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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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in ihrem Karren.
    Jakob schaute sie nachdenklich an. Welche von beiden bist du, Hope? Die alte Jungfer oder die Frau, die ihre Entscheidung bereut?

    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 13
    Die Frage ließ Jakob nicht mehr los. Er wusste nichts über Hopes Vergangenheit. Sie hatte niemanden und nichts außer ihrem Quilt, einem Karren und einem Maultier. Eine Frau, die heimlich weglaufen musste, hätte wahrscheinlich nicht mehr mitnehmen können. Und sie war immer auf Wanderschaft. Die Empfehlungsschreiben kamen von überall her. Brauchte sie wie Annie einen sicheren Ort?
    Nach dem Abendessen, als die Erntehelfer zum Schlafen in die Scheune gegangen waren, hatte Hope immer noch zu viel zu tun, um ihre Arbeit zu unterbrechen. Annie und Emmy-Lou rupften auf der hinteren Veranda Hühner für morgen, und Hope stand am heißen Herd. Berge von Keksen lagen schon auf den Tabletts, die Kartoffeln für den Kartoffelsalat kochten, und Brotteig ging in den Schüsseln auf.
    Die Fliegengittertür schlug hinter Emmy-Lou zu. „Ich hab hier noch ein Huhn für dich. Tante Annie sagt, ich muss jetzt ins Bett.“
    „In Ordnung, Süße. Kannst du das Huhn bitte wie ein großes Mädchen auf einen Teller legen? Dann werden wir –“
    „Ich kümmere mich um sie.“ Jakob wartete einen Moment, damit Emmy-Lou ihr Huhn auf den Teller legen konnte.
    Dann nahm er ihre Hand in seine und bemerkte, dass sie voller Hühnerdreck war. Sie musste sich noch waschen, bevor sie ins Bett ging. Als er ihr dabei half, die Seife ordentlich abzuspülen, fragte sie: „Papa, singst du mir auch das Gute-Nacht-Lied?“
    „Welches Lied ist das denn?“
    Emmy-Lou fing an zu singen: „Funkel, funkel ...“
    Er und Hope fielen ein, doch Hope sang noch weitere Strophen, die er gar nicht kannte. Emmy-Lou kannte ungefähr die Hälfte davon.
    Funkel, funkel, kleiner Stern,
    Ach, was haben wir dich gern,
    Strahlend schön am Himmelszelt,
    Erleuchtest hell die ganze Welt,
    Funkel, funkel, kleiner Stern,
    Ach, was haben wir dich gern.
    Nach dem Lied hüpfte Emmy-Lou zu Hope an den Herd. „Gute Nacht. Ich liebe dich .“
    „Schlaf gut. Ich liebe dich auch.“ Hope kniete sich vor sie, drückte sie an sich und gab ihr einen Kuss. „Tante Annie und ich kommen auch bald. Erinnerst du dich noch, was ich dir gesagt habe?“
    „Jesus ist in meinem Herzen und in meinem Zimmer. Und ich habe meinen eigenen Engel und den funkelnden Stern bei mir.“
    Jakob nahm seine Tochter auf den Arm und trug sie nach oben. Er achtete darauf, dass die Vorhänge weit genug offen waren, dann kniete er sich neben ihr Bett. Sie sprach ihr Abendgebet und kuschelte sich mit ihrer Puppe unter die Decke. Mit geschlossenen Augen summte sie das Lied noch einmal vor sich hin.
    In der Tür drehte Jakob sich um und schaute auf seine lächelnde Tochter. Zum ersten Mal, seit sie in das Brunnenloch gefallen war, ging sie ohne Angst ins Bett.
    Als er zurück in die Küche kam, saß Annie am Tisch und schnitt Kohl. „Wo ist Hope?“
    „Sie hat die Hühner fertig vorbereitet und bringt die Stücke jetzt ins Brunnenhaus. Soll ich sie holen?“
    „Nein, nein. Bleib ruhig sitzen. Was wird denn das?“
    „Krautsalat.“ Mit dem scharfen Messer schnitt Annie den Kohlkopf in feine Streifen. „Ich möchte, dass du mit Hope redest“, murmelte Annie.
    Annie bat ihn nie um etwas. Überrascht fragte Jakob: „Über was denn?“
    „Sie arbeitet viel zu viel, und ich tue fast gar nichts. Es gibt noch so viel zu tun für morgen, und trotzdem will sie, dass ich ins Bett gehe.“
    „Du hast heute hart gearbeitet.“
    „Hope hat viel, viel mehr gemacht als ich.“ Ihre Stimme klang fast verzweifelt. Sie hob das Schneidebrett und füllte den geschnittenen Kohl in eine Schüssel.
    Jakob lachte, als könnte er damit ihre Sorgen wegwischen. Stattdessen füllten sich Annies Augen mit Tränen.
    Sie weint? Wenn Hope lacht, lächelt Annie. Warum klappt das bei mir nicht? Er seufzte und hoffte, dass Hope bald zurückkommen würde, um ihn zu retten.
    „Konrad hatte recht. Ich bin zu nichts zu gebrauchen!“
    „Das stimmt doch gar nicht! Wir brauchen dich – Emmy-Lou und ich. Hope ist nur für die Erntezeit hier. Dann wird sie weiterziehen, aber du bleibst bei uns. Ich komme ohne dich doch gar nicht zurecht. Das weißt du auch. Und Emmy-Lou braucht dich ganz besonders. Sie liebt dich.“
    Jakob griff nach dem Tuch in seiner Hosentasche, um ihre Tränen zu trocknen, aber der Schweiß und

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