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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mitteilung las. »Wahrscheinlich müssen wir die gesamte Anlage ausbauen.«
    »Gab es Personenschaden auf der Nike ?« fragte Parks.
    »Nein, Sir«, beruhigte Beasley ihn.
    »Nun, dafür sollten wir Gott danken.« Der Admiral seufzte, dann schüttelte er, trocken lachend, den Kopf. »Ich möchte im Moment nicht in der Haut ihres Skippers stecken. Stellen Sie sich vor, Sie müßten sich mit dem neuesten Schlachtkreuzer der Flotte auf der ersten Fahrt bei Ihrem neuen Stationskommandeur damit melden, daß Ihr Schiff nur noch zwei Drittel Antriebskraft besitzt!« Wieder schüttelte er den Kopf. »Wer ist der unglückselige Kerl denn eigentlich?«
    »Die Gräfin von Harrington, Sir«, antwortete Sarnow, indem er vom Nachrichtenpad aufblickte.
    » Honor Harrington?« fragte Parks überrascht. »Ich dachte, sie wäre noch auf Genesungsurlaub.«
    »Hiernach nicht mehr, Sir.«
    »Gut, gut.« Parks rieb sich das Kinn und sah wieder Beasley an. »Weisen Sie die Werft an, die Inspektion des Schadens an der Nike vorrangig zu behandeln, Theresa. Ich wünsche nicht, daß dieses Schiff länger als unbedingt erforderlich unverfügbar ist. Falls es schneller geht, wenn wir es nach Hephaistos zurückschicken, dann will ich das wissen, sobald es feststeht.«
    »Jawohl, Sir. Ich kümmere mich sofort darum.«
    »Ich danke Ihnen.« Parks legte Sarnow einen Augenblick lang die Hand auf die Schulter. »Was Sie betrifft, Admiral, so scheint mir, daß Ihr Umzug in das neue Flaggschiff sich ein wenig verzögert. Fürs erste werde ich die Irresistible für Sie hierhalten. Wenn die Nike nach Hause zurückkehren wird, dann wird die Admiralität Ihnen mit Sicherheit einen Ersatz schicken, bevor ich die Irresistible ziehen lassen muß.«
    »Vielen Dank, Sir.«
    Parks nickte ihm zu und winkte seinem Stabschef, ihm zu folgen, als er den Besprechungsraum verließ. Commodore Capra ging neben ihm durch den Korridor, und Parks blickte zurück, um sicher zu gehen, daß sie außerhalb der Hörweite waren, bevor er seufzte.
    »Harrington«, murmelte er. »Na, ist das nicht entzückend?«
    »Sie ist ein herausragender Offizier, Sir«, entgegnete Capra. Parks’ Nasenflügel blähten sich zu einem geräuschlosen Schnauben.
    »Sie ist ein verdammter Hitzkopf ohne Selbstbeherrschung, das ist sie!«
    Capra antwortete nicht, und Parks schnitt eine Grimasse. »Oh, ich kenne schon ihre Gefechte«, fuhr er gereizt fort, »aber man muß sie an der Leine halten. Sie hat im Basilisk-System gute Arbeit geleistet, aber sie hätte diplomatischer vorgehen können. Aber daß sie im Jelzin-System einen Gesandten geschlagen hat …«
    Er schüttelte den Kopf, und Capra biß sich auf die Zunge. Im Gegensatz zu Parks kannte der Commodore den Ehrenwerten Prof. Dr. Reginald Houseman und vermutete, daß Harrington ihn rücksichtsvoller behandelt hatte als ihm zustand. Doch diesen Standpunkt zu teilen, konnte er seinem Admiral unmöglich vorschlagen. Schweigend gingen die beiden Offiziere nebeneinander her, bis Parks plötzlich stehenblieb und sich mit der flachen Hand auf die Stirn schlug.
    »Mein Gott! Es war Houseman , den sie geschlagen hat, nicht wahr?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Na, das ist ja großartig. Und jetzt ist Housemans Cousin der Stabschef für die Abteilung Schwerer Kreuzer, die Samow als Geleitschiffe zugeteilt sind. Ich kann kaum abwarten, daß die beiden sich das erste Mal begegnen.«
    Capra nickte ausdruckslos. Sie stiegen in den Lift, und Parks gab ihren Bestimmungsort ein. Dann fuhr er fort, mehr zu sich selbst als zu seinem Begleiter:
    »Das ist genau das, was wir brauchen.« Er seufzte. » Zwei Feuerfresser, und mit Harrington als Flaggkommandant Housemans sind wohl alle Voraussetzungen erfüllt für eine Vendetta zwischen ihr und dem Stabschef eines Kreuzergeschwaders!« Müde wiegte er den Kopf hin und her. »Irgendwie fürchte ich, daß das ein langer, ein sehr langer Einsatz sein wird.«
     

6
    »Hier, Ma’am«, sagte Ivan Ravicz unfroh. »Sehen Sie ihn?«
    Honor musterte das Display des Scanners eingehend, dann spannte sie die Muskeln ihrer linken Augenhöhle und schaltete auf Mikroskopsicht. Sie beugte sich näher an das Gehäuse und schnitt eine Grimasse, als sie ›ihn‹ endlich fand. Die feine, wie mit dem Lineal gezogene Rißlinie war beinahe unsichtbar; selbst mit dem cybernetischen Auge hatte Honor Schwierigkeiten, sie zu erkennen. Trotzdem lief der Bruch über die gesamte Fläche, diagonal von einer Ecke zur anderen, und reichte fast bis zum Deck

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