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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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es zu tun. Vielleicht sind Sie so freundlich, hier zu bleiben und darauf zu achten, dass sie sich nicht heimlich davonmacht, bevor ich zurückkomme...«
    »Lord MacCreigh«, sagte Emma. Dann holte sie tief Luft und fügte hinzu: »Geoffrey.«
    Daraufhin blieb er wie angewurzelt stehen und drehte sich zu ihr um. Sein Gesichtsausdruck war weniger neugierig als vielmehr schockiert über den Umstand, dass sie ihn zum ersten Mal mit seinem Vornamen ansprach. »Emma?«
    Sie klopfte auf den freien Platz an ihrer Seite. »Setzen Sie sich«, sagte sie. »Ich muss Ihnen etwas sagen. Im Grunde hätte ich es Ihnen schon längst sagen sollen, aber... jemand nahm mir das Versprechen ab, es nicht zu tun. Nur halte ich es für besser... ja, ich halte es für besser, dass Sie die Wahrheit erfahren.«
    Der Baron schien noch blasser zu werden, als er ohnehin schon war. Dennoch gehorchte er und setzte sich neben Emma auf die Bank.
    »Sie beunruhigen mich, Emma«, sagte er nervös. »Sie sehen... nun ja, Sie sehen gar nicht gut aus.«
    Sie auch nicht, hätte Emma am liebsten gesagt. Und wenn er gehört hatte, was sie zu sagen hatte, würde er noch schlechter aussehen. Aber daran ließ sich nichts ändern.
    »Lord MacCreigh«, sagte sie ernst. »Es kann unmöglich Clara gewesen sein, die Sie gerade eben gesehen haben. Clara ist tot.«
    Lord MacCreigh wirkte einen Moment lang benommen. Dann machte er ein strenges Gesicht.
    »Emma!«, sagte er. »Ausgerechnet Sie hören auf den erbärmlichen Dorfklatsch? Erzählen Sie mir nicht, Sie glauben die gemeine Geschichte, dass ich die beiden erschlagen und in die Zisterne gestoßen...«
    »Nein«, versicherte Emma ihm hastig. »Nein, Mylord, das glaube ich nicht. Ich habe es nie geglaubt. Weil ich die Wahrheit weiß. Und die Wahrheit ist, dass die arme Clara tatsächlich gestorben ist.«
    Aber Lord MacCreigh schüttelte nur den Kopf. »Das sieht Ihnen nicht ähnlich, Emma! Ich weiß, Sie wollen nicht, dass ich auf Ihrem Ball eine Szene mache, aber ein solches Märchen zu erzählen...«
    »Es ist kein Märchen«, sagte Emma. Sie sprach mit derselben sanften Stimme, die sie bei den Kindern gebrauchte, wenn sie ihnen schlechte Nachrichten überbringen musste. »Clara starb vor sechs Monaten, Mylord, während der Typhusepidemie. Es tut mir sehr Leid, aber sie bat mich, es Ihnen nicht zu sagen. Sie wollte nicht, dass Sie...«
    Zu ihrer Überraschung sprang Lord MacCreigh auf, und zwar so abrupt, dass er beinahe die Bank umstieß. Er stand vor ihr, sein Gesicht aschfahl und ungläubig.
    »Sie lügen«, rief er. Sein Gesicht war so verzerrt, dass ein Paar, das gerade um die Ecke kam, hastig kehrtmachte, als es ihn sah . Lord MacCreigh schien es nicht zu bemerken.
    »Sie können sie nicht vor sechs Monaten gesehen haben«, sagte er. »Sie ist viel früher durchgebrannt!« '
    »Ich weiß«, sagte Emma ruhig. »Aber sie ist zurückgekommen.«
    »Unmöglich!«, rief der Baron. »Wenn sie zurückgekommen wäre, hätte ich davon erfahren!«
    »Sie hatte gute Gründe, sich zu wünschen, dass Sie es nicht erfuhren«, sagte Emma. Wieder hatten sich ihre Augen mit Tränen gefüllt. »Geoffrey, es tut mir so Leid. Aber sie wollte auf gar keinen Fall, dass gerade Sie erfahren, dass...«
    Als sie abbrach, starrte Lord MacCreigh sie mit einem zutiefst verletzten Ausdruck in den Augen an.
    »Dass ich was nicht erfahre?«, fragte er.
    Emma, deren Augen vor Tränen schimmerten, schüttelte den Kopf. »Das kann ich Ihnen nicht sagen. Es tut mir Leid, aber ich habe ihr geschworen, es niemandem zu sagen, schon gar nicht Ihnen.«
    Lord MacCreigh starrte sie an. Dann trat er hastig einen Schritt zurück und raufte sich mit einer Hand sein rotes Haar, bis es ihm zu Berge stand.
    »Wollen Sie damit sagen...« Ihm schien kaum bewusst zu sein, was er tat, nämlich wie ein Irrer vor ihr hin und her zu laufen. »Emma, wollen Sie damit sagen, dass Sie die ganze Zeit - all die Monate! - wussten, dass Clara tot war... dass sie tot war, und zwar nicht durch meine Hand, wie alle behaupteten... und es für sich behielten?«
    Was blieb Emma anderes übrig, als zu nicken? Denn was er sagte, entsprach der Wahrheit.
    »Sie hätten mich«, sagte der Baron und blieb dabei abrupt vor ihr stehen, »mit einem Wort entlasten können und zogen es vor zu schweigen?«
    »Ich zog es nicht vor«, sagte Emma rasch. »Ich habe Ihnen doch gesagt, sie ließ mich schwören...«
    »Sie haben es die ganze Zeit gewusst«, röhrte der Baron, »und trotzdem kein

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