Ein sinnliches Angebot
trotzigen Tonfall hätte Luke fast gelächelt, doch sein Herz raste immer noch vor Angst. „Fieber hast du aber nicht. Wann hast du zum letzten Mal etwas gegessen?“
Mit entnervtem Blick schob sie ihn von sich und wollte aufstehen, doch Luke drückte sie zurück auf den Boden.
Wütend sah sie ihm ins Gesicht.
„Bleib unten.“ Er stand auf und holte eine Tüte Orangensaft aus dem Kühlschrank. „Trink das hier.“
„Direkt aus der Packung?“ Es klang so entsetzt, dass Luke lachen musste.
„Nur ein paar Schlucke.“
„Lieber hätte ich einen Tee. Weißt du zufällig, wie man einen Tee aus Sonnenhutblumen kocht?“
„Was?“
„Der stärkt das Immunsystem und tötet auch Krankheitserreger ab.“
Luke blickte sie nur fassungslos an.
„Ach, egal.“ Faith lehnte den Kopf an den Tresen und trank von dem Orangensaft.
Ein Tropfen lief ihr über das Kinn hinab bis auf die Brust. Luke beobachtete den Tropfen wie gebannt und schluckte unwillkürlich. „Ist dir immer noch schwindlig?“
„Ja.“
„Dann lass die Augen offen.“ Er wandte den Blick nicht von ihr. Fürsorglich hielt er sie fest und zwang sich dazu, nicht ihren verführerischen Körper zu berühren. Es erschreckte ihn ein bisschen, wie schwer ihm das fiel. „Dann geht es dir bald wieder besser.“
Auf Faiths fast tadelnden Blick hin zuckte er nur mit den Schultern. „Ich kann nun mal nicht anders, ich bin Mediziner.“ Luke beobachtete sie dabei, wie sie noch einen Schluck Orangensaft trank. Allmählich bekamen ihre Wangen wieder etwas Farbe. Zufrieden lehnte er sich zurück und atmete tief aus. „Tja, das war wirklich aufregend.“
„Tut mir Leid.“ Kraftlos lehnte Faith sich an den Küchentresen und musterte die Decke. „Du kannst mich jetzt ruhig wieder loslassen.“
Ja, das war sicher besser. Sie wollte nicht, dass er sie so bedrängte. Er wollte das ja eigentlich auch nicht. Hastig rückte Luke etwas von ihr ab.
So, das ist schon viel besser, sagte er sich. Schade nur, dass er immer noch genau spürte, wie ihr Körper sich angefühlt hatte. Die Erinnerung daran würde bestimmt nicht so schnell verblassen.
„Hast du meine Tür aufgebrochen?“
„Das war ein Kinderspiel. Faith, jeder könnte hier einbrechen.“
„Zum Glück wollte das bisher keiner außer dir.“ Sie rappelte sich auf, strich sich das Haar aus dem Gesicht und seufzte. „Mir gehts schon viel besser.“
Luke wollte etwas Spöttisches erwidern, aber Faiths warnender Blick bremste ihn.
„Wieso bist du denn hier?“
„Ich …“ Ja, warum war er hergekommen? Luke sah in ihre grünen Augen und versuchte verzweifelt, sich zu erinnern. „Du hast dem Krankenhaus mitgeteilt, dass ich nicht mehr zu kommen brauche.“
Erst blickte sie ihn nur an, dann lachte sie auf. „Und das stört dich? Muss doch eher ein Grund für eine Party sein.“
„Wieso, Faith?“
„Wieso? Meine Güte, Luke.“ Erschöpft rieb sie sich das Gesicht, und Luke hätte sie am liebsten wieder gestützt. Er wollte sie berühren.
„Sieh mal, das wird mir alles zu viel.“ Leicht unsicher ging sie zu der offenen Tür und erwartete offensichtlich, dass Luke sich verabschiedete.
„Wunderbar.“ Er ballte die Hände zu Fäusten. „Geredet haben wir anscheinend genug.“
„Mehr als genug.“
„Bist du immer so schlecht gelaunt, wenn du nichts gegessen hast?“
„Ich habe dir doch gesagt, es ist dieses Virus.“
Luke schüttelte den Kopf, kam zu ihr und schloss die Tür. „Also.“ Behutsam drückte er sie an sich, und sofort schlug sein Herz schneller. An seiner Brust spürte er Faiths aufgeregten Pulsschlag. „Meinst du das ernst, dass es dir zu viel wird, oder bist du nur über die Anziehung erschrocken, die zwischen uns herrscht? Weil ich dich berührt habe?“
Sie presste die Lippen zusammen und schwieg.
„Verstehe.“ Luke seufzte. „Das dachte ich mir schon.“
„Du bist der egoistischste Mensch, den ich kenne.“
„Egoistisch?“ Luke musste lachen. „Gerade habe ich dich berührt, weil ich dir helfen wollte. Trotzdem hat es mich bis in die Zehenspitzen durchzuckt. Findest du es egoistisch, wenn ich zugebe, wie sehr mich das erschreckt?“
Faith biss sich auf die Unterlippe. Obwohl sie es sicher nicht darauf anlegte, fand Luke das sehr sexy.
„Also schön, vielleicht habe ich es auch ein bisschen gespürt“, gab sie zu.
„Ein bisschen?“ Zärtlich strich er ihr über die Wange. „Und was wollen wir dagegen tun?“
„Überhaupt nichts. Ich bin zu
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