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Ein schöner Ort zu sterben

Ein schöner Ort zu sterben

Titel: Ein schöner Ort zu sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malla Nunn
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Constable Shabalala und ich werden auf ihn aufpassen.«
    Henrick reichte ihm die Schlüssel des Polizei-Tracks, die er in der Hosentasche des Captains gefunden hatte, als sie ihn aus dem Fluss gezogen hatten.
    »Hansie und Shabalala zeigen Ihnen den Weg zum Krankenhaus und danach zum Haus meiner Eltern. Lassen Sie sich nicht zu viel Zeit, Detective, sonst kommen meine Brüder und ich Ihnen nach.«
     
    Emmanuel warf einen Blick durch den Rückspiegel des Polizei-Tracks und sah, dass Hansie ihm im Packard folgte. Auf dem Dach war Shabalalas Fahrrad festgezurrt. Hinter dem Steuer taugte der Junge was, er war reaktionsschnell und sicher. Wenn der Mörder zufällig Rennfahrer ist, dachte Emmanuel, dann bekommt Hansie womöglich zum ersten Mal Gelegenheit, sein Gehalt bei der Polizei auch wirklich zu verdienen.
    Über die Piet Retief Street, die einzige geteerte Straße in der Stadt, fuhren die beiden Wagen nach Jacob’s Rest ein. Ein Stück weiter bogen sie auf einen Feldweg ab und passierten eine Reihe niedriger, in den Schatten mehrerer purpurroter Jacarandabäume geduckter Häuser. Shabalala dirigierte Emmanuel auf eine kreisrunde, mit weiß getünchten Steinen gepflasterte Einfahrt. Emmanuel stellte den Motor ab und warf einen Blick auf den Haupteingang des Mercy of God -Krankenhauses.
    In die hölzernen Eingangstüren waren plumpe Darstellungen von Christus am Kreuz geschnitzt. Emmanuel stieg aus dem Polizei-Truck und spähte über die verdreckte Motorhaube hinüber zu Shabalala. Er sah völlig abgerissen aus, so wie sie alle. Sie waren verdreckt und voller Schweißflecken und stanken förmlich nach Hiobsbotschaften.
    »Wie geht es weiter?« Emmanuel schaute Shabalala an. Es war beinahe Mittag, und der Captain da hinten im Truck wurde langsam gargekocht.
    Noch bevor Shabalala antworten konnte, schwangen die Krankenhaustüren auf, und oben an der Treppe erschien eine Dampfwalze von Frau, eine Schwarze in Schwesterntracht. Neben ihr tauchte eine zweite Schwester auf, bleich und winzig wie ein Zwerghuhn. Unter den Schatten ihrer Schleier hervor glotzten sie herüber.
    »Schwestern!« Wie ein Landstreicher, der sich in guten Manieren übt, lüpfte Emmanuel den Hut. »Ich bin Detective Sergeant Emmanuel Cooper. Der andere Polizist hier ist Ihnen ja sicher bekannt.«
    »Aber natürlich.« Die zierliche Nonne flatterte die Treppe hinunter, gefolgt von ihrem robusten Schatten. »Ich bin Schwester Bernadette, und das ist Schwester Angelina. Bitte verzeihen Sie unsere Überraschung. Wie können wir ihnen behilflich sein, Detective?«
    »Wir haben Captain Pretorius hier im Wagen …«
    Die Schwestern schnappten nach Luft, und Emmanuel unterbrach sich. Als er es erneut versuchte, bemühte er sich um einen freundlicheren Ton.
    »Der Captain ist …«
    »Tot«, winselte Hansie. »Er ist ermordet worden. Jemand hat ihn in den Kopf und in den Rücken geschossen … Da ist ein Loch …«
    »Constable …« Emmanuel legte dem Jungen eine schwere Hand auf die Schulter. Nicht nötig, dass schon so früh Details über den Fall herausposaunt wurden. Die Stadt war klein. Bald würde sowieso jeder in allen blutigen Einzelheiten informiert sein.
    »Möge der Herr seiner Seele Friede schenken«, sagte Schwester Bernadette.
    »Möge Gott seiner Seele gnädig sein«, psalmodierte Schwester Angelina.
    Emmanuel wartete, bis die beiden sich bekreuzigt hatten, dann kam er wieder zur Sache.
    »Der Arzt muss Captain Pretorius für uns untersuchen, damit Ursache und Zeitpunkt des Todes festgestellt werden. Außerdem muss er den Totenschein ausstellen.«
    »O weh, o weh«, murmelte Schwester Bernadette. Deutlich war jetzt ihr irischer Akzent herauszuhören. »Ich fürchte, wir können Ihnen nicht helfen, Detective. Der Herr Doktor ist heute Morgen zu seiner Visite aufgebrochen.«
    »Wann ist er wieder da?« Emmanuel schätzte, dass ihm höchstens vier Stunden blieben, bevor die Pretorius-Brüder aufkreuzten und den Toten haben wollten.
    »In zwei oder drei Tagen«, antwortete Schwester Bernadette. »In einem Internat bei Bremer ist Bilharziose ausgebrochen. Je nach der Anzahl der Erkrankungen bleibt er vielleicht auch länger weg. Es tut mir ehrlich leid, Detective.«
    Also nicht Stunden, sondern Tage. Für Emmanuels Geschmack ging es auf dem Lande eindeutig zu gemächlich zu.
    »Was würden Sie tun, wenn der Captain zwar schwerverletzt, aber noch am Leben wäre?«, fragte er.
    »Dann würden wir Sie nach Mooihoek schicken. Im dortigen Krankenhaus

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