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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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machen.« White Haven wollte etwas erwidern, etwas Rasches und Zorniges, doch Webster hob die Hand. »Jetzt halt aber mal deine Pferde im Zaum, ja?« Webster wartete, bis sein Freund sich ein wenig beruhigt hatte, dann fuhr er fort:
    »Wie du sehr gut weißt, brauchen selbst Luden und ich einen wirklich verdammt zwingenden Grund, bevor wir BuMed übergehen können, ganz besonders, wenn es sich um einen Offizier in einer Kommandoposition handelt. Harrington hat eine verflixt harte Genesung hinter sich. Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber es hat während ihrer Behandlung einige ernste Komplikationen gegeben, und wie du selbst gerade gesagt hast, weißt du besser als ich, wie sehr so etwas jemanden fertigmachen kann.«
    Er verstummte und sah dem Earl direkt in die Augen. White Havens Gesicht versteinerte. Seit Jahren war seine Frau fast völlig gelähmt, und er biß sich auf die Lippe, bevor er nickte.
    »Okay«, sprach Webster weiter, »nach allem, was ich weiß, haben die Komplikationen und die Therapie Harrington für eine Weile sehr zu schaffen gemacht, aber davon erholt sie sich. Was den Psychos Kummer bereitet, sind all die Leute, die sie im Jelzin-System verloren hat. Und dann ist da die Geschichte mit Raoul. Er war so etwas wie ein zweiter Vater für sie, nach allem, was ich sagen kann, und dann war sie nicht einmal im gleichen Sonnensystem, als er getötet wurde. Das alles läßt für Schmerz – und für Schuldgefühle – jede Menge Raum, Hamish, und Harrington ist nicht gerade der Typ Mensch, der darauf fliegt, solche Dinge mit anderen zu diskutieren.«
    White Haven wollte zu einer Erwiderung ansetzen, dann runzelte er die Stirn. Harringtons Geschwader hatte neunhundert Tote und dazu dreihundert Verwundete erlitten, als sie den Schlachtkreuzer Saladin daran hinderte, den Planeten Grayson zu bombardieren, und White Haven erinnerte sich an das Leid, das aus Harringtons Gesicht gesprochen hatte, als ihre Barrieren für einen Augenblick versagten.
    »Was zeigen die Auswertungen?« fragte er schließlich.
    »Innerhalb der akzeptablen Grenzen. Aber vergiß ihre Baumkatze nicht«, antwortete Webster. Er grunzte. »BuMed hat die ‘Katz ganz sicher nicht vergessen. Ich habe ein langes, engagiert geschriebenes Memo von Captain Harding erhalten, in dem er sich darüber ausläßt, wie sehr eine telempathische Verbindung die Testparameter aus dem Gleichgewicht bringen kann.«
    »Aber dieser Link könnte auch erklären, warum sie sich nicht an der Schulter von irgendeinem Psycho ausgeheult hat«, überlegte White Haven. »Und ohne Hardings Integrität auch nur eine Sekunde lang anzuzweifeln, muß ich dich doch erinnern, daß die Kopfschrumpfer nie sehr glücklich waren über ihr Unvermögen, herauszubekommen, wie diese telempathische Verbindung überhaupt funktioniert. Aber selbst sie müssen zugeben, daß diese Verbindung ein starker, stabilisierender Einfluß sein kann, und Harrington ist so dickköpfig, wies nur geht. Wenn eine Möglichkeit besteht, sich mit eigener Kraft aus dem Schlamassel hervorzukämpfen, besteht überhaupt keine Chance, daß sie jemals jemanden um Hilfe bittet.«
    »Zugegeben, aber BuMed will sie nicht in einer Position sehen, in der sie die gleichen Entscheidungen zu fällen hat wie damals, solange sie vor Dickköpfigkeit auf dem Zahnfleisch kriecht. Von ihrem Urteilsvermögen hängen einfach zu viele Menschenleben ab – und sie hart auf hart in solch eine Situation zu bringen, wäre ihr gegenüber ausgesprochen unfair.«
    »Einverstanden.« White Haven zupfte sich an der Lippe und schüttelte schließlich den Kopf. »Aber so weit wird es nicht kommen. Sie ist dickköpfig, sicher, aber sie ist nicht dumm. Ich glaube nicht einmal, daß sie überhaupt weiß, wie man sich selbst etwas vormacht. Wenn sie wirklich in Schwierigkeiten steckte, würde sie uns informieren. Davon abgesehen sind ihre Eltern beide Ärzte, nicht wahr?«
    »Ja.« In Websters Stimme zeigte sich Erstaunen darüber, daß White Haven diese Tatsache kannte. »Ihr Vater war sogar mit ihrer Behandlung betraut. Warum fragst du?«
    »Weil das bedeutet, daß Harringtons Eltern sich der Gefahrenpotentiale mindestens ebenso bewußt sind wie BuPsych, und wenn es ein Problem gäbe, würden sie Harrington schon dazu bringen, daß sie sich um Hilfe kümmert. Menschen, die solch eine Tochter hervorbringen, machen sich selbst ebenfalls nichts vor. Und anders als Harding kennen ihre Eltern sie – und ihre Beziehung zu der ‘Katz – seit

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