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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erwartet hatte; seine grünen Augen und das nußbraune Haar verstärkten dies zusätzlich wie auch die auffälligen Brauen, die um einige Töne dunkler waren als Haar und Schnurrbart und sich in einer geraden Linie über dem Rücken der Adlernase trafen.
    »Guten Abend, Dame Honor. Ich hoffe, ich störe Sie nicht.« Sarnows Tenorstimme war weniger schroff als sein von starken Kieferknochen beherrschtes Gesicht, sogar beinahe sanft.
    »Guten Abend, Sir. Äh, nein, Sie stören nicht. Ich kümmere mich gerade um Routine-Papierkram.«
    »Gut. Ich bin endlich dazu gekommen, mir den Bericht der Werft über das Fusionskraftwerk anzusehen, und er scheint den Bericht Ihres LIs zu bestätigen. Mir ist klar, daß Sie für einige Zeit im Dock liegen werden, doch unter den Umständen würde ich gern die Irresistible ablösen und nach Manticore zurückschicken, und meine Flagge so schnell wie möglich auf die Nike bringen.«
    »Selbstverständlich, Sir. Ganz nach Ihrem Belieben.«
    »Vielen Dank.« Sarnows plötzliches Lächeln verlieh seinem Gesicht unerwarteten, fast jungenhaften Enthusiasmus. »Wir werden versuchen, Ihnen nicht in den Weg zu kommen, Captain, aber ich möchte, daß mein Stab mit Ihren Offizieren baldmöglichst Fühlung aufnimmt. Und selbstverständlich werden wir einige Zeit miteinander brauchen, damit ich Sie ins Bild setzen kann.«
    »Jawohl, Sir.« Honor bemühte sich, ihrem Gesicht nichts anmerken zu lassen, denn sie verspürte bei seinem freundlichen Tonfall unbezweifelbare Befriedigung. Einige Admiräle wären einer unbekannten Flaggkommandantin mit Reserve begegnet – insbesondere einer, die ihnen Unannehmlichkeiten bereitete, indem sie es wagte, mit einem fußkranken Schiff aufzukreuzen, ob sie nun schuld war oder nicht.
    »Nun gut, Captain. Mit Ihrer Erlaubnis kommen wir morgen um sieben Uhr an Bord.«
    »Das wäre schön, Admiral. Wenn Sie es wünschen, lasse ich meinen Steward den Ihren anrufen, so daß das Verladen Ihrer persönlichen Habe geregelt wird.«
    »Vielen Dank. Vorher aber möchte ich Sie gern einladen, mit Captain Parsons, Captain Corell und mir an Bord der Irresistible zu Abend zu essen, um siebzehn Uhr, wenn es Ihnen genehm ist.«
    »Selbstverständlich, Sir. Vielen Dank.«
    »Gut! Bis dann, Captain«, sagte Sarnow und trennte die Verbindung mit höflichem Nicken.
     

7
    »Ich bin beeindruckt, Dame Honor. Ein schönes Schiff haben Sie hier«, sagte Admiral Sarnow auf dem Weg über den Korridor, und Honor lächelte ihn an.
    »Ich muß zugeben, daß ich mit ihr ebenfalls sehr zufrieden bin, Sir«, antwortete sie. »Das heißt, falls sie nicht gerade kaputt ist.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen. Aber die Werftcrews leisten phantastische Arbeit, und ich habe festgestellt, daß sie dazu neigen, Reparaturzeiten grundsätzlich länger als nötig zu veranschlagen.« Das Schmunzeln des Admirals verriet sich nur durch das Erzittern seines Schnurrbarts. »Ich glaube nicht, daß sie bereits wissen, wie gut sie wirklich sind.«
    »Bei den Leuten handelt es sich sicherlich um die effizienteste Werftbande, mit der ich es bisher zu tun hatte«, stimmte Honor zu, und sie sprach die Wahrheit. Die Aufgabe, der sich das Werftpersonal gegenübersah, war weit komplizierter, als die dürren Worte der Schadensfeststellung durch Captain Tankersley vermuten ließen. Die Leute machten sich jedenfalls voller Eifer und Tüchtigkeit an die Arbeit.
    Honor und Sarnow erreichten den zentralen Lift, und Honor blieb neben dem Zugang stehen, um ihren Vorgesetzten als ersten einsteigen zu lassen, dann folgte sie ihm und gab das Ziel ein.
    Die kurze Fahrt verging in behaglichem Schweigen. Nimitz saß entspannt auf Honors Schulter, ein deutliches Zeichen, daß er dem neuen Geschwaderchef Wohlwollen entgegenbrachte. Honor neigte dazu, dem ‘Kater zuzustimmen.
    Mark Samow war noch jung für seinen Dienstgrad, nur acht T-Jahre älter als Honor; dennoch umgab ihn die Aura energischer Selbstsicherheit.
    Der Lift brachte sie zur Raggbrücke der Nike , die zwar kleiner war als Honors Kommandodeck, aber ebenso beeindruckend. Der Hauptplot nahm zwei Drittel der Decksfläche ein, und Wiederholdisplays gaben alle wichtigen Anzeigen der Kommandobrücke wieder.
    Der Stab des Admirals wartete bereits auf ihn, und die Stabschefin, die Ehrenwerte Captain (Junior Grade) Ernestine Corell, sah mit einem Lächeln von ihrem Memopad auf.
    »Ich wollte gerade einen Suchtrupp losschicken, Sir. Sie haben nicht mehr viel Zeit bis zum Beginn von

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