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Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Schmuckstücke
verkaufen könnte. Die Uhren schienen ihn mehr als alles andere zu
interessieren. Er meinte, daß die Uhren repariert werden könnten und dann auch
ziemlich genau gehen würden.«
    »Recht seltsame Geschäfte für
einen Mann seines Kalibers.«
    »Welches Kaliber hat er denn?«
fragte sie.
    »Das möchte ich gern selbst
wissen. Immerhin zieht er sich gut an und fährt einen teuren Wagen. Jedenfalls
muß er gut verdienen, denn er unterhält ein Büro, das ihn wahrscheinlich eine
ziemliche Stange Geld kostet.«
    »Ich hatte den Eindruck, daß er
diesen Juwelenhandel nur nebenbei betreibt. Mich würde es nicht überraschen,
wenn Mr. Jarratt zu den Leuten gehörte, die zwar auf große Geschäfte aus sind,
aber daneben auch nichts vernachlässigen, was einen Gewinn abwirft.«
    »Wie lange ist es her, daß Sie
Jarratt den Schmuck verkauften?«
    »Drei oder vier Monate.«
    »Robert Cameron kannten Sie
nicht?«
    »Ich habe nie von ihm gehört.«
    »Befanden sich bei Ihrem
Schmuck auch Smaragde?«
    »Aber nein.«
    »Waren Sie je in Südamerika?«
    »Fragen Sie nicht so törichtes
Zeug. Ich muß mir ehrlich meinen Lebensunterhalt verdienen.«
    »Was sind Sie von Beruf, wenn
ich fragen darf?«
    »Ich bin Sekretärin bei einer
Versicherungsgesellschaft.«
    »Brauchten Sie aus einem
besonderen Grunde Geld, als Sie Ihren Schmuck verkauften?«
    Sie lachte. »Sie stecken Ihre
Nase in alles, nicht wahr?«
    »Nicht nur die Nase. Oft genug
muß ich auch meinen Kopf hinhalten. Fragenstellen gehört zu meinem Beruf.«
    »Habe ich Ihnen jetzt genug
beantwortet oder nicht?«
    »Ich denke schon. Ich versuche
nur, eine Spur zu finden, die mich weiterführt.«
    »Warum ist das Kollier so
wichtig?«
    »Ich weiß es noch nicht. Es
spielt bei diesem Mord eine Rolle.«
    »Gehörte es Mr. Cameron?«
    »Das nehme ich an.«
    »Ich muß Sie leider
enttäuschen, Mr. Lam. Das hier ist nicht mein Kollier. Sie interessieren sich
für ein Smaragdkollier. Meins hatte eine ähnliche Fassung, aber Sie wissen
genausogut wie ich, daß diese Art Fassungen einmal modern waren. Es muß viele
ähnliche Kolliers gegeben haben. Die meisten sind wahrscheinlich eingeschmolzen
worden. Es ist bestimmt nicht schwierig, ein solches Kollier zu beschaffen,
falls jemand es haben wollte, um...«
    »Um was?« fragte ich, als sie
schwieg.
    »Um ein Schmuckstück
nachzuahmen.«
    »Glauben Sie, daß Jarratt diese
Absicht hatte?«
    »Wie könnte ich das behaupten?«
    »Ich frage, was Sie glauben.«
    »Sie sind der Detektiv.
Nachdenken ist doch Ihre Angelegenheit.«
    »Richtig! Das werde ich auch.
Ich danke Ihnen jedenfalls.«
    Ruhig und selbstsicher stand
sie sofort auf, aber es war eine eindeutige Verabschiedung.
    »Sonst wissen Sie nichts, was
mich interessieren könnte?«
    »Nicht das geringste.«
    Ich bedankte mich nochmals und
ging. Von einer Telefonzelle aus rief ich Peter Jarratt an, der anscheinend in
seinem Büro auf meinen Anruf wartete.
    »Haben Sie etwas
herausgefunden?« fragte er, sobald ich meinen Namen genannt hatte.
    »Ja«, erwiderte ich, »eine
ganze Menge.«
    »Konnte Phyllis Fabens das
Kollier identifizieren?«
    »Ihr Kollier enthielt einen
Rubin und Granate.«
    »Oh«, sagte er enttäuscht.
    »Wie kamen Sie auf Miss
Fabens?« fragte ich.
    »Sie fiel mir eben so ein, Mr.
Lam. Ich erinnerte mich, daß ich von einer jungen Frau einige alte
Schmuckstücke gekauft hatte. Dann sah ich in meinen Büchern nach und fand ihren
Namen und auch die Adresse.«
    »Und was haben Sie mit dem
Schmuck getan?«
    »Ich habe ihn an verschiedenen
Stellen abgesetzt. Es waren ein paar alte Uhren darunter, die ich mit ganz
schönem Gewinn verkaufte. Der Rest war mehr oder weniger Plunder.«
    »Sie haben das Kollier nicht
zufällig Robert Cameron geschenkt?«
    »Du meine Güte, nein. Ich
schenke meinen Kunden keine Juwelen.«
    »Er hat es auch nicht von Ihnen
gekauft?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Na schön. Vielen Dank für den
Tip.«
    »Können Sie etwas damit
anfangen?«
    »Nein, mein Lieber. Ich kann
und werde nichts damit anfangen, zumal ich nicht weiß, welche Verbindung Sie zu
dem Mädchen haben. Ich weiß auch nicht, ob die Polizei bei ihrer Suche nach dem
Besitzer des Kolliers sehr weit kommen wird. Aber eins weiß ich genau: wenn ich
Inspektor Buda einen glühendheißen Tip gebe, der sich später als Versuch
erweist, die Polizei auf eine falsche Fährte zu lenken, wird der Inspektor
davon nicht gerade erbaut sein. Ebensowenig wie ich. Also guten Abend und

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