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Ein Sehnen Im Herzen

Ein Sehnen Im Herzen

Titel: Ein Sehnen Im Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
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gelocktes Haar. »Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber ich dachte, du würdest nach einem langen Arbeitstag kaum Lust haben, selbst zu kochen.« Er konzentrierte sich darauf, die Bänder der Haube unter ihrem Kinn zu einer kleidsamen Schleife zu schlingen. »Und als Nachtisch gibt es herrliche Baisers. Mrs. MacTavish behauptete, sie könnte heute unmöglich Baisers backen, weil es draußen so feucht ist, aber wie es scheint, konnte ich sie dazu bringen, ihre Meinung zu ändern.«
    Nach einem kritischen Blick auf Emma, die ihn völlig benommen anstarrte, sagte er: »So, das wär's. Hast du Handschuhe?« Sie langte in die Tasche ihres Umhangs und zog ein Paar gefütterte rote Lederhandschuhe hervor. »Großartig«, sagte James und hielt einladend seinen Ellbogen hin. »Mrs. Chesterton, wenn Sie mir gestatten wollen, Sie zu Mr. Murphys Kalesche zu geleiten...«
    Emma nahm wie in Trance seinen Arm und schien sich erst, als sie bei der Tür waren und diese geöffnet hatten, daran zu erinnern, wo sie waren. Sie drehte sich um und rief besorgt über das Rauschen des Windes und der Brandung hinweg: »Fergus, mach die Lampe aus, bevor du gehst, ja? Du weißt ja, wie ärgerlich Mrs. McGillicutty wird, wenn wir das Licht brennen lassen.«
    »Mach ich, Mrs. Emma«, versicherte Fergus.
    »Und der Ofen! Vergiss nicht nachzuschauen, ob das Feuer im Ofen aus ist...«
    James sah, wie Fergus die Augen verdrehte. »Mach ich, Mrs. Emma.«
    »Und die Bänke...« Emma stand immer noch unschlüssig in der Tür, eine Hand an ihrem Kopf, um zu verhindern, dass ihre Haube vom Wind weggeweht wurde, der heftig an ihrer Kopfbedeckung und ihrem Rock zerrte, die andere in James' Armbeuge. »Wenn Mr. McGillicutty kommt, soll er dir helfen, die Bänke vom Ofen wegzurücken, weil bei starkem Wind manchmal Funken herausfliegen, auch wenn das Feuer gelöscht ist, und wir wollen doch nicht die Bänke in Brand stecken!«
    »Das reicht, Mrs. Chesterton«, unterbrach James sie milde. Er drückte ihren Arm fest an sich und führte sie nach draußen. »Du hast alles Erdenkliche getan, um unseren Aufbruch in die Länge zu ziehen. Ich glaube, nicht einmal dir könnte noch eine Verzögerungstaktik einfallen.«
    Als sie den Blick hob, strafte ihr Erröten ihre empörte Antwort Lügen. »Ich weiß nicht, was du meinst, James. Ich wollte nur...«
    »Ich weiß genau, was du wolltest. Sag dem Jungen gute Nacht.«
    Emma winkte Fergus fast ein wenig verzweifelt zu, während sie unerbittlich nach draußen in die gischtschäumende Luft gedrängt wurde. »Gute Nacht, Fergus! Wir machen morgen mit unserer Lektion weiter, das verspreche ich dir!«
    »Gute Nacht, Ma'am«, rief Fergus selig. Falls er sich überhaupt Sorgen wegen des offenkundigen Widerstrebens seiner Lehrerin, mit dem großen Fremden zu gehen, machte, waren diese nicht von langer Dauer. Lord Denham war schwer in Ordnung, das stand für ihn fest. Hatte Fergus nicht einen Sovereign als Beweis dafür? Er war reicher, als er es in seinem ganzen Ijeben je gewesen war, reicher, als sein Vater es je gewesen war, da alles Geld, das Mr. MacPherson in die Hände kam, sehr schnell wieder verschwand und zwar an der Theke des Sea Cow.
    Fergus war zwar noch unschlüssig, was er mit diesem ungeheuren Reichtum anstellen sollte, aber eins wusste er: Dort, wo das Geld herkam, war noch mehr zu holen. Er würde ein Auge auf Mrs. Chestertons Freund Lord Denham halten. O ja, ein scharfes Auge!

Hewlett-Packard
    Kapitel 10
    E mma saß kerzengerade auf ihrer weich gepolsterten Bank und lehnte es ab, sich auch nur ein kleines bisschen anzulehnen. Als sie und Penelope aufwuchsen, hatte Emmas Tante ihnen beigebracht, dass es sich für eine Dame nicht schickte, sich in einen Sessel zu lümmeln. Der Rücken, hatte Tante Regina erklärte, dürfte nie die Rückenlehne der Sitzgelegenheit berühren.
    Aber Emma hatte vor langer Zeit erkannt, dass ein Großteil dessen, was ihre Tante ihr erzählt hatte, entweder unwahr oder schlicht und einfach lächerlich war. Eine Dame, hatte sie festgestellt, konnte sitzen, wie sie wollte, und trotzdem eine Dame bleiben. Gute Herkunft und Manieren zeigten sich nicht an der Art, wie man saß. Es zeigte sich daran, wie man trotz aller Widrigkeiten bestand. In diesem Punkt, fand Emma, hatte sie mehr als genug bewiesen, dass sie eine Dame war.
    Nicht aus diesem Grund also saß sie so steif auf ihrem Platz, ganz und gar nicht. Sie konnte sich nicht entspannen, weil sie wusste, dass James sie jeden Moment

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