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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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die Spannung und das Mißtrauen, die der Gegner geweckt hat, dann ist ›mit dem Feuer spielen‹ genau das, was er tut.«
    »Aber warum?« fragte Cromarty. »Was kann Haven dadurch gewinnen?«
    »Admiral Givens?« fragte Caparelli auffordernd, und Givens seufzte.
    »Ich fürchte, daß die gegenwärtigen Aktivitäten der Havies keinen anderen Schluß zulassen, als daß die Einschätzung des ONI bezüglich ihrer Absichten grundlegend falsch gewesen ist. Meine Experten sind sich einig gewesen – und ich habe ihnen zugestimmt –, daß Havens innenpolitische Schwierigkeiten zu groß wären, um sich auf außenpolitische Abenteuer einzulassen. Wir hatten unrecht, und Commander Haie, unser Attache auf Haven, hatte recht. Die Haveniten sind auf eine Konfrontation aus und suchen aktiv Streit. Wahrscheinlich, um die Aufmerksamkeit der Dolisten von inneren Problemen auf einen äußeren Feind zu lenken.«
    »Warum dann hauptsächlich Zwischenfälle mit dem Charakter verdeckter Operationen?« erkundigte sich William Alexander.
    »Es könnte sich dabei um eine Art ›Doppelblindversuch‹ handeln, Mylord. Wir wissen zwar, daß die Havies die Drahtzieher sind, können jedoch keinen einzigen Beweis vorlegen. Möglicherweise wollen sie uns dazu bringen, sie für die Zwischenfälle verantwortlich zu machen, während sie zu Propagandazwecken den Anschein der Unschuld wahren. Auf diese Weise würden sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Sie bekämen den erwünschten Eklat, als die Krisenstifter aber würden wir dastehen.«
    »Denken Sie, das ist alles, was dahintersteckt, Admiral?« fragte Cromarty.
    »Wir wissen zu wenig, um eindeutige Schlüsse zu ziehen, Sir«, antwortete Givens frei heraus. »Wir können lediglich Vermutungen anstellen. Über die Absichten des Feindes zu spekulieren ist jedoch ein ausgezeichneter Weg, um blind in eine Auseinandersetzung zu stolpern, aus der sich keine Seite wieder zurückziehen kann.«
    »Was schlagen Sie dann vor zu tun, Admiral Caparelli?«
    »Wir haben im Grunde drei Möglichkeiten, Euer Gnaden.« Caparelli straffte die Schultern und sah dem Premierminister direkt in die Augen.
    »Die erste besteht darin, daß wir uns weigern, auf das Spiel einzugehen – worin auch immer es besteht. Angesichts der Tatsache, daß sie unsere Kauffahrer angreifen und zwei unserer Kriegsschiffe zerstört haben, und des Schadens, der unseren Verbündeten zugefügt wurde, bleibt uns keine andere Wahl, als unsere Patrouillen und Geleitzüge zu verstärken. Wir können uns weigern, darüber hinaus zu reagieren. Wenn Haven eine Konfrontation will, können wir ihr nicht ausweichen. Aber wir können die Havies zwingen, vorher ihr Deckmäntelchen abzulegen. Auf diese Weise geben wir jedoch die Alternative freiwillig aus der Hand. Wenn die Havies endlich einen offenen kriegerischen Akt begehen, werden unsere Streitkräfte an der Grenze zu schwach sein, um uns, wo immer Haven zuschlägt, vor schweren Treffern zu schützen. Zweitens könnten wir ihnen den Vorfall geben, den sie wollen, indem wir sie nach aller Form beschuldigen und ihnen damit drohen, sie für jede weitere Aggression zur Verantwortung zu ziehen. In diesem Fall müßten wir nach meiner Meinung und der meines Stabs gleichzeitig die Schutzstreitmächte für unsere wichtigeren und stärker gefährdeten Basen und Verbündeten verstärken. Ein solcher Aufmarsch würde unterstreichen, daß es uns ernst ist, und bedeutete außerdem eine angemessene Erhöhung unserer Chance, uns gegen zukünftige Grenzverletzungen verteidigen zu können.
    Zum dritten schließlich können wir schweigen und die Verstärkungen dennoch durchführen. Damit bleibt der Ball in ihrem Strafraum. Sie können dann zwar ihre Konfrontation noch immer bekommen, aber wenn sie es versuchen, sind wir in der Position, ihnen ganz empfindlich weh zu tun. Zugleich werden wir unsere Untertanen und Verbündeten schützen können, und jeder weitere Zwischenfall findet im Gebiet der Allianz statt, so daß die Haveniten kaum behaupten können, wir hätten ihnen die Konfrontation aufgedrängt.«
    »Ich verstehe.« Cromarty blickte eine Weile schweigend auf die Holowand. »Und welche Möglichkeit würden Sie vorziehen, Admiral?« fragte er schließlich.
    »Die dritte, Euer Gnaden«, antwortete Caparelli ohne zu zögern. »Wie ich schon sagte, wir können Haven nicht davon abhalten, eine Konfrontation herbeizuführen. Ich sehe aber auch keinen Grund, dazu noch Beistand zu leisten. Wenn wir unsere

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