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Ein schöner Ort zu sterben

Ein schöner Ort zu sterben

Titel: Ein schöner Ort zu sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malla Nunn
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Geheimpolizisten weg, der über ihr lag. »Emmanuel … hilf mir …«
    »Warten Sie!« Emmanuel setzte sich so weit auf, wie er konnte. Er musste es irgendwie schaffen, dass Piet von Davida abließ und mit ihm sprach. »Ich spreche mit van Niekerk und versuche, etwas auszuhandeln.«
    »Das Mädchen für die Fotos. Das ist der einzige Handel, der mich interessiert. Ich will nicht, dass Ihr Major Beweise in den Fingern hat, die er mir vielleicht später als Knüppel zwischen die Beine wirft.«
    »In Ordnung«, sagte Emmanuel. »Lassen Sie Davida vom Bett aufstehen und sich hinsetzen. Ich rufe den Major an.«
    Piet verlagerte sein Gewicht und dachte über den Vorschlag nach. Er zögerte noch, auf die Schläge und den intimen Tanz zu verzichten, den Polizisten und Gefangene in der Dunkelheit der Untersuchungszellen so oft tanzten. Schließlich hievte er sich hoch, so dass das Mädchen unter ihm hervorkriechen konnte. Wenn er die Fotos nicht bekam, konnte er sich immer nach auf die Kleine freuen – auf das Hochgefühl, wenn er die Frau seinem Willen unterwarf.
    Emmanuel setzte Davida in den Sessel und streichelte sie dabei flüchtig und zärtlich. Es tat ihm weh, ihr in die Augen zu blicken und sehen zu müssen, wie in den Pupillen die nackte Angst aufflackerte.
    »Lass mich nicht allein!«, flüsterte sie. »Bitte geh nicht!«
    »Ich muss«, sagte er. »In ein paar Minuten bin ich wieder da. Versprochen.«
    »Versprochen?«
    »Ja.« Er wusste nicht, ob er mit dem Schlüssel zu ihrer Freiheit oder mit gar nichts in Händen zurückkehren würde. Er musste es einfach darauf ankommen lassen.
    »Geh mit ihm!«, sagte Piet zu Dickie. »Pass auf, dass er keine Mätzchen macht.«
    »Ich gehe allein«, widersprach Emmanuel. »Van Niekerk redet nicht, wenn jemand mithört. Oder hatten Sie darauf sogar gesetzt, Lieutenant? Ein Nein von van Niekerk, damit Sie sich wieder an dem Mädchen zu schaffen machen können?«
    »Hauen Sie ab!«, antwortete Piet und kramte nach seinen Zigaretten. »Sie haben zehn Minuten.«
    »Fünfzehn«, verlangte Emmanuel und humpelte an den Wachen vorbei in den Flur.

21
    Alle Muskeln taten ihm weh, und er kam auf seinem Weg zum Büro nur langsam voran. Der Riss an seiner Augenbraue war wieder aufgeplatzt. Er blieb stehen, um das Blut abzuwischen, das ihm in die Augen lief. Durch den roten Schleier sah er in der Tür zur Küche Mrs. Ellis stehen, adrett wie eh und je.
    »Mein Gott … mein Gott«, flüsterte sie. »Haben die Ihnen das angetan?«
    Emmanuel nickte. Immer noch trug er nichts weiter als seine Unterhose und war grün und blau geschlagen. Ein erbärmlicher Anblick.
    »Und meine Kleine?« Mrs. Ellis sprach ihre schlimmsten Befürchtungen aus. »Ist meine Kleine jetzt mit diesen Männern allein?«
    »Ja«, antwortete Emmanuel und hinkte zum Büro. Er hatte maximal fünfzehn oder zwanzig Minuten, um die Sache noch abzubiegen. »Ich versuche gerade, sie da herauszubekommen.«
    »Sie versuchen?« Vor ihm tauchte Elliot King auf, das Gesicht vor ohnmächtiger Wut verzerrt. »Sie haben Davida doch in dieses Zimmer gelockt. Es ist Ihre Schuld, das sie jetzt in dieser Lage ist.«
    Emmanuel stieß Elliot King so fest gegen die Brust, dass der gegen die Wand prallte. Dann beugte er sich ganz nah über Kings sonnengebräuntes Gesicht. »Ihre Tochter ist aus freiem Willen in dieses Zimmer gekommen und hätte es auch aus freiem Willen wieder verlassen, wenn Sie nicht idiotischer Weise versucht hätten, alles zu manipulieren. Das hier geht von vorne bis hinten auf Ihre Kappe.«
    »Ich habe nach der Polizei gerufen, nicht nach einer Bande Burenschläger. Ich hätte wissen müssen, dass man den Holländern nicht trauen kann.«
    »Sie haben Davida mit Haut und Haaren an einen Holländer verschachert – nur für ein Stück Land«, entgegnete Emmanuel. »Und jetzt sind Sie nicht einmal mehr Herr im eigenen Haus. Was ist das für ein Gefühl, Mr. King?«
    Emmanuel ließ ihn stehen und humpelte ins Büro.
    Drinnen saß Winston King mit dem Telefon am Ohr und strich auf einer Liste, die er auf den Knien balancierte, Namen durch. Er hängte ein und rieb sich die Augen.
    »Keiner ist zu irgendwas bereit«, sagte er. »Immerhin wird Botha in etwa einer Stunde versuchen, den Police Commissioner zu sprechen und sehen, was er dort erreichen kann. Versprechen kann er allerdings nichts. Niemand ist scharf darauf, diesen Scheißkerlen von der Security Branch in die Quere zu kommen. Da kann man ihnen noch so viel Handgeld

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