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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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gehen, dann werde ich es tun, denn sonst muss ich Gott mehrere Stunden auf den Knien um Vergebung bitten.“
    Jakob drehte sich auf dem Absatz um und ging.
    An der Pumpe zog er sich das Hemd aus. Weizenspreu wirbelte durch die Luft, als er es ausschüttelte. Dann wusch er sich schnell die Hände und das Gesicht, bevor er das Hemd wieder anzog, die Knöpfe schloss und zu Hope zurückging.
    Angesichts der angespannten Situation schien es ihm nicht angemessen, sie bei ihrem Vornamen anzusprechen. „Miss Ladley.“
    Ihre Arme erstarrten mitten in der Bewegung. Für einen Moment senkte sie den Kopf, atmete tief ein und zwang sich dann weiterzuarbeiten.
    Er griff nach einer Wäscheklammer. Die Klammer war verwittert und morsch. Ich muss unbedingt neue kaufen. Es gibt so viele Kleinigkeiten, die mir bisher nicht aufgefallen sind. Er versuchte, Hopes Bewegungen nachzumachen, indem er das eine Ende des Lakens auf der Leine bis zum anderen Ende zog. Bei ihr sah das so einfach aus, doch sein Laken verhedderte sich irgendwie. „Wegen der Arbeit, die Sie hier –“
    „Sie brauchen nichts weiter zu sagen. Ich bin noch nie irgendwo weggeschickt worden. Doch alles Schlimme hat seine Zeit.“
    Seine Hände hielten einen Moment inne. Sie hatte es wieder geschafft. Wieder eins von ihren verdrehten Sprichwörtern – doch auch diesmal machte es Sinn. „Miss Ladley, Sie haben recht. Wenn Sie jetzt gehen, dann ist das wirklich der schlimmste Zeitpunkt.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Die Zeit arbeitet doch für Sie. Ich denke, Sie können Marcella und Katherine jetzt beide fragen, ob Sie Ihnen auf der Farm helfen. Schließlich sind beide verlobt.“
    „Ich war ungerecht.“
    „Ja, das stimmt.“
    Jede andere Frau hätte geweint oder ausweichend geantwortet. Hope nicht. Ihre Ehrlichkeit war erfrischend. Trotzdem wollte er ihre Bemerkung über die Richardson-Mädchen nicht verharmlosen. Hopes Sinn für Humor war zweifellos eine ihrer besten Charaktereigenschaften, aber gerade jetzt wollte er ihren Humor nicht auf die Probe stellen. Jakob beobachtete, wie sie ihr Laken drehte, wendete und zu einem ordentlichen Viereck zusammenfaltete. Unbeholfen versuchte er dasselbe mit seinem Laken und ließ es beinahe fallen. Sekunden später war es ein einziges Stoffknäuel in seinen Armen.
    Hope legte ihr ordentlich gefaltetes Laken in den Korb. Sie sah ihm immer noch nicht in die Augen, sondern starrte auf das verknautschte Laken und nahm es ihm vorsichtig aus den Armen. Obwohl er sein Hemd ausgeschüttelt hatte, war es doch immer noch dreckig gewesen – und jetzt waren überall auf dem frisch gewaschenen Laken Schmutzflecken.
    Er zuckte zurück. „Irgendwie vermassele ich immer alles.“
    „Dann können wir uns ja zusammentun.“ Hope hängte das dreckige Laken zurück auf die Leine, damit es ihr nicht im Weg war, und ging zum nächsten. „Sie und ich, wir sind nicht einer Meinung, aber Emmy-Lou ist Ihre Tochter. Sie haben die Verantwortung für sie und können auch entscheiden, was das Beste für sie ist.“
    „Ich mache mir Sorgen um sie.“
    „Das verstehe ich.“
    Er griff nach einer weiteren Wäscheklammer. Hope warf ihm einen strengen Blick zu, und er ließ die Hand wieder sinken. Er hatte schon mehr als genug Fehler gemacht.
    „Sie haben das Recht zu hören, was passiert ist. Emmy-Lou hat sich das Knie aufgeschlagen. Ich schätze, Sie haben recht damit, dass ich daran schuld bin. Linette hat mich in die Vorratskammer gezogen. Sie und ihre Mutter haben mich dort festgehalten. Mr Stauffer, ich will ja keine Klatschtante sein, aber sie haben mich über Phineas ausgefragt. Linette hat es sich in den Kopf gesetzt, dass er hinter ihr her ist, und sie hat sich vorgenommen, ihn für sich als Ehemann zu gewinnen. Emmy-Lou ist hingefallen und hat sich wehgetan, während die Richardson-Frauen mit mir Phineas letztes Abendessen als Junggeselle planen wollten.“
    „Du warst in der Vorratskammer.“
    Hope senkte den Kopf. „Wenn ich ganz ehrlich bin, dann mache ich mir schreckliche Vorwürfe. Wahrscheinlich treffen mich Ihre Worte deshalb so hart. Wenn ich nur draußen gewesen wäre, hätte ich besser auf Emmy-Lou aufpassen können.“
    „Du solltest dir keine Vorwürfe machen. Ich sollte das tun. Wenn sie sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt haben, dann kann man die Richardsons nicht mehr davon abbringen. Ich habe dir nicht einmal die Möglichkeit gegeben, alles zu erklären.“
    „Aber ich habe meine wichtigste Aufgabe nicht

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