Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
kann sie jemanden leiden, oder er fällt bei ihr gänzlich ab. Sie
gehört zu der Sorte Mädchen, die ihre Freunde liebt und ihre Feinde haßt. Mich
konnte sie gleich leiden, als sie mich sah. Ja, sie kann mich sogar gut leiden.
Und sie zeigt es, wenn sie jemand leiden kann.«
    »Bah!, was für ein Gesabber.«
    »Der Lippenstift?«
    »Nein, Ihr Gefasel.«
    »Genauso habe ich es zu hören
bekommen. Ich hätte alles in Anführungszeichen setzen können.«
    »Wer hat es denn gesagt?«
    »Shirley.«
    »Ich glaube, ich werde mir
diese Shirley mal ansehen.«
    »Das kann ich Ihnen nur
empfehlen.«
    »Aus welchem Anlaß zeigte sie
Ihnen denn ihre Zuneigung so deutlich?«
    »Darüber bin ich mir nicht ganz
im klaren. Ich sollte einen Auftrag für sie übernehmen.«
    »Worin sollte der bestehen?«
    »Fragen Sie die Dame doch
selbst.«
    »Haben Sie ihn übernommen?«
    »Nein.«
    Buda deutete noch einmal auf
den Lippenstift. »Auch nicht danach?«
    »Auch danach nicht.«
    »Hören Sie zu, Lam. Wir wollen
in dieser Angelegenheit Vernunft walten lassen. Sharples ist augenscheinlich
ein Mann mit einer bedeutenden Position. Er wohnt in einem großen Haus, hat
vermutlich viel Geld und zweifellos auch Freunde. Er stand in
Geschäftsverbindung mit Cameron. Cameron wurde ermordet, und Sharples wandte
sich an die Polizei um Schutz und...«
    »An die Polizei?«
    »Ja.«
    »Aber ich sollte doch seine
Leibwache übernehmen.«
    »Ich weiß. Die Polizei nahm die
Sache nicht ernst genug. Es wurde ihm gesagt, man könne keinen Beamten
abstellen, um ihn Tag und Nacht zu bewachen. Er solle sich einen Privatdetektiv
nehmen.«
    »Dann ging er also zuerst zur
Polizei?«
    »Ja, was finden Sie daran so
komisch?«
    »Nichts. Ich hatte nur
angenommen, er hätte einen bestimmten Grund dafür, daß ich bei ihm sein sollte,
und daß alles andere nur ein Teil seines Planes war.«
    »Nun«, sagte Buda nachdenklich,
»natürlich hätte er sich sagen müssen, daß die Polizei ihm keine regelrechte
Leibwache stellen würde.«
    »Deutete er vor der Polizei an,
wovor er sich fürchtete?«
    »Darüber sprach er ziemlich
ungenau.«
    »Das war zu erwarten. Wenn er
sich wirklich vor etwas fürchtete, hätte er der Polizei auch nicht gesagt, um
was es sich handelte, Inspektor.«
    »Er schien zu glauben, daß die
gleiche Person oder die gleichen Personen, die Cameron ermordeten, auch hinter
ihm her sein könnten.«
    »Sagte er, warum?«
    »Nein.«
    »Hat er überhaupt ein Motiv
angegeben?«
    »Nein, auch das nicht.«
    »Erkundigt sich die Polizei in
solchen Fällen denn nicht danach?«
    »Im allgemeinen ja. Aber
vergessen Sie nicht, daß wir ihn abgewiesen haben. Wir gaben ihm nicht die
geringste Unterstützung.«
    »Aber jetzt wäre es Ihnen ganz
lieb, wenn Sie nach Einzelheiten gefragt hätten.«
    »Natürlich. Darum wollte ich
Sie ja auch sprechen«, sagte Buda. »Ich glaubte, daß Sie etwas mehr darüber
wüßten.«
    »Tut mir leid, Inspektor, ich
weiß auch nichts.«
    Ein Polizist schob seinen Kopf
durch die Tür und sagte: »Die andere ist jetzt auch hier.«
    »Bringt sie herein«, sagte
Buda.
    Einen Moment später hörte ich
schwere Schritte, und dann brachte ein Polizist Bertha Cool an die Tür, und es
fehlte nur noch, daß er sie ins Zimmer hineinstieß.
    »Kommen Sie herein, Mrs. Cool«,
forderte Buda sie auf.
    Bertha starrte ihn an und
richtete ihre wütenden Blicke dann auf mich. »Was, zum Teufel, soll das alles
bedeuten?« fauchte sie Buda an.
    »Wir brauchen ein paar Informationen,
Mrs. Cool«, sagte Buda scharf, »und wir benötigen sie schnell.«
    Bertha ließ ihre kalten,
gierigen Augen über das Chaos in dem Zimmer schweifen und fragte dann: »Was war
denn hier los?«
    »Anscheinend ist Mr. Sharples
überfallen worden«, erklärte Buda. »Er scheint verschwunden zu sein. Zuletzt
wurde er hier in diesem Zimmer gesehen, als ein Hausmädchen ihm heute
nachmittag gegen vier Uhr den Tee brachte. Sie sagte aus, daß er an diesem
Tisch über einigen Papieren gesessen und die Tür des Panzerschrankes
offengestanden habe.«
    »Und was habe ich damit zu
tun?«
    »Um das herauszufinden, habe
ich Sie holen lassen.«
    Bertha deutete mit dem Kopf auf
mich: »Fragen Sie dieses Großmaul da. Der weiß alles. Ich bin nur ganz
allgemein informiert. Aber Donald sieht alles, hört alles und sagt nichts. Das
ist mein Geschäftspartner: Donald Lam. Ein feiner Partner.«
    »Dann geben Sie uns mal Ihren
allgemeinen Überblick bekannt«, forderte Buda sie auf.
    Bertha wurde

Weitere Kostenlose Bücher