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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Richters funkelten vor Interesse, als er James jetzt betrachtete. »Sehr interessant. Sie und Ihr Cousin hatten eine Meinungsverschiedenheit, sagten Sie? Worum ging es dabei? Nicht um Mrs. Chesterton, hoffe ich?«
    James hatte das Gefühl, dass es höchste Zeit war, das Gespräch zu beenden. »Nun, Sir«, sagte er und schob seinen Stuhl zurück. »Ich denke, ich habe Ihre Zeit lange genug in Anspruch genommen. Ich setze mich jetzt an meinen eigenen Tisch zurück.«
    Reardon faltete die Hände über seinem ansehnlichen Bauch und sah James mit einem rätselhaften Ausdruck auf seinem runden Gesicht an. »Denham«, sagte er nachdenklich. »Ich nehme an, Sie stehen im Adelsregister.«
    Der alte Kauz wollte ihn also überprüfen! Bitte sehr. Er würde im Adelsregister nichts als die Information finden, dass die Marburys eine der ältesten und angesehensten Familien Englands waren.
    James zupfte an den Enden seiner Weste. »Gewiss, Sir.«
    »Danke.« Reardon neigte den Kopf wie ein Kater, der gerade eine Portion Sahne bekommen hat. »Es war mir ein Vergnügen.«
    James setzte sich wieder auf seinen Platz, griff ohne zu überlegen nach seiner Gabel und fing an, das Haggis auf seinem Teller hinunterzuschlingen. Von allen grotesken und rückständigen Dingen, die er je gehört hatte, war Emmas Situation mit dem Testament dieses O'Malley die absurdeste. Es war barbarisch, keine Frage. Wie kam dieser Mann dazu, einer Frau ihr Vermögen vorzuenthalten, nur weil sie zufällig ein großzügiger Mensch war? Also wirklich, es war lachhaft. Es war beleidigend. Es war... es war...
    Es war im Grunde genial. Weil Reardon natürlich völlig Recht hatte. Emma konnte mit Geld nicht umgehen. Was wusste sie schon über Finanzen? Sie hatte nie eigenes Geld besessen. Sie war natürlich in einem wohlhabenden Haus aufgewachsen, aber mit achtzehn hatte sie einen Mann geheiratet, der keinen Penny sein Eigen nennen konnte. Sie war buchstäblich arm wie eine Kirchenmaus.
    James musste dem Richter Recht geben. Er hatte die perfekte Lösung für das Problem gefunden. Leider hatte die Sache einen Haken.
    Emma würde den Köder nicht anbeißen. Offensichtlich wünschte sie genauso wenig zu heiraten wie James.
    Der einzige Unterschied bestand darin, dass es vor langer Zeit jemanden gegeben hatte, bei dem James durchaus an Heirat gedacht hatte.
    Aber sein Cousin war ihm zuvorgekommen.

Hewlett-Packard
    Kapitel 8
    E mma nahm die erste der kleinen Schiefertafeln von dem Stapel, der neben ihr lag, und las: »Wenn ich mal grohß bin, will ich Fischer werden wie mein Pa und auf dem Ozehan segeln. Ich will neue Länder sehn und fiele Fische fangen. Dann komm ich heim und heirate Sie, Mrs. Chesterton.«
    Emma legte die Tafel beiseite, nachdem sie einige Wörter verbessert und »Danke, Robbie« an den Rand gekritzelt hatte. Lieber Gott, es musste wirklich schlimm um sie stehen, wenn sie schon von Neunjährigen Heiratsanträge bekam. Obwohl sie zugeben musste, dass von allen Anträgen, die sie bisher bekommen hatte, Robbies mit Sicherheit der aufrichtigste war.
    Als Emma nach der nächsten Tafel griff, sprangen ihr Bridget Donahues kühn geschwungene Buchstaben ins Auge: »Wenn ich groß bin, will ich Locken haben wie Sie, Mrs. Chesterton«, und sie langte unwillkürlich mit einer Hand nach ihrem Haar. Wie gewöhnlich waren die dicken Locken aus den Nadeln gerutscht, mit denen sie sie zu bändigen versucht hatte, und fielen ihr ins Gesicht. Warum war sie damit geschlagen? Sie hätte alles dafür gegeben, leicht frisierbares Haar zu haben wie das von Bridget, das glatt und gerade gewachsen war.
    Etwas in der Art schrieb Emma gerade an den Rand der Schultafel des kleinen Mädchens, als sie hörte, wie die Leuchtturmtür aufschlug. Nach einem flüchtigen Blick auf die Taschenuhr an ihrer Taille sagte sie ohne aufzublicken: »Du bist wieder einmal spät dran, Fergus. Wenn du schon jeden Tag nach der Schule heimlaufen musst, um deine Katze zu füttern, solltest du wenigstens nicht trödeln. Ich muss nach unserer Nachhilfestunde nämlich schnell nach Hause, um meine eigenen Tiere zu füttern.«
    »Ich bitte aufrichtig um Verzeihung, Mrs. Chesterton«, antwortete eine viel tiefere Stimme, als sie erwartet hatte. »Ich werde meiner Trödelei sofort ein Ende setzen.«
    Emma sah erschrocken auf und stieß dabei beinahe den Stoß Tafeln um. »Oh!«, rief sie. »Lord MacCreigh! Sie sind es.«
    Lord MacCreigh grinste sie an und schlenderte durch den Gang zwischen den zwei

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