, und oft hatte sie überlegt, ob der Adjutant der Akademie sie mit Absicht zusammen mit Henke auf eine Stube gelegt hatte. Doch ob nun Lenkung von oben dahintersteckte oder nicht, Honor wußte, wie sehr Michelles unbefangene und unbekümmerte Selbstsicherheit ihr weitergeholfen hatte.
    »Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Mike«, sagte sie einfach, erwiderte kurz den Druck der Umarmung und versteifte sich, als der Lift anhielt. Henke grinste sie an, dann verzog sie das Gesicht zu einer förmlichen Miene. Zischend öffnete sich die Tür, und die beiden Frauen schritten den Gang entlang bis zu Honors Kajüte.
    Bei ihrer Annäherung nahm die Marineinfanteristin, die in tadelloser schwarz-grüner Uniform vor der Kommandantenkajüte Posten stand, Haltung an. Honor nickte ihr höflich zu, dann öffnete sie die Luke und ließ Henke den Vortritt. Als sie ihr neues Quartier erblickte, blieb sie zunächst wie angewurzelt stehen.
    Das ist ja riesig , dachte sie mit einem Anflug von Ehrfurcht. Ihre Habe waren schon am Tag zuvor hierhergeschafft worden, und MacGuiness kümmerte sich gerade um das baumkatzengroße Überlebensmodul, das an eine Schottwand montiert war. Er wandte sich um; als er bemerkte, daß die Kommandantin nicht allein war, wollte er Haltung annehmen. Honor winkte ab.
    »Mac, darf ich Ihnen Commander Henke vorstellen. Mike, das ist Senior Chief MacGuiness – mein Behüter.« Henke mußte lachen, und MacGuiness wiegte resigniert den Kopf. »Machen Sie weiter, Mac«, forderte Honor ihn auf. »Commander Henke und ich sind alte Freunde.«
    »Jawohl, Ma’am.« MacGuiness beugte sich wieder über das Modul, und Nimitz sprang leichtfüßig von Honors Schulter auf die Oberseite des Moduls, um ihm zuzusehen, während Honor sich weiter umschaute. Sie schüttelte den Kopf. Ihre persönliche Habe hatte ihr letztes Quartier bis zur Überfüllung vollgestopft; in dieser Kajüte wirkte die Einrichtung fast spartanisch. Ein teurer Teppich lag auf dem Deck, ein gewaltiges Gemälde des letzten Gefechts der ersten Nike in der Raumschlacht von Carson dominierte die eine Schottwand, an der gegenüberliegenden hing ein offizielles Portrait von Queen Elisabeth III., Königin von Manticore und Beschützerin des Reiches. Ein Portrait, das, wie Honor feststellte, dem Eins-O der Nike frappierend ähnlich sah.
    »BuShips verwöhnt seine Schlachtkreuzerkommandanten aber wirklich, was?« murmelte sie.
    »Ach, ich weiß nicht.« Henke sah sich um und hob eine Augenbraue. »Ich würde sagen, es ist Euer Gnaden gerade angemessen, Dame Honor.«
    »Ja, sicher.« Honor ging zu dem gepolsterten Sitz unter einem Bullauge, nahm Platz und lehnte sich zurück, wobei sie auf die unregelmäßige Flanke der Raumstation starrte. »Daran«, seufzte sie schließlich, »muß man sich schließlich erst einmal gewöhnen.«
    »Ich bin sicher, du wirst dich anpassen«, erwiderte Henke trocken. Sie durchquerte die Kabine zu Honors Schreibtisch und streckte die Hand aus, um eine Goldplakette am Schott zu berühren, die durch Hitzeinwirkung etwas verzogen war. Das in die Palette eingeätzte Segelflugzeug hatte eine Tragflächenspitze eingebüßt. »Ist

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