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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Barbera
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neugierig, wobei sie kaum glauben konnte, dass er ernsthaft darüber nachzudenken schien. Nun, es war wirklich allein ihre Schuld. Früher einmal hatte er sich ihrer Zuneigung immer sicher sein dürfen und dann hatte sie ihn verlassen und nun musste sie dafür bezahlen, so schrecklich und unbeschreiblich dumm gewesen zu sein.
    „Nein,“ antwortete sie ihm eindringlich. „Alex, bitte, das werde ich niemals tun.“ Mit aller Macht bemühte sie sich dabei, überzeugend und aufrichtig zu klingen, denn alles, was sie sagte, war ihr durchaus mehr als ernst: Guinievaire wollte ihren Alexander niemals wieder verlassen. Dies schien er ihr jedoch nach wie vor nicht recht glauben zu wollen, weswegen sie zwei kleine, flehende Schritte auf ihn zu machte. Ihre Rollen waren mit einem Mal vertauscht, bemerkte sie. So oft hatte Alexander sie bereits um Vergebung für seine Rücksichtslosigkeit anflehen müssen, aber nun war sie es, die Abbitte leisten musste.
    „Aber ihn hast du einfach verlassen, Guinievaire.“
    Dies war eine ungerechte Anschuldigung und dessen war Alex sich ohne Zweifel bewusst. Hatte er nicht Wochen und Monate darauf verschwendet, sie ein weiteres Mal zu verführen? Zudem war es einzig Tony gewesen, der sie zuerst verlassen hatte und dennoch, Guinievaire konnte die Ängste ihres Liebsten verstehen.
    „Alex, du kannst dich nicht mit ihm vergleichen,“ erwiderte sie mit einem verzweifelten Seufzen. Egal was sie ihm sagte, sie würde ihn niemals wieder wirklich beschwichtigen können, realisierte sie dabei, von nun an würde er immer fürchten, dass sie ihn wieder im Stich ließ, denn er konnte nicht anders, er war Alexander Lovett und Alexander Lovett hatte vor allem mit einem zu kämpfen, dies wusste seine Frau natürlich – mit panischen Verlustängsten. Denn seine geliebten Eltern hatte er unverschuldet verloren und seine Schwestern waren wohl vor ihm geflohen, weil er sie zu sehr und anstrengend hatte beschützen wollen. Alex war alleine gewesen, er hatte sich damit arrangiert gehabt, aber nun hatte er sich mit ihr doch eine neue Familie geschaffen und diese würde er um jeden Preis behalten wollen. Daher hatte auch schon immer seine manische Eifersucht gerührt, die in diesem Moment ebenso sehr aus ihm sprach wie seine Furcht.
    Die Sonne ruhte immer noch in den schönsten rosa Färbungen knapp über dem Horizont und der Wind wehte ein wenig, so wie jeden Abend. Sie hatten die ganze Nacht durchfahren wollen, denn sie beide waren inzwischen unendlich ungeduldig, weil sie endlich ihr geliebtes London wiedersehen wollten, aber bevor sie wieder in die Stadt zurückkehrte, da wollte Guinievaire, dass nichts mehr zwischen ihr und ihrem Ehemann stand.
    „Wieso nicht?“ knurrte Alex. Er trat von einem Bein auf das andere und wand sich voller Unbehagen, dabei sah er sie manchmal an, dann studierte er jedoch die Umgebung wieder mit übertriebener Genauigkeit. Guinievaire fühlte sich grauenhaft derweil. „Liebst du ihn?“ zischte er.
    „Nein,“ war ihre hastige Antwort.
    „Hast du ihn jemals geliebt?“ wollte ihr Mann weiter erfahren. Nun ruhten seine pechschwarzen Augen wieder auf ihr.
    „Nein,“ wiederholte sie, wobei sie sich unendlich sicher war. Was sie nun in dieser und seiner Gegenwart empfand, dies war das echte Gefühl, dem sie voll und ganz vertraute: sie verehrte ihren Mann und was Tony tat oder fühlte, interessierte sie nicht ein winziges Bisschen. Es war eine schwierige Zeit gewesen damals, als sie ihn kennengelernt hatte, und natürlich konnte sie nicht leugnen, dass er ihr gegen ihren Willen gefallen hatte, wo sie doch eigentlich mit jedem Tag auf einen Antrag ihres über alles geliebten Lords gewartet hatte. Sie war ein wenig verliebt in Tony gewesen damals, aber wirklich geliebt hatte sie ihn niemals. Alex konnte jedoch unglücklicherweise nicht in ihren Kopf sehen und selbst wenn er Guinievaire gut kannte, er konnte sie nicht lesen wie sie ihn las. Er brauchte also diese Beteuerungen und Bekräftigungen. „Alex, ich habe dich nicht für ihn verlassen. Ich hatte andere Gründe, das weißt du.“
    „Aber er war da,“ widersprach ihr Ehemann sofort beinahe aggressiv, endlich aussprechend, was er zuvor nicht gesagt hatte, denn zuvor hatte er sie wieder für sich gewinnen müssen und nun besaß er endlich jeglichen Anspruch an sie. „Sofort danach und davor auch schon, Guinievaire, du hattest ihn immer in deiner Nähe, damit du uns vergleichen konntest. Er hat gewonnen am

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