Ein sinnlicher Schuft

geschlossene Tür anstarrte, durch die gerade ein gebrochener Mann mit einer kleinen Piratin entschwunden war. »Wird es funktionieren? Was meinst du?«
    Aidan wiegte den Kopf. »Keine Ahnung. Er scheint mir in sich gekehrter als je zuvor.« Er atmete geräuschvoll aus. »Aber wenn Melody ihn nicht erreicht, dann fürchte ich, wird niemand das jemals schaffen.«
    Melody befreite sich aus Buttons Armen und blickte ihn überrascht an.
    »Das ist ja kaum zu glauben! Alles ist wie in Onkel Colins zweitem Roman, Die Piratenbraut, wo Captain Collins sich auf die Suche nach seiner früheren Liebe Giselle macht und unterwegs auf all die Typen trifft. Und es gibt tatsächlich einen Pomme, genau wie im Buch? Und Giselle ist die Schauspielerin Chantal Marchant, die gestorben ist? Und der schwarze Pirat Gafferty, der mich immer so erschreckt hat, das war dieser Gaffin? Hat Tante Pru ihn wirklich getreten?
    »Ganz gewiss.« Button lächelte zufrieden. »Außerdem hat sie ihn so überzeugend hinters Licht geführt, dass er Chantal niemals gefunden hat, es sei denn, er hätte ihr Grab besucht. Der gute Lord Bertram hat sie versteckt und sich hingebungsvoll um sie gekümmert. Sie lebte viel länger, als alle vermutet hatten, und sie waren unsagbar glücklich miteinander bis zum Ende.«
    Melody schüttelte verwundert den Kopf. »Ich kann das nicht glauben.« Dann setzte sie sich auf. »Aber natürlich! Onkel Aidans und Tante Maddies Geschichte, das war Onkel Colins erster Roman: Der Schatten meiner Lady!« Lachend lehnte sie sich zurück an Buttons Schulter. »Kluger Onkel Colin.«
    Button lächelte. »O ja. Sie wissen schon, dass er ebenfalls über Ihre Eltern geschrieben hat, nicht wahr?«
    Melody kicherte. »Ja, aber bestimmt nicht in seinem nächsten Buch: Königin im Turm!« Sie seufzte. »Das gefällt mir von all seinen Büchern am besten.«
    »Was mich nicht überrascht, schließlich ist es ja Ihre Geschichte.« Button zog eine Augenbraue hoch.
    Melody drehte den Kopf und starrte ihn konsterniert an. »Diese Geschichte kann nicht wirklich passiert sein, oder?«
    »Meinen Sie?«
    Ihre Verwirrung wuchs. »Schließlich kommt darin ein Elf vor!«
    Buttons Lächeln wurde noch geheimnisvoller, als er sich zurück in die Kissen lehnte.
    »Komm her, mein Mäuschen«, sagte er und nahm sie in die Arme, bevor er erneut zu erzählen begann. »Es war einmal vor langer Zeit…«

Dank
    Ohne die Hilfe von Darbi Gill, Robyn Holiday, Cheryl Lewallen, Joanne Markis und Cindy Tharp hätte dieses Buch nicht geschrieben werden können. Großes Lob auch für die Mannschaft von St. Martin’s Press und ein besonderer Dank meiner Lektorin Monique Patterson.
    Wieder muss ich der kleinen Frankie Jean Baca-Lucero danken, die mir als Inspiration für Melody diente. Wer glaubt, Melody sei für ihr Alter unglaublich, der sollte das Original kennenlernen.
    Dank auch meinen eigenen Kindern, die schon lange keine Babys mehr sind, dafür, dass sie es mit mir aushalten.