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Ein sinnlicher Schuft

Ein sinnlicher Schuft

Titel: Ein sinnlicher Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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fragenden Blick zu. Der nickte kurz. »Ich muss meine Tasche holen«, sagte er, bevor er den Raum verließ. »Geben Sie Acht, dass sie sich ruhig verhält.«
    Sterben? Betroffen kniete sich Pru neben Chantals Chaiselongue. »Sie hätten etwas sagen sollen, damit ich Ihnen helfe.«
    Chantal bedachte sie mit einem Blick, in dem sich Irritation und Verachtung mischten. »Du? Du kannst ja nicht mal einen Floh an einen Hund nähen.« Pru wich zurück und unterdrückte den Wunsch nach einer Erwiderung. Was machte es schon für einen Unterschied?
    Matte Augen richteten sich erneut auf Colin. »Ich kann es kaum glauben, dass du nach mir gesucht hast, mein Darling. Von all den vielen…, ich meine den wenigen Herren, die ich kennengelernt habe, bist du eindeutig der beste.«
    »Chantal.« Seine Stimme klang heiser und vertraulich zugleich. Pru fühlte sich, als ob man ihr ein Messer im Leib umdrehen würde. Wenn sie allein gewesen wäre, hätte sie sich vor Schmerz zusammengekrümmt.
    Colin kniete sich neben das Sofa, und als er sich zu ihr beugte, streckte sie sich ihm einladend entgegen. »Chantal, ich muss dir eine sehr wichtige Frage stellen. Als du mich vor drei Jahren abgewiesen hast, habe ich dich da mit meinem Kind zurückgelassen?«
    Colin spürte, wie Chantals Körper sich versteifte, und er fühlte ihren Atem an seiner Wange. »Dein… Kind.«
    »Es ist alles in Ordnung, Chantal«, sagte er sanft. »Sie ist in meiner Obhut. Ich möchte sie bloß legitimieren und ihre Mutter mit auf mein Anwesen nehmen.«
    »Oh.« Es war ein langes, sanftes Geräusch. Ein erleichtertes Seufzen, weil endlich die Wahrheit ans Licht kam? Er sah, wie ihre schönen Augen sich mit Freudentränen füllten und sie nickte. »Ja. Ja, mein Liebster. Bring mich nach Hause.«
    Ja.
    Das war’s dann wohl. Irgendwo in seinem Innern starb leise eine Hoffnung, von der er nicht gewusst hatte, dass er sie hegte. Er verbannte den Schmerz tief in seinem Innern und räusperte sich. Als er die entscheidenden Worte sprach, waren sie lauter als beabsichtigt. »Chantal, willst du meine Frau werden?«
    Hinter sich hörte er einen schwachen Laut des Protests.
    Es tut mir so leid, Liebste.
    »Oh, mein Darling!« Chantals blasse Wangen röteten sich vor Erregung. »Ich kann es nicht glauben! Ich bin die glücklichste Frau auf der Welt. Ich habe von diesem Moment schon so lange geträumt.« Dann warf sie einen triumphierenden Blick über seine Schulter. »Filby, halt keine Maulaffen feil! Gibt es nichts Sinnvolles, was du irgendwo sonst erledigen könntest? Irgendjemand wird schon ein schiefes Mieder oder einen welligen Rocksaum haben wollen.«
    Das Rascheln von Röcken ertönte, und Colin drehte sich gerade noch rechtzeitig um, um Pru durch die Tür des Nebenzimmers verschwinden zu sehen. Er machte Anstalten aufzustehen, aber Chantal zog ihn an der Hand zurück, und zwar ganz und gar nicht schwach wie eine Kranke. Es war ein Griff der Verzweiflung.
    Sie lächelte verführerisch zu ihm auf. »Mein Liebster, Darling, wir müssen uns unterhalten. Es gibt so viel zu tun und zu planen.«

Siebenunddreißigstes Kapitel
    S pät in der Nacht kehrte Colin endlich in sein Hotelzimmer zurück. Er hatte Stunden gebraucht, um Chantal davon zu überzeugen, dass das Beste für alle Beteiligten eine einfache Zeremonie sei, und das so schnell wie möglich. Natürlich schwebte ihr als Schauspielerin eine große, dramatische Inszenierung vor– abgesehen davon, dass Chantal sowieso nicht der Typ für Bescheidenheit war.
    Leise nahm er eine Kerze vom Kaminsims und zündete sie an einer glühenden Kohle an. Er warf einen Blick auf das Sofa am Feuer und erwartete, Bailiwick unbequem zusammengerollt dort liegen zu sehen oder möglicherweise Evan. Stattdessen sah er eine Frau dort sitzen, gerade außerhalb des Scheins seiner erhobenen Kerze. Er runzelte die Stirn und spähte in Richtung des Schattens. »Pru?«
    Eine Stimme erklang aus dem Halbdunkel, schön und vertraut und doch neu. »Ich habe Ihnen etwas zu sagen, Sir Colin.« Verschwunden war jeglicher Versuch, wie ein Dienstmädchen zu klingen.
    Colin warf Hut und Handschuhe auf das Tischchen bei der Tür. »Ich habe dir auch viel zu sagen. Wir sind mit unserem Gespräch im Garten nicht fertig geworden.«
    Ein kehliges Lachen ertönte. »Du tendierst eben dazu, manchmal ein wenig vom Thema abzukommen.«
    Colin spürte, dass er rot wurde in Erinnerung an die Lust, die sie ihm verschafft hatte. Er verschränkte die Hände auf dem

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