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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Gottesdienst etwas sagen, können wir die Hennen vielleicht schon an dem Nachmittag tauschen. Es sei denn, du denkst, wir sollten an einem Sonntag nicht über solche geschäftlichen Dinge reden.“
    „Es ist ja eigentlich nichts anderes, als den Nähnachmittag zu planen. Keiner muss etwas bezahlen oder macht Gewinn.“ Jakob trat einen Schritt zurück und sah Hope in die Augen. „Wenn es um Emmy-Lou geht, kannst du immer mit mir reden, verstanden?“
    Hope spürte, wie Annie zusammenzuckte. Jakobs Ton ärgerte Hope, da er schon wieder nicht an seine immer noch ängstliche Schwester zu denken schien. Hope verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: „Und du schleichst dich nie wieder so an und belauschst uns. Es geschieht dir recht, dass dir nicht passt, was du belauscht hast. Wie man in den Wald hineinruft, so liegt man dann auch.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Nein, das gehört irgendwie nicht zusammen.“ Sie dachte einen Moment nach. „Wie man sein Bett macht, so ...“
    Selbst durch das Fliegengitter hindurch konnte Hope das Grinsen auf Jakobs Gesicht erkennen. Sie wackelte warnend mit dem Zeigefinger. „Du bist ein richtiger Halunke! Erst machst du mich sauer, und dann kann ich mich nicht mehr an das richtige Sprichwort erinnern – doch, jetzt hab ich’s.“ Sie richtete sich auf und strich sich die Schürze glatt. „Wie man sich bettet, so schallt es heraus.“
    Das schelmische Grinsen auf Jakobs Gesicht wurde breiter. Er schwieg und schaute Hope durch das Fliegengitter hindurch an. Hope sah seine blitzenden Augen. „Habe ich dich verwirrt, Hope?“
    Sie drehte sich zu Annie um. „Ich werde jetzt am besten kein Wort mehr sagen, sonst denkt er am Ende noch, ich wäre eine Gans.“
    Annie fing an zu kichern, und Jakob lachte laut. Er nahm seinen Strohhut vom Kopf und fächelte sich Luft zu. „Gänse sind alberne und dumme Tiere. Deshalb könntest du auch nie eine Gans sein, Hope.“
    War das ein Kompliment, oder denkt er doch, dass ich eine bin? – Hope legte einen Moment lang die Hand über die Augen. Dieser ganze Unsinn machte ihr Kopfschmerzen. Als sie die Hand wieder sinken ließ, spürte sie Jakobs Blick auf sich. „Was ist denn jetzt schon wieder?“
    Annie sah wirklich besorgt aus.
    Hope legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. „Hör auf, dir Sorgen zu machen. Dein Bruder ist so harmlos wie ein gut gefütterter Hund. Und da wir beide ihn immer gut füttern, wollte er sicher ...“ Hope schaute zu Jakob und wusste nicht mehr, was sie eigentlich sagen wollte. In den vergangenen Tagen überschlugen sich ihre Gedanken in seiner Gegenwart immer.
    „Nur eine Karotte haben“, vollendete er ihren Satz. „Nicodemus und Josephine haben sich eine verdient. Und Hattie auch.“
    „Da musst du doch nicht fragen.“ Annie suchte sofort ein paar Karotten heraus.
    „Doch, das muss ich. Meine Stiefel sind dreckig. Ich würde es nie wagen, jetzt mit dreckigen Stiefeln ins Haus zu kommen.“ Er hob die Augenbrauen. „Erinnerst du dich noch, Annie, dass ich dafür von Mama einmal ein paar saftige Ohrfeigen bekommen habe?“
    „Das hatte ich ganz vergessen.“
    Er schmunzelte bei der Erinnerung. „Ich nicht.“
    Hope stellte sich Jakob als kleinen Jungen vor, der gerade geschimpft wurde und kleinlaut vor seiner Mutter stand. Mit ihm hatte sie sicher alle Hände voll zu tun gehabt. „Eure Mutter hatte wohl Temperament, was?“
    „Ja.“ Jakob kam auf die hintere Veranda, um die Karotten entgegenzunehmen. Obwohl Annie sie ihm in die Hand drückte, rief Jakob: „Hope?“
    Was ist denn jetzt schon wieder? Sie versuchte, ihren Unmut zu verbergen. Konnte er denn nicht sehen, dass sie zu tun hatte? Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei ihm an der Tür. „Was?“
    „Mama war immer sehr lebhaft – in vielen Punkten erinnerst du mich an sie.“
    Seine Worte überraschten sie. Hope blinzelte und fragte sich, ob sie richtig gehört hatte. „Du hättest mir nichts Netteres sagen können.Wenn ich mir den Sohn und die Tochter anschaue, die sie großgezogen hat, dann muss eure Mutter eine ganz besondere Frau gewesen sein.“
    Jakobs Worte gingen ihr den ganzen Nachmittag im Kopf herum. Noch viel mehr als vorher wollte sie nun, dass alles perfekt war, wenn sie ging. Aber verrückterweise dauerte heute alles viel länger als sonst und kostete sie auch mehr Kraft.
    Annie musste das Baby füttern, deshalb fing Hope schon mit dem Kochen an. Als sie fast fertig war, kamen Jakob und Phineas in die Küche.

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