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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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erklang.
    »… ayday! Mayday! Hier spricht das manticoranische Handelsschiff Queensland ! Wir werden von unbekannten Kriegsschiffen angegriffen. Meine Eskorte und zwei andere Frachter sind bereits zerstört! Wiederhole, wir werden von unbekannten Kriegs …«
    »Captain! Ein weiterer Hyperabdruck!« Die Meldung des Taktischen Offiziers unterbrach den flehentlichen Hilferuf der Frau, und Brentworth richtete den Blick schlagartig auf sein Wiederholdisplay. Dort leuchtete eine neue Impellersignatur auf, dem Frachter dicht auf den Fersen. Nein, dort waren zwei – drei! – davon. Der Kommandant unterdrückte ein gequältes Stöhnen. Das waren keine Handelsschiffe – nicht mit diesen Energiesignaturen –, und sie schossen, den Frachter verfolgend, mit mehr als fünf Kps vor.
    »… alle Schiffe …«, drang die Stimme des weiblichen manticoranischen Kapitäns aus dem Com. Mehr als drei Minuten lang waren ihre Worte zur Alvarez unterwegs gewesen. Sie waren gesendet worden, bevor ihre Scharfrichter hinter ihr aus dem Hyperraum kamen; nun echoten sie in Brentworth’ Kopf wie der Fluch eines längst Verstorbenen, denn hilflos mußte er zusehen, wie die Gravsignaturen der verfolgenden Impellerantriebe auf den Frachter zueilten.
    »An alle Schiffe in Reichweite. Hier spricht Captain Uberovich von der Queensland ! Wir werden angegriffen! Ich wiederhole, wir werden angegriffen und benötigen Hilfe! An alle Schiffe in Reichweite, bitte antworten Sie!«
    Der Signaloffizier der Alvarez sah seinen Kommandanten beinahe flehend an, doch Brentworth schwieg. Sinnlos, noch zu antworten, und jedem Mann auf der Brücke war das klar.
    Die Funken von Raketenimpellern schossen, mit mehr als 90.000 Gravos beschleunigend, auf den Frachter zu. Mit einem Gefühl aufsteigender Übelkeit beobachtete Brentworth, wie sie ihr Ziel einholten. Sie verschmolzen mit dem größeren Lichtfleck, der die Impellersignatur des Frachters darstellte – und dann endete die Existenz der Queensland .
    »… antworten Sie!« drang Uberovichs Notruf weiterhin aus dem Com. »An alle Schiffe, bitte antworten Sie!«
    »Abschalten!« knirschte Brentworth durch die Zähne.
    »Wir benötigen Hil …« Mitten im Wort erstarb die Stimme der toten Frau.
    Brentworth starrte finster auf das Display. Er beobachtete, wie die Mörder der Queensland in einem weiten Bogen abdrehten, und wußte, daß sie die Hypergrenze lange wieder überschritten hätten, bevor er in ihre Reichweite kommen konnte, und in seinen Augen brannte Frustration – und Haß.
    »Ablesungen, Henri?« fragte er mit tödlicher Ruhe, und der Taktische Offizier mußte schlucken.
    »Nichts Eindeutiges, Sir. Das waren Kriegsschiffe, soviel steht fest. Nichts anderes möglich bei dieser Beschleunigung und der Anzahl Raketen, die sie abgefeuert haben. Ich schätze, ein Leichter Kreuzer und ein Paar Blechdosen, aber mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Stellen Sie sicher, daß alles, was wir haben, auf den Chip gebannt wird. Vielleicht können die Jungs vom Nachrichtendienst oder die Manties mehr mit der Auswertung anfangen als wir.«
    »Jawohl, Sir.«
    Brentworth setzte sich schweigend und funkelte das W-Display an, auf dem das Mördertrio noch einmal die Hypergrenze überschritt und verschwand. Dann lehnte er sich mit einem müden, resignierten Seufzer zurück.
    »Astro, wir bleiben auf Abfangkurs«, befahl er erschöpft. »Vielleicht konnte die Queensland noch Rettungsboote absetzen, bevor sie vernichtet wurde.«
     
    Lieutenant Commander Mudhafer Ben-Fazal gähnte und schlürfte noch einen Schluck Kaffee. Die G4-Sonne des Sansibar-Systems war nicht mehr als eine hell leuchtende Stecknadelspitze weit hinter dem Leichten Angriffsboot, das langsam den Rand des äußeren Asteroidengürtels patrouillierte. Ben-Fazal betrachtete die Wärme des Kaffees als Wohltat angesichts der kalten Leere jenseits des Rumpfes. Er hätte es vorgezogen, woanders zu sein – beinahe überall woanders –, doch als die Befehle ausgegeben wurde, hatte man ihn nicht zu Rate gezogen. Die Anführer der BFS waren vom Boden ihrer Heimatweit vertrieben, trotzdem gelang ihnen in unregelmäßigen Abständen immer wieder, ihren Anhängern Waffen zu liefern. Diese Waffen mußten von außerhalb des Sonnensystems kommen. Zwar waren sämtliche Identifizierungsmerkmale daran sorgfältig entfernt worden, aber alles wies auf die Volksrepublik Haven als Lieferant. Denn die VRH hatte als einzige interstellare Macht die BFS anerkannt, und deswegen

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