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Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein sehr privater Verführer (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Maynard
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„Du hast mich erschreckt“, sagte sie leise.
    „Du mich auch. Was machst du da draußen?“
    „Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe.“ Damit hatte sie zwar seine Frage nicht beantwortet, aber sie wollte nicht über ihren Albtraum sprechen. Wenn eine Frau auf eigenen Füßen stehen wollte, musste sie irgendwo anfangen.
    Jetzt kam Gareth auf sie zu. Er trug nichts weiter als eine dunkelblaue Boxershorts aus Seide. Beeindruckt starrte Gracie auf seine breite, muskulöse Brust. Er wirkte halb nackt noch viel eindrucksvoller als im Frack. Sein Haar war leicht zerzaust, und auf seinem markanten Kinn lag ein dunkler Schatten. Direkt vor Gracie blieb er stehen, so dicht, dass sie sich fast berührten.
    „Komm mit ins Bett“, forderte er sie mit samtweicher Stimme auf.
    Sofort stieg Verlangen in ihr auf, aber sie sagte: „Ich kann nicht, Gareth.“ Sosehr sie sich nach seiner Umarmung sehnte, nach der Erfüllung, die er ihr verschaffen konnte, so erschöpft und müde war sie andererseits.
    „Nicht, wie du denkst“, beruhigte er sie. „Du brauchst jemanden, der dich hält. Ich möchte dich halten“, korrigierte er sich, nahm Gracie in die Arme und lehnte seine Stirn an ihre. „Du frierst ja“, rief er.
    Als er sie ins Schlafzimmer trug, wäre sie fast in Tränen ausgebrochen. Sein Bett, in das er sie legte, war noch warm, und sie rollte sich zusammen, während Gareth sie von hinten umarmte. Es tat so gut, nicht allein zu sein, ihn zu spüren, eine Zärtlichkeit zu erfahren, die nur liebevoll war, nicht fordernd. Dass er erregt war, konnte sie zwar deutlich wahrnehmen. Doch sie war sicher, dass er die Situation nicht ausnutzen würde.
    „Danke“, flüsterte sie.
    „Wofür?“
    „Dass du mich heute Abend gerettet hast.“
    Er küsste ihren Nacken und zog sie noch näher an sich. „Eine starke Frau wie du kann sich selbst retten.“ Zärtlich wickelte er eine ihrer roten Locken um seinen Finger, und Gracie erschauerte bei dieser Berührung. „Schlaf jetzt, Gracie“, raunte er und drückte einen letzten Kuss auf ihren Hals. „Schlaf schön.“
    Sie gehorchte mehr oder weniger sofort, und bald bewies ihm ihr gleichmäßiger, tiefer Atem, dass sie endlich den verdienten Schlaf gefunden hatte. Sie auf diese Weise zu halten, machte ihn glücklich und verschaffte ihm gleichzeitig ein Problem. Was tun mit seinem pochenden Verlangen?
    Für ihn selbst war in dieser Nacht an Schlaf nicht zu denken. Während die Stunden langsam vergingen, dachte er über Gracie und über ihren Platz in seinem Leben nach – falls es diesen überhaupt gab. Selbst wenn sie die Mauer, die er um sich errichtet hatte, zum Einsturz brachte, war noch lange nicht gesagt, dass Gracie ihn haben wollte, sobald sie in ihr früheres Leben zurückgekehrt war und ihr Gedächtnis wiedergefunden hatte.
    Er wusste mittlerweile, dass er sich in Gracie verlieben konnte, sobald er es zuließ. Aber diese Entscheidung hatte er noch nicht getroffen. Immer noch hielt er seine Gefühle unter Kontrolle, wollte nicht noch einmal enttäuscht werden.
    Unter der Decke fasste er nach einer ihrer kleinen festen Brüste. Gracie passte perfekt in seine Arme. Auch in sein Leben? Das war hier die Frage.
    Im Übrigen – wer war Gracie Darlington? Hatte ihre Herkunft und ihre Identität überhaupt eine Bedeutung? Die Welt war voller Paare, die heirateten, ohne allzu viel vom anderen zu wissen. Und außerdem – dauerte es nicht sowieso ein ganzes Leben, um jemanden wirklich kennenzulernen? Falls es überhaupt jemals gelang?
    Was er von Gracie bisher wusste, gefiel ihm. Sie war süß und zart, dabei temperamentvoll und schlagfertig. Und sie jammerte nicht. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie in Wahrheit eine hinterhältige und raffgierige Person war.
    Und heiraten? Wie war er überhaupt auf diesen Gedanken gekommen?
    Er lehnte seine Wange an ihre Schulter, lauschte ihrem gleichmäßigen Atem und ließ sich davon nach und nach einlullen. Mit geschlossenen Augen atmete er den Duft ihres Haars und driftete schließlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

15. KAPITEL
    Gracie war verschwunden, als er erwachte. Aber das Kissen neben ihm zeigte noch den Abdruck ihres Kopfes. Daher konnte sie nicht weit sein. Ausgiebig streckte sich Gareth und gähnte herzhaft. Dann ging er kurz duschen, und wenig später machte er sich auf die Suche nach Gracie.
    Er fand sie erneut auf dem Balkon, doch diesmal trug sie eine weiße Hose und dazu eine hübsche türkisfarbene

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