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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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weinte... dass sie Stuart immer noch liebte und jede Erwähnung seines Namens oder seines Grabes sie mit solchem Kummer erfüllte, dass sie einfach weinen musste.
    Wenn er nur die Wahrheit wüsste! Eine Wahrheit, die sie ihm nie zu erzählen wagen würde...
    »Ich muss noch einmal kurz in die Garderobe«, sagte Emma mit aller Munterkeit, die sie aufbringen konnte, und hoffend, dass die Tränen, die in ihren Augen brannten, nicht gerade jetzt zu strömen anfingen. »Mein Schuhband hat sich gelöst.«
    Und dann flüchtete sie. Es gelang ihr nur, weil in diesem Augenblick ein später Gast, ein Geschäftsfreund von James, zu ihm geeilt kam, um ihm herzlich die Hand zu schütteln. James war lange genug abgelenkt, dass Emma aus seinem Arm schlüpfen, an der Gräfinwitwe vorbei und in die Halle laufen konnte, wo sie glücklicherweise niemandem begegnete.
    Emma ließ sich auf die erste Bank sinken, die sie sah , und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie betete, dass der Boden aufhören würde zu schwanken und dass sie, wenn sie die Hände wegnahm, wieder daheim war... daheim in Faires, wo sie zwar, um die Wahrheit zu sagen, todunglücklich gewesen war, zumindest aber nicht das beichten musste, was sie, wie sie jetzt wusste, James würde beichten müssen.

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    Kapitel 27
    G erade als Emma zu dieser Erkenntnis gekommen war, hörte sie einen Schrei. Sie blickte auf und sah ein dunkelhaariges Mädchen in einem hübschen Samtkleid um die Ecke flitzen und verschwinden. Zu ihrem nicht geringen Entsetzen stellte Emma fest, dass kein anderer als der Baron von MacCreigh hinter ihr her jagte.
    Als er Emma entdeckte, blieb er unvermittelt stehen. Zum ersten Mal seit langer Zeit sah Emma an Geoffrey Bain nicht eine Miene tiefer Schwermut, sondern völliger Verwirrung.
    »Das«, sagte er mit einer Stimme, die sie noch nie an ihm gehört hatte, »war Clara.«
    Emma, die so überrascht war, dass sie einen Moment lang ihre eigenen Sorgen vergaß, wandte den Kopf. Aber das dunkelhaarige Mädchen hatte sich in die Damengarderobe geflüchtet.
    »Mylord«, stammelte Emma. Glücklicherweise hatte der Boden zu schwanken aufgehört, stattdessen wurde ihr aus einem ganz anderen Grund beklommen zumute.
    »Sagen Sie jetzt nicht, sie wäre es nicht gewesen«, sagte Lord MacCreigh nachdrücklich. »Denn ich weiß, dass sie es war! Dieses Haar würde ich überall erkennen.«
    »Sie haben ihr Haar erkannt«, sagte Emma. »Aber haben Sie ihr Gesicht gesehen, Mylord?«
    »Das war nicht nötig«, behauptete Lord MacCreigh. »Es war Claras Figur, ihr Gang, ihr Haar... Gehen Sie zu ihr, Emma. Holen Sie sie da heraus. Sie hatte sie gern. Auf Sie wird Sie hören. Sagen Sie ihr, dass Sie keine Angst davor zu haben braucht, mit mir zu sprechen. Sagen Sie ihr, dass ich nur wissen will, ob es ihr gut geht...«
    Emma, die zutiefst beunruhigt war, blieb, wo sie war. »Mylord«, sagte sie leise, »das war nicht Clara.«
    »Natürlich war sie es«, rief Lord MacCreigh. »Warum sonst wäre sie vor mir davongelaufen?«
    Es lag Emma auf der Zunge zu sagen, dass es kein Wunder war, dass das Mädchen weggelaufen war. Bestimmt hatte sie einen Schreck bekommen, als der rothaarige Mann ihr nachgelaufen und sie mit einem Namen gerufen hatte, der nicht der ihre war. Denn Emma wusste besser als jeder andere, dass niemand Clara je wiedersehen würde.
    »Sie wollen lediglich Zeit gewinnen, Emma«, sagte der Baron und marschierte auf sie zu. »Sie war es, glauben Sie mir. Ich habe immer gewusst, dass sie und dieser Schurke Stevens nach London gehen würden. In einer Stadt dieser Größe kann jeder spurlos verschwinden. Schauen Sie nach und fragen Sie sie, ob sie nicht mit mir sprechen will. Sie wird Ihnen alles erzählen. Sie hat Ihnen schon immer alles erzählt...«
    Emma rührte sich nicht von der gepolsterten Bank. »Lord MacCreigh«, sagte sie müde. »Ich glaube wirklich nicht...«
    »Sie war es!« Der Baron fing an, in der Eingangshalle auf und ab zu laufen, ohne die Tür zur Damengarderobe aus den Augen zu lassen. »Wie können Sie daran zweifeln, Emma? Es war Clara, mein Wort darauf.«
    »Nein«, sagte Emma. Sie konnte die Trauer in ihrer Stimme nicht unterdrücken. »Es tut mir Leid, Mylord. Aber sie war es nicht.«
    Lord MacCreigh gab einen erbitterten Laut von sich und fuhr herum, offenbar in der Absicht, in den Ballsaal zurückzukehren, aus dem er gerade gekommen war.
    »Na schön«, sagte er. »Wenn Sie sie nicht herausholen wollen, bitte ich eben Fiona,

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