Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Arroganz rückten, und er vermutete sehr stark, daß genau diese Gerüchte auch Parks Anlaß zur Sorge gaben.
    Viele dieser Gerüchte disqualifizierten sich selbst als das Werk von Neidern, und die Admiralität hätte wohl kaum einem Offizier, an dem sie zweifelte, die Nike gegeben. Doch wie überall flackerte auch hier das Gespenst der Protektion auf, und nach allem, was man so hörte, hatte White Haven entschieden, Harringtons Karriere zu einer Art persönlichem Projekt zu machen. Sarnow kannte White Haven, wenn auch nicht sehr gut, und seine Parteinahme spiegelte anscheinend seinen Glauben wider, daß Harrington in der Tat so gut sei, wie es in ihrer Akte stand. Schließlich und endlich gehörte es zu den Aufgaben eines Admirals, vielversprechende Untergebene zu fördern. Doch in gewisser Weise ließ gerade White Havens Ruf, seinen Einfluß für absolut niemanden geltend zu machen, seine jüngsten Anstrengungen zu Harringtons Gunsten in einem etwas verdächtigen Licht erscheinen.
    Doch ganz gleich, was wer auch immer von Harrington denken mochte, sie war jetzt Sarnows Flaggkommandantin. Er mußte die Frau kennenlernen, die sich hinter den Geschichten verbarg, und nicht nur die offizielle Akte. Und dazu benötigte er die Hilfe von jemandem, der sie kannte. Webster war kaum der übliche untergeordnete Stabsoffizier. Trotz seiner Jugend kannte Samuel Webster vermutlich mehr Admirale als Sarnow, sei es in sozialer oder beruflicher Hinsicht. Unter Harringtons Kommando hatte er eine lebensgefährliche Verwundung erlitten, was jeder Tendenz, sie zu idealisieren, entgegenwirken sollte. Darüber hinaus war Webster intelligent und ein guter Beobachter. Sarnow wollte sich auf sein Urteil verlassen.
    Webster drückte sich ein wenig tiefer in den Stuhl, der Gedanken Sarnows war er sich nicht bewußt. Er wünschte, der Admiral hätte ihm die Frage nicht gestellt. Mit ihrem gegenwärtigen Vorgesetzten über Captain Harrington zu reden, erschien ihm ihr gegenüber illoyal. Aber er war nicht mehr ihr, sondern Admiral Sarnows Signaloffizier.
    »Ich bin mir nicht sicher, worauf Sie mit Ihrer Frage abzielen, Sir«, antwortete er schließlich.
    »Ich weiß, daß ich Sie in eine unangenehme Lage bringe, Samuel. Aber Sie sind der einzige Angehörige meines Stabes, der Captain Harrington kennt, und …« Der Admiral winkte ab; den Grund für seine Besorgnis beabsichtigte er nicht zu erörtern. Webster seufzte.
    »In diesem Fall, Sir, kann ich nur sagen: Sie ist die Beste. Wir hatten einige schwerwiegende Probleme, als wir nach Basilisk verbannt wurden, und die Kommandantin … nun, sie hat sie gelöst , Sir. Dabei hat sie nicht ein einziges Mal auch nur die Stimme erhoben. Sie wissen, wie es auf Basilisk Station einmal ausgesehen hat, und wir waren auch nicht unbedingt die beste Crew, die ein Captain sich wünschen könnte. Nicht, als wir dort eintrafen. Aber, bei Gott, Admiral, wir waren es, als wir Basilisk wieder verließen!«
    Sarnow lehnte sich zurück, überrascht von Websters Vehemenz. Der Signaloffizier sah weg, bevor er weitersprach.
    »Sie holt das Beste aus den Leuten heraus – manchmal mehr, als diese Leute in sich zu haben glauben. Ich bezweifle, daß es etwas damit zu tun hat, wie sie handelt. Meiner Meinung nach liegt es daran, wie sie ist . Man vertraut ihr. Man weiß einfach, daß sie einen nie im Stich lassen würde, und wenn die Kacke ans Dampfen kommt, dann weiß man, daß sie einen da um jeden Preis rausholt. Ich bin Signaloffizier, Sir, kein Taktiker, aber im Basilisk-System habe ich genug gesehen, um zu wissen, wie gut sie ist. Ich weiß nicht, ob Sie darüber informiert sind, wie BuShips damals unsere Bewaffnung verhunzt hatte, aber wir spielten so weit unterhalb unserer Liga, daß es wirklich schon erbärmlich war. Das wußten wir von Anfang an, aber trotzdem ist die Kommandantin dem Kampf nicht ausgewichen. Die Havies haben die Fearless zum Wrack geschossen, Sir – drei Viertel der Fearlesses waren tot oder verwundet, und die Kommandantin ließ nicht locker, und irgendwie hat sie’s ihnen gegeben. Ich weiß nicht, ob jemand anderes das hätte schaffen können, aber sie hat es jedenfalls geschafft.«
    In der ruhigen Kabine war Websters Stimme leise, beinahe unhörbar gewesen, und nun senkte er den Blick und starrte auf seine Hände.
    »Anfangs haben wir ihr die Schuld gegeben, daß man uns nach Basilisk verbannte. Sie hatte gar keinen Fehler gemacht, Sir, aber das änderte nichts an unseren Gefühlen, und sie

Weitere Kostenlose Bücher