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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu bringen, was sie in den letzten Stunden gehört und erkannt hatte. Sie fühlte die Hände, die die ihren schüttelten, und lächelte, wenn man ihr Glück wünschte. Aber sie konnte sich auf nichts anderes als den Mann an ihrer Seite konzentrieren. Was mag James von all dem hier halten?, fragte sie sich unwillkürlich. Wenn Fergus' Behauptung zutraf, konnte er jedes Wort, mit dem man ihm Glück wünschte, nur mit Bitterkeit hören und daran denken, dass es mit ihrem Eheglück angesichts der bevorstehenden Annullierung bald vorbei sein würde.
    Schlimmer noch, wenn er sie nicht liebte - wie lächerlich mussten ihm dann all diese aufrichtigen guten Wünsche erscheinen!
    Und obwohl Emma den Abend einfach nicht genießen konnte und auch nicht glaubte, dass James so gut gelaunt war, wie er vorgab, bestand kein Zweifel, dass die Gräfinwitwe ganz in ihrem Element war. Sie schüttelte jede Hand, die ihr gereicht wurde, während die Gäste der Cartwrights an ihnen vorbeiströmten, und wurde immer überschwänglicher in ihren Antworten auf die Gratulationen. »Der glücklichste Mensch auf Gottes Erdboden«, war der Satz, den Emma immer wieder von Lady Denham hörte, wenn sie über ihren Sohn sprach. Der glücklichste Mensch auf Gottes Erdboden, fragte sie sich, weil er endlich mit der Frau verheiratet war, die er liebte? Oder deshalb, weil er wollte, dass seine Mutter ihn dafür hielt? Denn James spielte die Rolle des glücklichen Bräutigams ganz hervorragend. Ständig lag sein Arm um Emmas Taille, und er lächelte strahlender, als sie es je erlebt hatte.
    Nur einmal geriet dieses Lächeln ins Wanken und zwar, als die Gräfinwitwe auf die Frage, wie denn das glückliche Paar zu einem glücklichen Paar geworden wäre, rief: »Eine ganz merkwürdige Geschichte! Ich war selbst völlig überrascht. Er fuhr nach Schottland, um Stuart zu holen, wissen Sie, kam aber stattdessen mit einer Braut zurück. Eine traurige Sache, gewiss, aber mit einem glücklichen Ende, denke ich.« Dann wandte sich die Gräfinwitwe plötzlich an James und Emma und fragte die beiden: »Meine Lieben, wann können wir Stuart erwarten? Kümmert Roberts sich darum?«
    Emma fühlte sich, als wäre ihr etwas in die Kehle geraten. Außerstande, auch nur ein Wort über die Lippen zu bringen, starrte sie die Gräfinwitwe an und spürte, wie ihr alle Farbe aus dem Gesicht wich.
    »Mutter«, hörte sie James murmeln. »Nicht jetzt.«
    Aber Lady Denham, die in Hochstimmung war, schien nicht zu merken, dass sie ein Thema angeschnitten hatte, das zwischen ihrem Sohn und ihrer neuen Schwiegertochter gewisse Spannungen hervorrief. »Ich habe Billings angewiesen, mit der Gravierung auf dem Grabstein zu beginnen. Sie wird schlicht, aber ansprechend sein, denke ich.«
    Auf einmal hatte Emma das Gefühl, dass der Ballsaal hin und her schwankte wie das Deck eines Schiffes. Sie blinzelte und fragte sich, warum nicht alle anderen zur Seite taumelten, wie sie es jeden Moment tun würde.
    »Mutter«, sagte James und jetzt sprach er nicht mehr leise. »Das reicht.«
    Lady Denham, die keinen Funken Bosheit an sich hatte und sich tatsächlich nicht bewusst gewesen war, dass sie mit ihren Worten anderen Schmerz zufügen könnte, sah von ihrem Sohn zu seiner jungen Braut. Das Lächeln auf ihrem Gesicht war wie weggewischt. »Du meine Güte! Es tut mir Leid. Ich denke, das ist wirklich kein Thema für einen Ballsaal. Es scheint mir nur nicht richtig, dass Stuart so weit weg ist. Ich weiß, wie glücklich es ihn machen würde, dass ihr zwei - die beiden Menschen, die ihm auf dieser Welt am liebsten waren - miteinander euer Glück gefunden habt. Er würde sicher wünschen, in der Nähe zu sein, meint ihr nicht?«
    Aber falls die Gräfinwitwe beabsichtigt hatte, Emma mit ihren Worten zu trösten, war sie in ihrem Bemühen kläglich gescheitert. Denn plötzlich schwankte nicht nur der Raum, sondern Emma hatte auch Mühe zu atmen. Tränen glänzten in ihren Augen, obwohl sie sich anstrengte, sie zu unterdrücken.
    James fiel es dennoch auf. Es wäre auch schwer zu übersehen gewesen. Der stetige Strom von Gästen war verebbt. Alle waren entweder auf der Tanzfläche oder drängten sich um die Tische mit Erfrischungen. Er brauchte sie nur anzuschauen, um festzustellen, das alle Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war.
    »Emma«, sagte er, und sein Arm schloss sich fester um ihre Taille.
    Er verstand es nicht. Wie sollte er auch? Sie wusste, was er jetzt denken musste. Dass sie wegen Stuart

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